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Träume: Kann man seine Träume beeinflussen

Lassen sich Träume bewusst beeinflussen oder manipulieren so wie im Kinohit Inception (USA/Großbritannien 2010) mit Leonardo DiCaprio? Die Psychomeda-Redaktion hat die Fakten zusammengetragen. - von Psychomeda, Oct 2015

Warum wir träumen

Unser Gehirn stellt sich während des Schlafens nicht einfach ab, sondern bleint weiter aktiv, denkt, fühlt und erlebt quasi für sich allein. 'Heute
gehen viele ForscherInnen davon aus, dass das Erleben nie still steht. Das
Bewusstsein schläft nie', sagt der Traumforscher Prof. Schredl.

Der Schlaf folgt bestimmten Zyklen, die den achtstündigem Schlaf in der Regel in fünf REM-Phasen zu je zehn bis fünfzig Minuten unterteilen. In diesen 'Rapid Eye Movement' genannten Abschnitten finden etwa 85 bis 90 Prozent unserer Träume statt. Das Gehirn ist dabei fast genauso aktiv wie im Wachzustand, allerdings bei völlig entspannter Muskelspannung.

Traumdeutung

Siegmund Freud ist der Begründer der modernen, wissenschaftlichen Traumdeutung. Für Freud sind Träume Ausdruck unbewusster Konflikte und Sehnsüchte. Nach seiner Vorstellung, erlauben wir uns im Traum Dinge, die wir sonst verdrängen und unterdrücken.

Die Psychotherapeutin Ortrud Grön hat 40 Jahre lang die Träume ihrer Patienten untersucht und die wichtigste Bedeutung der Trauminhalte zusammengestellt:
  • Fliegen können: Ausdruck eines starken Wunsches nach Freiheit.
  • Nicht sprechen können: Ein Hinweis auf Schüchternheit.
  • Wegrennen, ohne von der Stelle zu kommen: Ein Hinweis auf Überforderung und Burnout.
  • Nacktheit: Oft Zeichen für Angst vor öffentlicher Bloßstellung.
  • Ausfallende oder abbrechende Zähne: Angst zu versagen.
  • Traum vom Fallen: Angst von anderen allein gelassen zu werden. Wenig Urvertrauen.
  • Nochmal in der Schule, bei einer wichtigen Prüfung: Angst, den Anforderungen nicht gerecht zu werden und Sehnsucht nach Sicherheit.
  • Ertrinken: Emotionale Überforderung.
  • Sterben: Sehnsucht nach und gleichzeitig Angst vor einem neuen Leben.


Träume sind jedoch immer sehr individuell und das im Traum erlebte, bedeutet je nach Situation bei jedem Menschen etwas anderes.

Was tun bei Alpträumen

Alpträume oder immer wiederkehrende Träume können und auch tagsüber belasten und uns den Schlaf sprichwörtlich rauben. Ursachen für Alpträume sind häufig Traumatisierungen, z.B. sexueller Missbrauch in der Kindheit. Außerdem neigen kreative, sensible Menschen eher zu Alpträumen als andere.

Neben einer Psychotherapie zur Beseitigung der Ursachen (Traumatisierung, Ängst) hilft das Aufschreiben der Alpträume in einem Traumtagebuch. Dabei sollten die Betroffenen die Trauminhalte weiterentwickeln und sich neue Traum-Varianten ausdenken.

Kann man Träume beeinflussen

Viele Studien zeigen, dass sich Träume von außen beeinflussen lassen. Den größten Effekt haben z.B. Wasser, das während des Traums auf die Haut gesprüht wird, die Nennung des eigenen Namens, Düfte und leichte Elektroschocks (Schmerzen). Auch Dinge, die uns sehr beschäftigen, finden sich später in unseren Träumen. Oft erinnern wir uns jedoch gar nicht an unsere Träume oder nur an den letzten der Nacht. Denn um sich an einen Traum zu erinnern, muss man noch während des Träumens in der REM-Phase des Schlafens aufwachen.

Andersherum können auch Träume das Wachleben beeinflussen und uns z.B. bei der Lösung von Problemen helfen. Immer wieder berichten Menschen davon, dass Ihnen die Lösung für ein schwieriges Problem im Schlag eingefallen ist.

Männder und Frauen träumen unterschiedlich

Frauen erinnern sich häufiger an Träume als Männer. Fast 30% der Männer geben an, nie zu träumen. Bei den Frauen sind es nur 15%. Dafür haben Männer häufiger sexuelle Träume, während Frauen häufiger von Gefühlen träumen. Im Alter werden die Träume sowohl bei Männern als auch bei Frauen weniger und kürzer.
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