ADHS in der Partnerschaft

ADHS im Erwachsenenalter kann den Alltag der Betroffenen und auch den des Partners deutlich strapazieren. ADHS und Autismus weißen Besonderheiten auf, die in einer Beziehung berücksichtigt werden müssen, damit Partnerschaft gelingen kann.

Eine Paarberatung bei ADHS und Autismus kann hilfreich sein, um z. B die unterschiedlichen Sichtweisen und Empfindungen zu verdeutlichen, Missverständnisse abzubauen und neue Möglichkeiten eines Miteinanders zu eröffnen. Menschen mit ADHS/ Autismus nehmen sich und ihre Umwelt verändert wahr und registrieren Informationen ebenfalls verändert, was durchaus zu Problemen führen kann.

Gerade eine ADHS kann eine Partnerschaft sehr herausfordern, und nicht wenige Beziehungen scheitern an den ADHS – Verhaltensweisen. Gerade im Umgang mit Impulsivität und Struktur kann es zu vielerlei Konflikten kommen. Viele Erwachsene mit ADHS sind aufbrausend, schnell reizbar und u. U aggressiv, was für den Partner natürlich nicht einfach ist und zu vielerlei Konflikten führt. Durch die "einseitige" selektive Wahrnehmung bei ADHS ist es oft schwierig, den Sichtweisen dieser Menschen zu folgen und Partner fühlen sich oftmals vor den Kopf gestoßen, da diese "eigenen" Sichtweisen "gnadenlos" durchgesetzt werden.

Aber auch eine bei Frauen oft erst im Erwachsenenalter diagnostizierte Autismus-Spektrum-Störung kann eine „Neuorientierung“ innerhalb der Partnerschaft notwendig machen. Diese Frauen fangen häufig erst nach einer Diagnose an, sich neu zu entdecken, ihre Gedanken aufzuarbeiten und den Sinn bestimmter Verhaltensweisen zu verstehen - sie fangen an, sich und ihr Leben zu verstehn. Dies kann eine bereits bestehende Partnerschaft vor neue Herausforderungen stellen.

Eine Paarberatung ist keine Therapie und kann auch keinen Therapeuten ersetzen. In einer Paarberatung bei ADHS / Autismus geht es in erster Linie darum, dem Partner die Wahrnehmungsweise und Verständnisweise bei ADHS zu verdeutlichen. Hierdurch können oft viele Verhaltensweisen erklärt werden und der Partner lernt, dass nicht "er persönlich" in Konfliktsituationen gemeint ist.

Ebenso ist es wichtig, Kommunikationsregeln aufzustellen, mit denen beide Partner leben können und die den "nicht ADHS betroffenen" Partner weder verletzen noch einengen. Da es bei einer ADHS im Erwachsenenalter oftmals zu Eifersuchtproblemen mit übersteigerten Kontrollen des Partners kommt, ist hier ebenfalls wichtig geeignete Techniken zur Abgrenzung und Entspannung der Situation zu finden.