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Kunsttherapeutische Traumatherapie

Regina Liedtke Die kunsttherapeutische Traumatherapie ist noch ein neues, aber mit ihrem non- bzw. präverbalen Ansatz für die Therapie von Traumatisierungen äußerst relevantes Gebiet. Regina Liedtke gibt in drei Fachartikeln Einblicke in die praktische Arbeit ihrer ambulanten Praxis und eröffnet der Fachwelt einen reichen Fundus an theoretischen Bezügen aus der Tiefenpsychologie, der transpersonalen und der pränatalen Psychologie. Ihre einfühlsamen Schilderungen könnten eine wertvolle Bereicherung zum derzeitigen Forschungsstand zur Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung / PTBS darstellen. - von Regina Liedtke, Januar 2023

Die Relevanz der Kunst(psycho)therapie für die Traumatherapie


Die Kunsttherapie stellt – neben körpertherapeutischen Zugängen – mit ihrem prä- bzw. nonverbalen Ansatz die relevante Therapiemethode in der Traumatherapie dar. Dafür braucht sie neben der Arbeit mit Bildern und Symbolen und den kunsttherapeutischen Materialien und Methoden auch eine hohe Kompetenz im Umgang mit subtilen zwischenmenschlichen Resonanzphänomenen wie Übertragung und Gegenübertragung, um über die eigene Innenwahrnehmung Zugang zum Unbewussten und impliziten (sprachlich nicht zugänglichen) Gedächtnis der Klient*innen zu finden.

Drei Fachpublikationen zur kunst(psycho)therapeutischen Traumatherapie



Bilder aus der intrauterinen Welt

Die Traumaheilung eines Abtreibungsversuchs in der freien kunstpsychotherapeutischen Praxis

Zusammenfassung: Geschildert wird der Heilungsprozess eines frühen, intra-uterinen Traumas anhand von kunsttherapeutischen Gestaltungen, die im Rahmen einer Jahresgruppe zum Weg der Individuation entstanden sind. Es handelt sich um Bilder, die aus einem tiefen, unbewussten Zustand auftauchten und erst behutsam in die Versprachlichung und therapeutische Bearbeitung geführt werden konnten. Dabei wird auf das jeweilige therapeutische Vorgehen eingegangen, in dem die methodische Bandbreite zwischen gewährendem Nichthandeln und klärendem Intervenieren aufgezeigt wird. Fragen nach der Erinnerbarkeit frühen Erlebens aus dem impliziten Gedächtnis werden gestellt und die Bedeutung der Kunsttherapie als prä- bzw. nonverbales Therapieverfahren hervorgehoben. Grundmotive pränatalen Erlebens werden näher betrachtet. Theoretischer Hintergrund dafür ist die Pränatale Psychologie und die tiefenpsychologisch fundierte und kunsttherapeutische Traumatherapie.

Veröffentlichung: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie, Schwerpunkt Kunsttherapie Heft 2022-2, Pabst-Verlag


Wer bin ich eigentlich?

Traumaverarbeitung am lebensgroßen Selbstbild

Zusammenfassung: Gezeigt wird eine beispielhafte Verarbeitung von traumatischen Erfahrungen aus der Kindheit, wie sie in zeitlichen Abständen während einer Jahresgruppe an einem lebensgroßen Selbstbild vollzogen und kunsttherapeutisch begleitet wurde. Angesichts der traumabedingten Konfusion der eigenen Grenzen stellen sich Fragen nach der eigentlichen Identität. Wie entwickeln sich Selbstbild – Körperbild – Körperselbst in Spiegelungsprozessen und Bindungsaufbau? Und wie verunmöglichen transgenerationale Weitergaben von Traumata die Selbstgewissheit der eigenen Persönlichkeit? Die Arbeit am Bild zeigt die schrittweise Klärung der innerpsychischen Dynamiken. Das therapeutische Vorgehen wird transparent gemacht und mit Theorieverweisen untermauert.

Veröffentlichung: Musik-, Tanz- und Kunsttherapie, Schwerpunkt Kunsttherapie Heft 2022-2, Pabst-Verlag


Vom Trauma zur „gefüllten Mitte“

Zusammenfassung: Geschildert wird eine Kunsttherapeutische Traumatherapie anhand eines Bilderprozesses, der die wesentlichen Stationen der Traumabearbeitung einer Klientin mit komplexem Beziehungstrauma aufzeigt, die in einer ambulanten, kunsttherapeutischen Praxis stattfand. Dabei wird auf die besonderen Qualitäten der Kunsttherapie für die Traumabewältigung eingegangen und ihre Wirksamkeit erklärt. Die Sicht der Transpersonalen Psychologie stellt einen wesentlichen Aspekt für das Verstehen des Traumageschehens mit abgespaltenem Seelenanteil in der Dissoziation dar. Transgenerational traumabedingte Konfusion zwischen Mutter und Tochter, sowie das Motiv des Enthaltenseins in Bezug zur SELBST-Werdung im Prozess der Individuation bilden einen größeren, ganzheitlichen Betrachtungshintergrund.

Veröffentlichung: Kunst & Therapie, Schwerpunkt Trauma Heft 2023, 1 oder 2, Claus-Richter-Verlag

Homepage: https://www.kreativpraxis-berlin.de/kunsttherapeutische-traumatherapie-berlin.php





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