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Burnout und Stress

Aus medizinischer Sicht ist Stress eine Alarmreaktion des Körpers auf eine Bedrohung. Die Muskelspannung steigt und alle wichtigen Systeme werden durch das Stress-Hormon Adrenalin in Alarmbereitschaft versetzt. Hält dieser Zustand über einen längeren Zeitraum an, ohne dass sich der Körper ausreichend erholen kann, führt Stress zu gesundheitlichen Problemen und Erschöpfung.

Es gibt auch positiven Stress

Aus psychologischer Sicht ist Bedrohung nicht gleich Bedrohung. Was den einen Menschen aufregt oder ängstigt, ruft bei einem anderen nur ein müdes Lächeln hervor. Es kommt also entscheidend darauf an, wie wir negative Dinge wahrnehmen und verkraften. Und selbst dann, wenn eine Bedrohung eindeutig ist, wird damit unterschiedlich umgegangen. Die einen laufen weg, die anderen erstarren und einige werden vielleicht sogar versuchen, etwas gegen die Bedrohung zu unternehmen.
Besonders schlimm wird Stress erlebt, wenn das Gefühl der Hilflosigkeit eintritt, man also glaubt, der Bedrohung nicht mehr entkommen zu können.
Wahrnehmung und Stressbewältigung spielen daher eine wichtige Rolle bei der Vermeidung von negativen Gesundheitsfolgen.
Die Aktivierung unseres Körpers kann nicht durch eine Bedrohung, sondern auch durch eine positive Herausforderung ausgelöst werden. Solche Herausforderungen, z.B. ein Sprung mit dem Fallschirm, führen ebenfalls zu einer Ausschüttung des Stresshormons Adrenalins und können stark euphorisierend wirken. Positiver Stress ist also Stress angesichts euphorisierender Herausforderungen, negativer Stress ist Stress angesichts von Bedrohungen. Viele Menschen sind geradezu süchtig nach dem Adrenalinkick durch besondere Herausforderungen.

Es kommt auf den richtigen Umgang mit Stress an

Beim Burnout kommen mehrere Dinge zusammen. Am Anfang steht der starke Wunsch, gut im Beruf sein zu wollen, z.B. ein guter Arzt zu sein. Durch die hohe Arbeitsbelastung (Bedrohung) stellen sich Fehler, Überforderung und Frustrationen ein. Man schafft es nicht mehr, seinen eigenen Anforderungen gerecht zu werden. Hält der Stress an, resultiert er in Erschöpfung und einem Gefühl, der Belastung nicht mehr entkommen zu können (Hilflosigkeit).
Beim Burnout kommt es daher sehr darauf auf, möglichst frühzeitig die Abwärtsspirale 'Erwartungen > Arbeitsbelastung > Stress > Hilflosigkeit > Burnout' durch einen richtigen Umgang mit Stress zu durchbrechen.
Die Forschung zum Umgang mit Stress hat immer wieder gezeigt, dass bestimmte Verhaltensweisen und Einstellungen sich günstig auf die Stressfolgen auswirken und gesundheitliche Probleme vermeiden helfen. Zu diesen Verhaltensweisen und Einstellungen zählen:
  • Humor und positives Denken (nicht den Mut verlieren)
  • einen Freundeskreis aufbauen, der in stressigen Situationen hilft (in vielen Fällen hilft schon ein guter Freund)
  • die innere Überzeugung, Probleme bewältigen zu können (ich kann es schaffen)
  • andere um Hilfe und Trost bitten
  • planvoll und Schritt für Schritt die Ursachen von Stress beseitigen
  • Religion und Glaube
  • Regelmäßiger leichter Sport
  • Aufgaben delegieren und loslassen können
  • einen Sinn erkennen
  • ausruhen und Kraft sammeln
  • Abstand gewinnen
Auf der anderen Seite wirken sich folgende Bedingungen negativ aus:
  • Einnahme von Tabletten, Konsum von Alkohol, Rauchen
  • Kopf in den Sand stecken
  • Selbstmitleid
  • Da-muss-ich-durch Denken
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