Ich hasse mich und den Therapeuten, er erwidert meine Liebe nicht...
Sonja (w, 31) aus Schlüchtern:
Ich habe vor einem halben Jahr eine Therapie angefangen. Der Therapeut hat während der Therapie angefangen Dinge von sich selbst zu erzählen und ich habe mit ihm gelacht. Ich habe mich total in ihn verliebt, weil er mir sehr tief in die Augen gesehen hat. Er hat bis jetzt jede Stunde überzogen. Ich habe von ihm oft sexuelle Träume und ich möchte mit ihm schlafen, ich halte das kaum aus, wenn ich ihm gegenüber sitze. Ich hab nicht mal mehr Lust mit meinem Freund zu schlafen, das sagte ich ihm alles.
Ich habe das Gefühl, das er sich mir extra so gegenüber verhalten hat. Ich sagte ihm, dass ich ihn am liebsten umarmen und küssen würde und fragte, was passieren würde, wenn ich es einfache mache. Er sagte nur das er vor mir keine Angst habe, dass ich ihn vergewaltigen würde. Er sagte auch, dass er nicht unschuldig ist, weil er mir so viele Dinge von sich erzählt hat, die meine Fantasie angeregt haben. Er sagte dass eine Beziehung verboten ist und das ganze von meiner Seite ausgeht.
Ich hasse mich so sehr; ich kann nachts nicht mehr richtig schlafen und habe totalen Haß auf ihn dass ich darauf reingefallen bin auf seine Blicke und sein Lachen. Und jetzt ist die Therapie fertig und sehe ihn nur noch alle 4 Wochen. Ich hatte vor einiger Zeit echt das Gefühl, das er sich auch in mich verliebt hatte, kann das sein? Er hatte sich so richtig in den Gesprächen gehen lassen, hatte von sich erzählt und Gesten gemach. Und jetzt, da er weiß wie ich fühle behandelt er mich kühl und hält sich zurück, als sitze er vor einer unsichtbaren Wand.
Ich habe vor einem halben Jahr eine Therapie angefangen. Der Therapeut hat während der Therapie angefangen Dinge von sich selbst zu erzählen und ich habe mit ihm gelacht. Ich habe mich total in ihn verliebt, weil er mir sehr tief in die Augen gesehen hat. Er hat bis jetzt jede Stunde überzogen. Ich habe von ihm oft sexuelle Träume und ich möchte mit ihm schlafen, ich halte das kaum aus, wenn ich ihm gegenüber sitze. Ich hab nicht mal mehr Lust mit meinem Freund zu schlafen, das sagte ich ihm alles.
Ich habe das Gefühl, das er sich mir extra so gegenüber verhalten hat. Ich sagte ihm, dass ich ihn am liebsten umarmen und küssen würde und fragte, was passieren würde, wenn ich es einfache mache. Er sagte nur das er vor mir keine Angst habe, dass ich ihn vergewaltigen würde. Er sagte auch, dass er nicht unschuldig ist, weil er mir so viele Dinge von sich erzählt hat, die meine Fantasie angeregt haben. Er sagte dass eine Beziehung verboten ist und das ganze von meiner Seite ausgeht.
Ich hasse mich so sehr; ich kann nachts nicht mehr richtig schlafen und habe totalen Haß auf ihn dass ich darauf reingefallen bin auf seine Blicke und sein Lachen. Und jetzt ist die Therapie fertig und sehe ihn nur noch alle 4 Wochen. Ich hatte vor einiger Zeit echt das Gefühl, das er sich auch in mich verliebt hatte, kann das sein? Er hatte sich so richtig in den Gesprächen gehen lassen, hatte von sich erzählt und Gesten gemach. Und jetzt, da er weiß wie ich fühle behandelt er mich kühl und hält sich zurück, als sitze er vor einer unsichtbaren Wand.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Sonja,
da sind Sie ja in eine leidenschaftliche Situation mit vielen Gefühlen hineingeraten. Sie schreiben von Haß, Lachen und Verliebtsein. Es hat Sie vermutlich sehr tief verletzt, ein Nein von ihm zu hören? Sie haben sich getraut, sich ihm zu offenbaren und Sie spüren sicherlich einen tiefen Schmerz? Sie beschreiben mir Ihre verzweifelte Situation und stellen mir jedoch keine Frage dazu. Deshalb schreibe ich einfach was ich dazu denke.
