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Wie könnte ich es schaffen zu reden, anstatt mich weiter zurückzuziehen?

Psawyer (w, 19) aus NRW: Hallo!
Ich will ihnen zunächst ein wenig über mich erzählen. Hier fällt es mir leichter da ich nur schreiben und nicht reden muss. Ich fühle mich oft leer und trzd voller Gedanken, habe probleme meine emotionen zu zeigen oder anderen zu sagen wie gerne ich sie habe. Körperliche nähe ist für mich auch kaum möglich ich schaffe es teilweise nicht mal meine Eltern in den arm zu nehmen, obwohl ich keine schlechten erfahrungen an meinem eigenen körper durch sie erlebt habe. Ich wurde obwohl ich so jung bin (19 Jahre) sehr oft verletzt und benutzt von Männern. Ich war erst einmal richtig verliebt nur ihn habe ich durch meine Gefühlskälte verloren. Nun sitze ich oft nach der arbeit zu Hause und fühle mich leer, kaputt zitter oft und bin nervlich überhaupt nicht belastbar. Ich habe nicht einmal lust mit irgendwem zu sprechen. Ziehe mich viel zurück.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Psawyer oder wäre P. Sawyer (in Anlehnung an On Tree Hill) passender? Wie auch immer. Es tut gut zu erzählen, was bewegt.

Spannend und so treffend, wie Sie dabei mit der Schrift umgehen, was Sie groß und was klein schreiben. Wie ausdrucksvoll sich auch im Schriftbild ausdrückt, wie Sie Ihre Situation gerade im Moment erleben. Probleme und Emotionen sollten lieber klein sein, so wie die Nähe und die Erfahrungen mit Ihrem Körper, die Sie – groß geschrieben – Ihnen groß und mächtig erscheinenden Männer erlebt haben. Kein Wunder, dass sie diese Gefühlskälte erleben (wieder groß – Sie wissen warum). Zu Hause – ebenfalls groß – sind Sie in Sicherheit. Arbeit und Lust sind wieder klein geschrieben, denn damit geht es Ihnen jetzt gerade weniger gut. Ist das ein Wunder?

Es ist ein hartes Stück Arbeit, diesen Schritt zu machen und vermutlich haben Sie auch schon diese Idee, die Sie am Ende Ihres Textes – ohne eine eigentliche Frage zu stellen – doch klar formulieren: Wie könnte ich es schaffen, mit Jemandem zu reden, anstatt mich weiter zurückzuziehen?

Haben Sie zu Ihren Eltern – wieder groß geschrieben –einen guten Kontakt, und möchten sich vielleicht momentan doch nicht mehr darüber unterhalten, wie es Ihnen jetzt geht, denn Sie sind schließlich bereits erwachsen?

Vielleicht suchen Sie Unterstützung in Ihrer Nähe: Ihre Suchmaschine wird mit den Begriffen Beratungsstelle, sexuelle Gewalt und Ihrem Wohnort etwas Passendes finden. In der Regel wird eine kostenlose und auf Wunsch auch anonyme Unterstützung angeboten. Wie wäre es mit einem Telefonat - so ganz unverbindlich?

Ihre Symptome sind vermutlich übrigens eine ganz natürliche Reaktion Ihres Organismus auf das Erlebnis, bestimmten Situationen ausgeliefert zu sein und keine Kontrolle mehr zu besitzen. Auf genauso natürliche Weise können Sie auch Hilfe bekommen. Wenn Sie bereit sind, eine Traumatherapie zu beginnen, können Sie hier bei Psychomeda oder über andere Wege, vielleicht durch Vermittlung Ihrer Frauenärztin Kontakt zu einer für Sie passenden Therapeutin oder einem Therapeuten finden. Kann Sie der Gedanke motivieren, dass Sie dann wieder mehr Gefühle auch für die Menschen empfinden und ausdrücken können, die Ihnen wichtig sind?

Dazu wünsche ich Ihnen alles Gute
Kai Pinnow
Bewertung durch den Fragensteller:
Ich wurde denke ich nur falsch verstanden-.-

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