C. G. Jung: Gewinn in der Praxis
Der Blick auf den „schnellen Erfolg“ begünstigt das Klima für ebenso schnelle Therapieverfahren. Insofern heißt das Schlüsselwort „Geduld“! In dem Moment, in dem sich Klient und Therapeut ihrer Fähigkeit – oder auch ihrer Herausforderung! – zur Geduld stellen, können analytische Verfahren ein Maximum an Erkenntnis zeitigen! Während die meisten heute angewandten Verfahren letztendlich auf Suggestionen beruhen, bietet die Analyse den Blick auf die ewiggültigen Hintergründe, das eigene Verhalten wird nicht primär verändert, sondern in erster Linie verstehbar!
Voraussetzungen für den Therapeuten für eine erfolgreiche Beschäftigung mit der Materie sind:
-hohes Maß an Introspektionsfähigkeit
-Fähigkeit zur Abstraktion
-Geduld
-Umgang mit Metaphern und Paraphrasen
-möglichst breites und tiefes Wissen um Geschichte, Religion, Philosophie
- Konflikt- bzw. Ambivalenzfähigkeit
Viele Punkte der „klassischen Psychoanalyse“ nach Freud wurden von Jung bereits modifiziert, im Grunde kann Jung sogar als Wegbereiter der modernen und populären Gesprächspsychotherapie nach Rogers gesehen werden. Das noch bei Freud unausweichliche „Gefälle“ von Therapeut zu Klient wurde von Jung mindestens stark abgemildert: Jung sah sich als Wegbereiter und Begleiter seiner Klienten, nahm an deren Entwicklung emotional teil und behielt sich seine Neugier. Der häufige Vorwurf, analytische Verfahren seien „autoritär“, läßt sich insofern relativieren, als daß Autorität auch Fürsorge beinhalten sollte, speziell im therapeutischen Kontext. Sehen wir also eine analytische Therapie unter diesem Aspekt der Fürsorge und Erkenntnis!
Jungs Grundlagen hinsichtlich „psychologischer Typen“ bilden auch heute, 90 Jahre nach der Formu-lierung, eine unschätzbar wertvolle Basis zum Einstieg in einen tiefen, tragfähigen therapeutischen Prozeß bzw. eine solide Arbeitsbeziehung. Viel zu oft werden einfach „Methoden“ angewandt bei einem „bestimmten Problem“, ohne daß eine Analyse der grundsätzlichen Persönlichkeitsstruktur des Klienten erfolgt ist. Aber erst mit dieser „Kurzanalyse“ und natürlich der genauen Kenntnis der eigenen Persönlichkeit des Therapeuten kann überhaupt ein Prozeß beginnen. Erst dann kann der Therapeut die Phänomene von Übertragung und Gegenübertragung erkennen, ihre Äußerungen einschätzen und konstruktiv verwerten. Haben z. B. beide – Therapeut und Klient – eine „denkende“ Ausprägung, können sie ewig über Gründe, Fakten und Logik eines Problems diskutieren, ohne jemals zu einer praktischen Änderung der Ansichten und des Verhaltens zu kommen. Ist einer von beiden „empfindend“, der andere aber „fühlend“ disponiert, so kann es zu heftigen Abwehrreaktionen kommen im Sinne von „die Chemie stimmt einfach nicht“. Erst bei der grundsätzlichen Beleuchtung dieser indivi-duellen Dispositionen können die Unterschiede in Wahrnehmung und Entscheidung akzeptiert und in einen flüssigen Therapieprozeß eingebracht werden. Für die Förderung der Introspektion des Therapeuten empfiehlt sich hier unbedingt die Lehrtherapie. Die Interaktion ist zur Selbsterfahrung unerläßlich, erst in der Mitteilung und der Reaktion des lehrenden bzw. anleitenden Therapeuten kann der analytisch arbeitende Therapeut zu der Sicherheit und Erkenntnis gelangen, die ihn seinen analytischen Klienten gegenüber authentisch und stützend werden läßt.
Voraussetzungen für den Therapeuten für eine erfolgreiche Beschäftigung mit der Materie sind:
-hohes Maß an Introspektionsfähigkeit
-Fähigkeit zur Abstraktion
-Geduld
-Umgang mit Metaphern und Paraphrasen
-möglichst breites und tiefes Wissen um Geschichte, Religion, Philosophie
- Konflikt- bzw. Ambivalenzfähigkeit
Viele Punkte der „klassischen Psychoanalyse“ nach Freud wurden von Jung bereits modifiziert, im Grunde kann Jung sogar als Wegbereiter der modernen und populären Gesprächspsychotherapie nach Rogers gesehen werden. Das noch bei Freud unausweichliche „Gefälle“ von Therapeut zu Klient wurde von Jung mindestens stark abgemildert: Jung sah sich als Wegbereiter und Begleiter seiner Klienten, nahm an deren Entwicklung emotional teil und behielt sich seine Neugier. Der häufige Vorwurf, analytische Verfahren seien „autoritär“, läßt sich insofern relativieren, als daß Autorität auch Fürsorge beinhalten sollte, speziell im therapeutischen Kontext. Sehen wir also eine analytische Therapie unter diesem Aspekt der Fürsorge und Erkenntnis!
Jungs Grundlagen hinsichtlich „psychologischer Typen“ bilden auch heute, 90 Jahre nach der Formu-lierung, eine unschätzbar wertvolle Basis zum Einstieg in einen tiefen, tragfähigen therapeutischen Prozeß bzw. eine solide Arbeitsbeziehung. Viel zu oft werden einfach „Methoden“ angewandt bei einem „bestimmten Problem“, ohne daß eine Analyse der grundsätzlichen Persönlichkeitsstruktur des Klienten erfolgt ist. Aber erst mit dieser „Kurzanalyse“ und natürlich der genauen Kenntnis der eigenen Persönlichkeit des Therapeuten kann überhaupt ein Prozeß beginnen. Erst dann kann der Therapeut die Phänomene von Übertragung und Gegenübertragung erkennen, ihre Äußerungen einschätzen und konstruktiv verwerten. Haben z. B. beide – Therapeut und Klient – eine „denkende“ Ausprägung, können sie ewig über Gründe, Fakten und Logik eines Problems diskutieren, ohne jemals zu einer praktischen Änderung der Ansichten und des Verhaltens zu kommen. Ist einer von beiden „empfindend“, der andere aber „fühlend“ disponiert, so kann es zu heftigen Abwehrreaktionen kommen im Sinne von „die Chemie stimmt einfach nicht“. Erst bei der grundsätzlichen Beleuchtung dieser indivi-duellen Dispositionen können die Unterschiede in Wahrnehmung und Entscheidung akzeptiert und in einen flüssigen Therapieprozeß eingebracht werden. Für die Förderung der Introspektion des Therapeuten empfiehlt sich hier unbedingt die Lehrtherapie. Die Interaktion ist zur Selbsterfahrung unerläßlich, erst in der Mitteilung und der Reaktion des lehrenden bzw. anleitenden Therapeuten kann der analytisch arbeitende Therapeut zu der Sicherheit und Erkenntnis gelangen, die ihn seinen analytischen Klienten gegenüber authentisch und stützend werden läßt.
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