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Kann man den IQ durch Üben verfälschen

Dirk123 (m, 15) aus Deutschland: Hallo
Ich habe vor kurzem bei Mensa einen IQ-Test gemacht . Da ich im Nachhinein gelesen habe , dass das Vorbereiten auf so einen Test per Durchführung von Onlinetest und Büchern das Ergebnis verfälscht frage ich mich , ob mein Ergebniss überhaupt noch zuverlässig ist . Ich habe eine Buch von Jürgen Eyseneck und diverse Onlinetests bearbeitet . Außerdem fielen meine Ergebnisse im Internet und im Buch fast immer schlechter aus . . Jetzt habe ich im Internet einige Artikel endeckt in denen gesagt , dass die Vorbereitung das Ergebniss stark verzerrt und es wohl öfter vorkommt (bei Mensa ist es wohl wie ich von anderen Testteilnehmern gehört habe normal) . In wieweit ist mein Ergebniss jetzt verfälscht ? Ist der Trainingseffekt begrenzt und kann damit auch ein normalbegabter einen IQ 130+ erreichen ? Falls das Ergebniss verfälscht ist können sie mir sagen wie stark dieser Effekt ungefähr ist ? Außerdem würde ich gerne wissen , ob meine Testerfahrung irgendwann verschwindet und ich eventuell nochmal einen machen könnte , der dann praktisch meinen realen IQ wiederspiegelt .Der Test ist der ISA-S , der IQ 136 , der Test ca 3 Monate her .Eine Woche vor dem Test habe ich keine IQ-Testaufgaben gemacht . Über eine Antwort würde ich mich freuen .

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Dirk,

durch Üben lassen sich bei den meisten Aufgaben in einem IQ-Test bessere Ergebnisse erzielen - allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Ein durchschnittlich intelligenter Mensch wird niemals einen IQ von 130 erzielen.

Aufgrund des Trainingseffekts ist also davon auszugehen, dass Sie durch Ihre IQ-Tests, die Sie im Internet und in Büchern gemacht haben, im Mensa-Test etwas besser abgeschnitten haben.

Weil sich die Herausgeber der diversen IQ-Tests dieser Problematik durchaus bewusst sind, geben seriöse Tests ein Vertrauensintervall an. Ihr tatsächlicher IQ ist meistens nie die gemessene IQ, bewegt sich aber mit einer hohen Wahrscheinlichkeit in dem angegebenen Vertrauensintervall (bei guten Tests ca. +- 10 IQ-Punkte). Lesen Sie dazu bitte auch die Artikel über Validität, Reliabilität und Intelligenztests in unserem Lexikon. Wenn Ihnen das Vertrauensintervall nicht mitgeteilt wird, dann fragen Sie bitte danach.

Übungseffekte verlieren sich nach ca. einem halben Jahr. Wenn Sie jedoch zwei Tests von unterschiedlichen Herausgebern auch innerhalb dieses Zeitraums gemacht haben, dann können Sie an der Schnittmenge der Vertrauensintervalle sehr gut erkennen, in welchem Bereich sich Ihr tatsächlicher IQ am ehesten bewegt.

Insgesamt sollten Sie die Ergebnisse eines IQ-Tests aber nicht überbewerten. Für den Lebenserfolg spielen neben der Intelligenz viele andere Dinge eine wichtigere Rolle. Sie sollten auch bei der Auswahl der Tests kritisch sein. Viele Tests haben z.B. veraltete Normen (das ist die Stichprobe, mit denen Ihr Ergebnis verglichen wird, um Ihren IQ zu berechnen). Bei vielen anderen Tests (besonders im Internet) werden häufig keine Vertrauensintervalle angegeben und es fehlen Hinweise auf die Validität. Einen online IQ-Test mit aktuellen Normen und guter Validität/Reliabilität finden Sie z.B. auch auf Psychomeda: Hier geht es zum Online IQ-Test...
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