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Neurodermitis - Lexikon der Psychologie

Neurodermitis (auch atopisches Ekzem genannt) ist eine Hauterkrankung, bei der sich typische Hautstellen röten und dann jucken, schuppen und manchmal auch nässen. Durch zwanghaftes Kratzen kommt es zu Entzündungen und einer Verschlechterung der Symptome.
Die Krankheit verläuft schubweise und ist vor allem bei Kindern (5-20%) weit verbreitet. Häufig kündigt sich ein Schub durch einen auffallenden weißen Dermographismus (weiße -satt rote- Streifen, wenn z.B. mit dem Fingernagel über die Haut gekratzt wird) an. Bei den meisten Kindern (70%) verschwinden die Symptome bis zur Pubertät (meist schon bis zur Einschulung).
Zu den typischen Neurodermitis-Symptomen zählen:
  • trockene, empfindliche Haut
  • gerötete, juckende Hautstellen
  • Schuppungen und Verschorfungen
  • Nässen
  • weißer Dermographismus (s.o.)
Die Ursachen der Neurodermitis werden auch heute nicht vollständig verstanden. Sicher ist, dass vererbte Anlagen eine große Rollen spielen, z.B. vererbte Überempfindlichkeit. Daher gibt es auch äußerliche Kennzeichen (Atopiekennzeichen), die für Menschen mit Neurodermitis typisch sind:
  • trockene Haut
  • dünnere seitliche Augenbrauen
  • doppelte Augenlidfalte
  • weißer Dermographismus
Bei Erwachsenen werden Neurodermitis-Schübe nicht selten durch Stress oder kritische Lebensereignisse ausgelöst.

Therapie und Behandlung der Neurodermitis

Die Schulmedizin behandelt Neurodermitis auch heute noch vor allem mit Kortison. Kortison vermag zwar die Symptome zu lindern, kann aber keine Heilung herbeiführen und hat bei längerer Anwendung erhebliche Nebenwirkungen. Nach Absetzen der Kortisonbehandlung, kommen die Symptome oft schnell zurück. Kortison sollte daher nur eingesetzt werden, wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind. Alternative Behandlungsmöglichkeiten:
Sonne und Licht: Viele Betroffene stellen fest, dass ein längerer Aufenthalt im Freien (insbesondere in den Bergen oder am Meer) die Symptome verbessert.

Bäder: Viele Betroffene beobachten nach dem Baden in Chlorwasser (Hallenbad) oder Salzwasser (totes Meersalz) eine Besserung der Symptome. Auch kaltes Duschen hilft oft.
Cremes: Bewährt haben sich Cremes mit Nachtkerzenöl und Harnstoff (Urea). Diese gibt es mittlerweile auch in Drogeriemärkten. Aber Achtung: An Cremes kann sich die Haut auch gewöhnen und die Produktion eigener Fette reduzieren. Die Cremes daher immer nur für eine bestimmte Zeit anwenden. Auch in jedem Fall ein Versuch wert sind homöopathische Cremes, wie z.B. Halicar der Deutschen Homöopathie Union.

Ernährung: Homöopathen empfehlen den Verzicht auf Lebensmittel mit Gewürzen aus Pflanzenblüten, Nüssen und Zitronensäure (Zimt, Salami, Gummibärchen, Apfelsaft). Ebenfalls als wirkungsvoll hat sich bei Erwachsenen die Darmsanierung z.B. mit Brottrunk erweisen.
Homöopathie: Bewährt haben sich in Abhängigkeit von Symptomen und Persönlichkeit Globuli, z.B. mit den homöopathischen Wirksstoffen Perlmutt oder Juckbohne.

Psychotherapie: Ziel ist es, bei den Betroffenen das Selbstvertrauen zu stärken, so dass sie sich wieder in ihrer Haut wohlfühlen (trotz Neurodermitis). Oft kommt es gerade bei Kindern zu heftigen Konflikten mit den Eltern, die von den Kindern verlangen, sich nicht zu kratzen und regelmäßig einzucremen.

Weiterführende Quellen und Links

Sophie R Knaak: Neurodermitis: Weder Allergie noch Atopie - Geheilt in 40 Tagen. Die Meinung der Psychomeda Redaktion: Teilweise ungewöhnliche Ansichten, die dennoch vielen geholfen haben.




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