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Was kann ich tun, um nach einem Sportunfall wieder zur mentalen Stärke zurückzukommen?

Leasie (w, 18) aus Bern: Ich habe mir vor ungefähr 9 Monaten das Kreuzband beim Handball gerissen. Jetzt darf ich wieder voll im Sport mitmachen. Jedoch habe ich immer noch sehr grosse Angst und kann nicht ohne Hintergedanken in einen 2-Kampf gehen. Wie kann ich mich mental auf das besser vorbereiten, damit ich weniger Angst habe?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Leasie,

vielen Dank für Ihre Frage, die bestimmt auch viele andere junge Sportler und Sportlerinnen interessieren wird.

In den vergangenen Monaten hat Ihr Körper mit Unterstützung von Ärzten und Physiotherapeuten die Folgen des Sportunfalls überwunden. Sie haben von Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin jetzt das OK bekommen, wieder voll ins Training und in die Wettkämpfe einzusteigen. Aber jeder Unfall verursacht nicht nur auf der körperlichen Ebene, sondern auch auf der emotionalen und mentalen Ebene Schäden. Wir sprechen in der Medizin vom Trauma (der Verwundung des Körpers) und in der Psychologie auf der seelischen Ebene vom Psychotrauma (der Verwundung der Seele).

Die emotionalen Schäden eines Unfalls sind oft genauso schwerwiegend wie die körperlichen Schäden und bedürfen daher ebenso einer gewissen Zeit, um zu heilen – und oft auch einer therapeutischen Unterstützung. Das ist Ihnen auch bewusst, denn Sie spüren eine große Angst, wieder in Zweikämpfe zu gehen und fragen sich, welche Methode oder Therapie geeignet sein könnte, damit Sie wieder zu Ihrer alten mentalen Stärke zurückkehren können.

Für Sie als Sportlerin verbieten sich medikamentöse Therapien gegen Ihre Angst. Auch aufdeckende Psychotherapien sind sicher nicht das Mittel der Wahl, da Sie ja einen klaren Zusammenhang sehen zwischen dem Unfall und Ihrer Angst, wieder in Zweikämpfe zu gehen. Viele Sportler haben aber in ähnlichen Situationen sehr gute Erfahrungen mit der therapeutischen Anwendung der Hypnose gemacht („Hypnotherapie“).

In der Hypnotherapie werden Sie vom Therapeuten oder der Therapeutin in einen Zustand versetzt, der so ähnlich ist wie der Zustand zwischen Schlaf und Wachheit, den wir alle morgens vor dem Aufwachen oder abends vor dem Einschlafen kennen. Diesen Zustand nennt man Trance.

In einer Trance sind Sie besonders empfänglich für Suggestionen, die Ihnen dabei helfen, Blockaden zu lösen und den Prozess der Heilung des Psychotraumas zu beschleunigen. Meist können Sie in zwei, drei hypnotherapeutischen Sitzungen bereits eine deutliche Besserung Ihres Problems erreichen. Danach kann dann eventuell noch mit Hypno-Coaching eine weitere mentale Stärkung, zum Beispiel unmittelbar vor Wettkämpfen, erfolgen.

Ich wünsche Ihnen für Ihre sportliche und private Zukunft alles Gute!
Mit den besten Grüßen
Ihr Hans H. Bass
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