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ROCD (Relationship OCD): Zwangsgedanken und Zweifel in Bezug auf die Partnerschaft

Viele Menschen werden von Zweifeln an der Partnerschaft oder am Partner geplagt - auch weil uns die Medien allzu oft ein unerreichbares idealtypisches Bild von einer Partnerschaft vorspiegeln. Wenn die Zweifel krankhaft werden, spricht man von ROCD (Relationship Obsessive Compulsive Disorder; zu deutsch etwa Zwangsgedanken in Bezug auf die Partnerschaft): Einer Zwangsstörung bei der die Betroffenen von immer wiederkehrenden, kaum kontrollierbaren Zweifeln und dem Wunsch nach 100-prozentiger Sicherheit heimgesucht werden.

ROCD-Symptome

Die Zweifel umfassen die eigene Zuneigung und Liebe (Liebe ich ihn/sie wirklich?) aber auch den Partner (Ist er/sie wirklich der richtige?). Wie bei allen Zwangsstörungen sind diese Gedanken wiederkehrend und kaum kontrollierbar. Sie werden von den Betroffenen selbst als belastend, unangenehm und unangemessen empfunden. Im Zentrum der Störung steht oftmals der Wunsch nach 100-prozentiger Sicherheit.
Zu den typischen ROCD-Zwangsgedanken zählen:
  • Liebe ich meinen Partner wirklich?
  • Passt mein Partner wirklich zu mir? Passen wir zusammen?
  • Ist er/sie wirklich der/die richtige für mich?
  • Mir gefällt nicht alles an meinem Partner/Partnerin. Heißt das, wir nicht zusammen gehören?
Notwendige Voraussetzungen, um von einer krankhaften Zwangsstörung zu sprechen:
  • Die Gedanken und Zweifel sind immer wiederkehrend
  • Die Gedanken und Zweifel lassen sich von den Betroffenen kaum mehr kontrollieren
  • Die Gedanken und Zweifel werden von den Betroffenen selbst als belastend und unangemessen empfunden

Klassifikation nach ICD10

Nach dem internationalen Klassifikationssystem ICD10 wird ROCD mit F42.0 (Grübelzwang) verschlüsselt.

ROCD Behandlung und Therapie

ROCD lässt sich gut mit Methoden der der kognitiven Verhaltenstherapie behandeln: Im ersten Schritt lernen (psycho-educativ) die Klienten die Mechanismen von Zwangsgedanken kennen; im zweiten Schritt lernen sie das Grübeln und Gedankenkreisen zu durchbrechen.
Ein Achtsamkeitstraining hilft Klienten dabei, die Unsicherheit in Bezug auf ihren Partner besser zu akzeptieren.

Buchempfehlung

Dr. phil. Hansruedi Ambühl ist Fachpsychologe für Psychotherapie und kognitiver Verhaltenstherapeut. Jahrelang half er in seiner Praxis Patienten mit Zwangsgedanken. Auch wenn er seine Tätigkeit altersbedingt weitgehend eingestellt hat - sein Buch ist noch im Handel erhältlich: Frei werden von Zwangsgedanken

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