Ist Lampenfieber eine Frage der Bewertung?

Für viele Menschen ist Lampenfieber ein bekanntes Thema. Was in kleiner Runde ohne Probleme und kompetent kommuniziert wird, erscheint manch einem Redner vor größerem Publikum nicht mehr möglich zu sein. Plötzlich bekommt man schwitzige Hände, eine zittrige Stimme und weiche Knie.

Oder man kann sich inhaltlich nicht konzentrieren und verliert den Faden bzw. erzählt Dinge, die keinen Sinn ergeben. Im schlimmsten Fall bekommt man kein Wort heraus, was dann als „Blackout“ bezeichnet wird und auch häufig in Prüfungssituationen zu beobachten ist.

Lampenfieber kann viele verschiedene Ursachen haben. Beispielsweise wurde jemand in der Schule ausgelacht oder hat Angst davor, Fehler zu machen. Andere wiederum leiden unter großem Erwartungsdruck oder Versagensängsten.

Man sagt, dass ca. 80 % aller Redner Lampenfieber und Symptome wie Herzklopfen und den sogenannten "Kloß" im Hals haben. Guten Rednern sieht man das allerdings nicht an, weil sie gelernt haben, damit umzugehen. Es gibt viele Techniken und Möglichkeiten, gekonnt mit dieser Nervosität umzugehen und sie in konstruktive Spannung umzuwandeln.

Erfahrungsgemäß spielt die eigene Bewertung häufig eine große Rolle. Wer seinen steigenden Puls z. B. als etwas Negatives oder als Gefahr wertet, steht beim Vortrag eher „neben sich“, ist abgelenkt und extrem angespannt.
Im Gegenzug dazu, wirkt jemand authentisch, der seinen erhöhten Puls als Wachheit und Konzentration bewertet und beeindruckt somit das Publikum mit seiner Präsenz.

Wer Angst vor der Kritik seiner Zuhörer hat oder die Sorge von ihnen beurteilt zu werden, hat auch hier die schlechteren Karten, als jemand, der eine positive Einstellung zu seinen Zuhörern hat.

Wer unter Lampenfieber leidet, kann im Selbstcoaching als erstes seine Bewertungen und Einstellungen überprüfen und sie positiv verändern.