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Raucherentwöhnung - Lexikon der Psychologie

Die Nikotin- bzw. Zigarettensucht zählt zu den Substanzabhängigkeiten. Laut Schweizer Bundesamt für Gesundheit ist das Suchtpotential von Nikotin ähnlich groß wie von Heroin oder Kokain. Täglich sterben in Deutschland etwa 300 Menschen an den Folgen des Rauchens (im Straßenverkehr sind es zum Vergleich nur etwa 20). Ziel der Raucherentwöhnung ist es, nikotinabhängige Menschen darin zu unterstützen, dauerhaft von der Nikotinsucht loszukommen.
Nikotinabhängige Menschen konsumieren Nikotin meist durch Inhalieren von Zigarettenrauch, weil das Nikotin so deutlich schneller in das Blut übergeht und das Gehirn in wenigen Sekunden erreicht, wo es an speziellen Rezeptoren andocken und Glücksgefühle auslösen kann. Dabei wird die Wirkung des Nikotins von in vielen Zigaretten enthaltenen Zusatzstoffen unterstützt. im Rahmen der Raucherentwöhnung muss jedoch nicht nur die Nikotinabhängigkeit überwunden werden, sondern meist auch die psychische Abhängigkeit von den Zigaretten und den Rauchgewohnheiten.
Laut Empfehlungen der Deutschen Arzneimittelkommission und der BZgA sind folgende Methoden bei der Raucherentwöhnung wirksam und empfehlenswert:
  • Vollständiger Rauchstopp (deutlich wirksamer als das langsame Ausschleichen)
  • Verhaltenstherapie und verhaltenstherapeutische (Online-) Nichtraucherkurse
  • bei starkabhängigen Rauchern: Kombinationstherapie mit Nikotinpflastern oder Nikotinkaugummis zur Unterstützung
Nicht erwiesen ist die Wirksamkeit hingegen für (Laser-) Akkupunktur, Hypnose, Rauchfrei-Spritzen, Kräuterzigaretten und E-Zigaretten.

Besonders während der ersten Wochen der Raucherentwöhnung können starke Entzugserscheinungen auftreten. Die Entzugserscheinungen (Konzentrationsstörungen, Schlaflosigkeit, Gereiztheit, Verdauungsprobleme) halten oft bis zu 10 Wochen an. Immer wieder kommt es während dieser Zeit zu starken Suchtattacken mit dem Verlangen, rauchen zu müssen.

Positive Folgen der Raucherentwöhnung

Die Amerikanische Krebsgesellschaft hat die positiven Folgen der Raucherentwöhnung untersucht:
  • Bereits 20 Minuten nach der letzten Zigarette sinkt der Blutdruck
  • 12 Stunden nach der letzten Zigarette, erreicht der Pegel für das giftige Kohlenstoffmonoxid im Blut einen normalen Wert
  • 2 Wochen nach der letzten Zigarette verbessert sich das Lungenvolumen
  • 1 Monat nach der letzten Zigarette verschwindet die Kurzatmigkeit und die Lunge beginnt sich zu reinigen
  • 1 Jahr nach der letzten Zigarette ist das Herzinfarktrisiko nur noch halb so hoch wie bei einem Raucher

Weiterführende Quellen und Links

Buchempfehlungen

Stefan Fädrich: Nichtraucher in 5 Stunden [2 DVDs]




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