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Schlechte Gewohnheiten überwinden

Patrick Römer Gewohnheiten sind schlicht Dinge, die ein Mensch meist ohne weitere Überlegungen macht. Er tut sie einfach, und er scheint sich kaum dagegen wehren zu können. Im Gegenteil. Führt er bestimmte Dinge nicht durch, also erlebt er etwas bestimmtes nicht mehr, wird die Vorstellung, der Ablauf gestört, kann die Situation sogar eskalieren. - von Patrick Römer, Apr 2011
Am besten nehmen wir uns mal das offen sichtliche Beispiel bei Abhängigen vor (Liebe, Besitz, Alkohol, Drogen, Tabletten usw.). Ich nehme sie, weil wir als betroffene Menschen hier eine besonders gute Vorstellung dessen bekommen können, worüber ich hier schreibe. Was passiert, wenn das Gewohnte zwangsweise nicht zur Verfügung steht, nicht passiert? Schlicht Leiden, mal großes, mal kleines, nichtsdestotrotz Leiden. Und darauf reagieren Menschen sehr unterschiedlich, letztlich aber mit Kummer verbunden, zunächst für einen selbst wie im Nachhinein auch für andere.

Gewohnheiten sind und können wunderbar sein. Wir tun diese oder jene Dinge eben aus Gewohnheit. Wir kennen sie, die Resultate, auch wenn sie langfristig vielleicht nicht gut für einen selbst wie für andere sein mögen. Gewohnheiten haben den Vorteil, dass ein Mensch sie automatisch durchführt, durchführen wird. In der Zwischenzeit kann er sich mit anderen Dingen beschäftigen, während sein Kopf, sein Körper, seine Bedürfnisse geradezu automatisiert vorgehen. Denken, Lernen, Anpassung, Neugier, Eingreifen, alles unwichtig (obgleich auch diese Elemente eine Gewohnheit werden können!). Auch hier wieder das universelle Phänomen: Es gibt eine gute und eine schlechte Seite der Gewohnheit.

Was aber, wenn der Geist irgendwann bemerkt, dass dieses oder jenes Verhalten, Denken, Fühlen, Leben immer störender und unangenehmer wird? Wie kann Ich vorgehen, um Gewohnheiten zu verändern, zu verbessern, seinem Alter, seiner Situation, seinem Dasein anzupassen? Immerhin ist bekannt, dass Rückfälle manchmal regelmäßig (auch das wiederum kann zu einer Gewohnheit werden), zumindest aber ab und zu vorkommen. Es gibt auch Situationen, in denen eine Überwindung einer Gewohnheit unmöglich erscheint. Was dann?

Als Antwort fasse ich alle meine Erfahrungen aus Beruf, Praxis, Schule und Beobachtungen kurz entschlossen zusammen: Leider meist erst nach gewaltigen Ereignissen, nach persönlichen Katastrophen (das entspricht paradoxerweise meist der höchsten Form der Motivation nach Neuem) mit Hilfe seiner inneren Stimme, Träume, Worte, Bilder und kompetenten Menschen eine neue Lebensweise ausarbeiten, verstehen, verfolgen, und immer mehr anwenden. Sich nicht von seiner festgelegten Bestimmung abbringen lassen, sondern, ganz im Gegenteil, das Motiv, die Vision, die Bestimmung immer weiter ausbauen, demzufolge dran bleiben. Weiterhin gute und förderliche Formen der Begleitung nutzen, sich schrittweise jedoch davon entfernen, und selber übernehmen (wenn ein Mensch dazu fähig und bereit ist). Das Ziel: Die bestimmte Verinnerlichung erlangen! Diese Verselbständigung des Bestimmten ist der Schlüssel zum Erfolg!
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