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Pech auf Singlebörsen ist kein Versagen: Nur etwa 5, 4 Prozent der Nutzer hatten dort bisher Erfolg

Wolfgang Laub Nicht nur zur Weihnachtszeit und mit einer Pandemie: Unzählige Menschen sind einsam. Viele suchen Partner auf `Singlebörsen` wie Parship, Finya, Elitepartner und Lovescout. Sehr viele Menschen vergeblich- und das oft mit (manchmal fatalen) Selbstvorwürfen. Als Versager, Außenseiter... Meistens aber nicht gerechtfertigt, denn das ist viel mehr die Regel: Laut einem Zufriedenheitstest (im Auftrag von NTV) zu Partnerbörsen sahen nur 5, 4 Prozent der Nutzer ihr Suchen dort als erfolgreich! - von Wolfgang Laub, Dezember 2020
Einsamkeit war schon lange vor `Corona` ein sehr großes Thema, gerade auch in Deutschland.
Auch in unzähligen psychologischen Beratungen und Therapien. "Everybody has a hungry heart" besingt das zutreffend Bruce Springsteen.
Und natürlich wird heute, im Kapitalismus, selbst daraus ein Geschäft gemacht. Mit der Suche der Menschen nach der Liebe, ihrem Glück.
Über 5000 Portale gibt es dafür bereits, die meisten nicht kostenlos. Viele Menschen verschulden sich sogar mit so etwas. Und sehr viele Menschen geben sich die Schuld, wenn sie "selbst dort" nicht fündig werden. Zu alt, hässlich, dumm,... ? Irgend etwas findet sich dann immer. Als anscheinend dann ja Versager(in), Außenseiter- der nicht "wie ja fast alle Anderen" dort sein (oder ihr) Glück findet.

Das ist aber auch nur ein Mythos, mit dem endlich aufzuräumen wirklich sehr wichtig ist- gerade auch gegen genannte Selbstzweifel und (Selbst-) Vorwürfe, die einem sonst wirklich noch den Rest geben könnten.
Und dazu ist ein Zufriedenheitstest (im Auftrag von NTV) zu Partnerbörsen sehr interessant. Aus dem Jahr 2017, also noch vor der Kontakte knüpfen noch mehr erschwerenden Pandemie: nur 5, 4 % der Suchenden auf diesen Portalen bewerteten demnach ihre Suche als "erfolgreich" !
Der Rest sucht noch oder hat dort schon aufgegeben.
Und die 5, 4 % gaben auch nur an, dass man einen Partner gefunden hat (und also nicht, dass die Partnerschaft auf Dauer unbedingt erfolgreich war).

Und ohne so etwas zu wissen kann es wirklich sehr belastend für viele Menschen werden. Denn lange Suche, oft frustrierend, kann wirklich zermürben- etwas „mit einem machen“, und an sich (sehr) zweifeln lassen. Bis hin zu „interessieren sich denn nur noch Idioten für mich“?

Das ist auch kein Wunder, wenn man ständig Werbungen hört wie „alle 11 Sekunden verliebt sich ein Single über…“.

Verständlich, wenn man sich dann fragt „warum fast jeder, nur gerade ich nicht“?. Aber: Mit so etwas wird man ja auch überschüttet.

Mit viel mehr „Schein“ als Realitäten. Für solche (wenig realistische- zumal alle 11 Sekunden bei Millionen Nutzern gar nicht viel ist) Werbung zahlen Parship, Elitepartner usw. Unsummen. Sex sells… Love sells… Mit Einsamkeit wird Geld, Profit ohne Ende gemacht. Abscheulich aber wahr. Zudem ja auch noch von unzähligen "Schönheits-" Chirugen usw. Von Unternehmen, denen ihr Profit am Herzen liegt – und nicht das Wohl der Menschen, von „lonely hearts“. Und wer sich danach sehnt nicht mehr alleine zu sein liest natürlich oft kaum Kleingedrucktes in solchen Portalen, die „AGB“ – wo sogar offen steht (etwa bei Parship), dass „Fake-Profile“ bzw. Fake- Anschreiben zur „Kundenbindung“ erlaubt sind. Da kann noch so sehr von Verbraucherzentralen dagegen und gegen Abzocke, Betrug usw. auf vielen Portalen gewarnt werden. Oder auch in einer BBC- Dokumentation durch Insider entlarvt, dass selbst Vermittlungs- Vorschläge oft so gemacht werden, dass das eigentlich gar nicht passen kann (denn wenn es zwischen 2 „Usern“ passt verliert das Portal ja 2, meistens auch zahlende, Kunden…). Wer liest, sieht das schon? Wer will das hören- zumal wenn, wie auch bei der BBC zu sehen, das Ganze ähnlich aufgebaut ist wie Sucht Erzeugendes. Mit Belohnungssystem und dergleichen. Man soll ja möglichst lange auf dem Portal gehalten werden. Mit Ersatz- Befriedigungen (und nicht echten, gefundenen, befriedigenden Partnerschaften). Mit „Appetit-Anregern“ sozusagen. Die Hunger auf mehr machen. Auf weitere Portale, immer teurere.

Sucht kann aber bekanntlich sehr gefährlich sein. Ebenso wie Liebeskummer, der auch nach diversen Studien ähnliche Symptome erzeugt wie (kalter) Sucht- Entzug. Bis hin zu Suizid- Gefahr! Das sollte man wirklich Alles nicht unterschätzen und sich bei Bedarf unbedingt rechtzeitig, auch professionelle, Hilfe suchen! Auch für solche Anliegen steht zudem auch, auch anonym und in schriftlicher Form, die Telefonseelsorge(.de) zur Verfügung.

Und vor allem eben bitte, wenn es bei Parship, Finya und dergleichen nicht klappt das nicht als „persönliches Versagen sehen“!

Denn dass das viel mehr die Regel dort ist berichtete eben unter anderem auch der `Stern am 26. 4. 2017: „Großer Zufriedenheitstest Parship und Co: Das taugen die Partnerbörsen wirklich“: Unter Befragten einer Untersuchung (des anerkannten `Deutschen Instituts für Service-Qualität`, „DISQ“, im Auftrag von NTV), Zufriedenheitstest (im Auftrag von NTV) zu Partnerbörsen: nur 5, 4 % der Suchen sind erfolgreich..
Also war das bei knapp 95 % bisher nicht erfolgreich . Wenn es einem auch so geht, ist man also sicher kein "Außenseiter" oder gar Versager!
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