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Dialektisch-Behaviorale-Therapie (DBT)

Marsha M. Linehan hat das Konzept der Dialektisch-Behaviorale-Therapie zur Behandlung von Patienten mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) entwickelt. Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie (DBT) stellt seit dem die Grundlage der kognitiven Verhaltenstherapie für emotional, instabile Persönlichkeitsstörungen dar. - von Belinda Knop, Psychologische Beraterin (VFP)
Bei der Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) liegt eine Affektregulationsstörung zugrunde. Zurückzuführen ist diese Störung auf eine hohe emotionale Verletzbarkeit bei gleichzeitiger Unfähigkeit, Gefühle zu steuern. Die Dialektisch-Behaviorale-Therapie zeichnet sich durch klare Strukturen und leichte Anwendbarkeit aus. Zum Beispiel bietet sie Fertigkeitstraining in Gruppen an, um den Patienten die enormen Spannungszustände und die emotionale Verletzbarkeit zu nehmen. Mehr über Borderline im Online-Lexikon der Psychologie...
Die für die Patienten unüberwindbare Spannung zwischen unterschiedlichen Polen des Erlebens und Verhaltens führt zur psychischen Problemen. Durch das Auflösen von sich widersprechenden (dialektischen) Spannungen, werden die Probleme behoben. Häufige dialektische Spannungen entstehen durch folgende Pole:
Förderung der Fertigkeiten - Akzeptanz von Fehlern: Ich muss neue Fertigkeiten lernen, aber gleichzeitig akzeptieren, dass ich Fehler habe.

Lösung von Problemen - Akzeptanz von Problemen: Ich muss versuchen, Probleme zu lösen, aber gleichzeitig akzeptieren, dass sich nicht alle Probleme lösen lassen.
Affektregulierung - Affekttoleranz: Ich muss versuchen, meine Gefühle zu steuern und gleichzeitig toleranter gegenüber meinen Gefühle sein.

Selbstwirksamkeit - Hilfe suchen: Ich muss auf meine eigene Stärken zu vertrauen, aber gleichzeitig auch Hilfe suchen.
Unabhängigkeit - Abhängigkeit: Ich strebe nach unabhängig und bin gleichzeitig auch oft abhängig.

Transparenz - Verschlossenheit: Manchmal ist Transparenz besser, manchmal aber auch Verschlossenheit.
Vertrauen - Misstrauen: Ich muss vertrauen können und gleichzeitig misstrauisch sein.

Zuschauen - Teilnehmen: Ich muss lernen, wann ich Zuschauer bin und wann ich teilnehmen muss.
Von anderen nehmen - anderen geben: Ich kann nicht nur nehmen, ich muss auch geben.

Sich selbst in den Mittelpunkt stellen - andere in den Mittelpunkt stellen: Ich kann nicht nur selbst im Mittelpunkt stehen, sondern muss auch andere in den Mittelpunkt stellen können.
In der Dialektisch-Behaviorale-Therapie (DBT) wird das Auflösen und Ertragen dieser Widersprüche mit Hilfe von Strategien erlernt. Im Zentrum der Therapie stehen dabei die Kern-Strategien "Validierung versus Problemlösen". Um sie herum ordnen sich die weiteren Strategien, wie z.B. Strategien zum Umgang mit dem sozialen Umfeld. Jedes Strategiethema beherbergt eine Dialektik mit zwei Polen. Ziel der Therapie ist, beide Pole aktiv verfügbar zu haben, beide Pole integrieren zu können und ausgewogen mit beiden umzugehen.
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