Unterstützungsmöglichkeiten für Ihre Schwester und Familie
Lucie (w, 20) aus Mannheim: Hallo
Meiner Schwester geht es seit mehreren Jahren nicht gut. Sie ist jetzt 19 Jahre alt und frisch aus dem Abi raus. Letzte Woche ist sie absichtlich gegen einen Baum gefahren und hat sich schon öfter selbst verletzt sowie Suizid angedroht, um zum Beispiel ihren Freund zu erpressen.
Wir haben mittlerweile die Vermutung, dass sie an Borderline leiden könnte. Professionelle Hilfe möchte sie nicht annehmen.
Meine Mutter macht sich extreme Vorwürfe und denkt, dass sie daran schuld ist. Das belastet mittlerweile auch die Ehe meiner Eltern. Meine Eltern verstehen nicht, dass das eine Krankheit ist, obwohl sie es objektiv wissen, und geben meiner Schwester Schuld an ihrem Verhalten. Ihr gegenüber äußern sie das nicht, aber vor mir. Ich mache mir mittlerweile sehr viele Sorgen um meine Schwester und habe Angst, dass sie sich wirklich etwas antun könnte. Ihr Studium hat sie jetzt abgebrochen und sie will jetzt gar nichts mehr machen. Außerdem merke ich, wie sehr das meine Eltern belastet, die auch nicht wissen, was sie tun sollen. Daher frage ich mal für alle:
Wäre eine Klinik das Richtige? Oder sollte man sie doch zu einer Ausbildung überreden? Oder kann man sie anderweitig unterstützen? Gibt es etwas, das wir – beziehungsweise ich – tun kann?
Ich habe leider Fragen über Fragen. Ich wäre sehr dankbar für Hilfe und eine Antwort.
Liebe Grüße und herzlichen Dank.
Meiner Schwester geht es seit mehreren Jahren nicht gut. Sie ist jetzt 19 Jahre alt und frisch aus dem Abi raus. Letzte Woche ist sie absichtlich gegen einen Baum gefahren und hat sich schon öfter selbst verletzt sowie Suizid angedroht, um zum Beispiel ihren Freund zu erpressen.
Wir haben mittlerweile die Vermutung, dass sie an Borderline leiden könnte. Professionelle Hilfe möchte sie nicht annehmen.
Meine Mutter macht sich extreme Vorwürfe und denkt, dass sie daran schuld ist. Das belastet mittlerweile auch die Ehe meiner Eltern. Meine Eltern verstehen nicht, dass das eine Krankheit ist, obwohl sie es objektiv wissen, und geben meiner Schwester Schuld an ihrem Verhalten. Ihr gegenüber äußern sie das nicht, aber vor mir. Ich mache mir mittlerweile sehr viele Sorgen um meine Schwester und habe Angst, dass sie sich wirklich etwas antun könnte. Ihr Studium hat sie jetzt abgebrochen und sie will jetzt gar nichts mehr machen. Außerdem merke ich, wie sehr das meine Eltern belastet, die auch nicht wissen, was sie tun sollen. Daher frage ich mal für alle:
Wäre eine Klinik das Richtige? Oder sollte man sie doch zu einer Ausbildung überreden? Oder kann man sie anderweitig unterstützen? Gibt es etwas, das wir – beziehungsweise ich – tun kann?
Ich habe leider Fragen über Fragen. Ich wäre sehr dankbar für Hilfe und eine Antwort.
Liebe Grüße und herzlichen Dank.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Lucie,vielen Dank für Ihre Nachricht und für das Vertrauen, das Sie in uns setzen. Ihre Sorge um Ihre Schwester und Ihre Familie ist deutlich zu spüren, und es tut mir sehr leid zu hören, wie belastend die aktuelle Situation für Sie alle ist. Eine solche Krise ist eine große Herausforderung, und es ist beeindruckend, wie sehr Sie für Ihre Schwester da sein wollen. Gerne gebe ich Ihnen ein paar konkrete Tipps, wie Sie in dieser schwierigen Lage handeln können.
Ein offenes und mitfühlendes Gespräch führen:
Auch wenn es schwer sein mag, ist es wichtig, weiterhin im Austausch mit Ihrer Schwester zu bleiben, ohne sie zu bedrängen. Signalisieren, dass Sie sie verstehen und für sie da sind, kann ihr helfen, sich weniger isoliert zu fühlen. Anstatt auf eine bestimmte Lösung (wie eine Ausbildung oder einen Klinikaufenthalt) zu drängen, ist es oft besser, ihre Gefühle und Gedanken zu erfragen, ohne zu urteilen. Zum Beispiel: „Ich möchte verstehen, wie es Dir gerade geht. Was würde Dir helfen, ein wenig Erleichterung zu finden?“. Oftmals geht es darum, sich gesehen und verstanden zu fühlen.
Informationen und Ressourcen anbieten:
Ihre Schwester lehnt vielleicht professionelle Hilfe ab, aber es könnte helfen, ihr in einem ruhigen Moment Informationen über die Möglichkeiten der Therapie (wie DBT, eine spezielle Therapieform für Borderline) anzubieten. Manchmal hilft es, wenn Betroffene über die Behandlungsmöglichkeiten Bescheid wissen, um die Kontrolle über die Entscheidung zu behalten. Vielleicht kann auch eine vertrauliche Beratungsstelle, zu der sie keinen großen Schritt wagen muss, eine Option sein.
Unterstützung für die gesamte Familie suchen:
Es ist auch wichtig, dass Sie als Familie Unterstützung bekommen. Eine therapeutische Begleitung für Ihre Eltern oder eine Familienberatung könnte Ihnen helfen, mit der Schuldzuweisung und den Gefühlen der Hilflosigkeit besser umzugehen. Eine solche Unterstützung könnte das Verständnis für die Krankheit Ihrer Schwester stärken und die Dynamik innerhalb der Familie verbessern. Es ist ganz natürlich, dass Eltern sich Vorwürfe machen, aber eine außenstehende Perspektive kann helfen, diese Schuldgefühle besser einzuordnen.
Die Entscheidung, ob ein Klinikaufenthalt hilfreich ist, sollte idealerweise zusammen mit einer Fachperson getroffen werden, wenn Ihre Schwester sich dafür öffnet. Bis dahin ist es wichtig, dass Sie sie liebevoll unterstützen, ohne sie unter Druck zu setzen, und dass Sie selbst ebenfalls auf Ihre eigenen Bedürfnisse achten.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie viel Kraft.
Herzliche Grüße
Manja Biedermann
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Die Antwort sehr lieb und auch unterstütztend, hat mir aber nicht wirklich geholfen. Ich bin aber segr dankbar für die Antwort
Die Antwort sehr lieb und auch unterstütztend, hat mir aber nicht wirklich geholfen. Ich bin aber segr dankbar für die Antwort
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