Zunächst möchte ich auf das Verhalten meines Kollegen eingehen. Das „Werkzeug“ eines Therapeuten ist die therapeutische Beziehung. Diese ist die Grundlage für das Vertrauen, das der Patient aufbauen kann. In diesem Vertrauen können Veränderungen geschehen. Fehlt dieses Vertrauen wird sich wahrscheinlich beim Patienten nichts verändern. Zum Aufbau dieser therapeutischen Beziehung ist es wichtig, dass der Therapeut einen guten Kontakt zu Ihnen aufbaut. Dies macht er durch Blickkontakt und dass er auch mal was von sich erzählt. Eine lebendige Gestik kann ein Zeichen sein, dass er wahrscheinlich sehr authentisch mit Ihnen ist. Wenn Sie ihm eröffnen, dass Sie sich verliebt haben, dann hat er nur zwei Möglichkeiten. Wenn es eine zweiseitige Sache ist, dann darf er die Therapie nicht weiter führen. Wenn es eine einseitige Sache ist, dann kann es durchaus hilfreich für die Therapie sein oder es kann auch eine weitere Veränderung verhindern. Sie schreiben, er verhält sich kühl und zurückhaltend. Aus meiner Sicht muss er das ja auch machen, wenn das Interesse an einer persönlichen Beziehung einseitig ist.
Und jetzt zu Ihnen. Ich gehe darauf ein was Sie tun können, um von der Situation profitieren zu können. Sie beschreiben mir sehr ausführlich Ihre verzweifelte Situation, Ihren Schmerz und dass Sie ihn und sich hassen. Sie schreiben nicht, aus welchem Grund Sie in Therapie sind und was Sie beide in der Zeit erreicht haben seit sie dort sind. Und mir fallen ein paar Dinge auf, die ich Sie bitte genauer anzusehen.
Als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass Körpersprache immer mehrdeutig sein kann. Lachen und Blickkontakt heißen nicht immer, dass sich jemand verliebt hat. Da ist es gut – und das haben Sie ja auch getan – nachzufragen und andere Signale miteinzubeziehen.
Dann gehören zum Verliebtsein immer zwei. Sie haben Ihren Standpunkt offen gelegt und er auch. Ihr Bedürfnis entspricht nicht seinem Bedürfnis. Und er hat klar gemacht, dass es auch keine Kompromisse gibt. Sie vertrauen ihm nicht und unterstellen ihm jetzt, dass er Sie absichtlich verliebt machte? Kann es sein, dass es auf Ihrer Seite eine Schwäche gibt, anderen zu vertrauen? Bitte sehen Sie da genau hin und überprüfen Sie (auch in anderen Situationen) wo Sie dieses fehlende Vertrauen auf andere projizieren und sich selber und dem anderen damit weh tun.
Der Haß, den Sie beschreiben ist vermutlich der Schmerz, den Sie spüren. Ich nehme an, dieser hat nichts mit dem Therapeuten und auch nichts mit der jetzigen Situation zu tun. Ich vermute, der Schmerz ist der Grund warum Sie in Therapie sind? Der Schmerz kommt vermutlich aus der Vergangenheit? Dieser Schmerz könnte Inhalt der Therapie sein, damit er sich verwandeln kann in tiefes Vertrauen in Sie selbst!
Und dann möchte ich noch sagen, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine Veränderung in der Therapie zu verhindern. Eine davon kann sein, sich in den Therapeuten zu verlieben. Dieses Verliebtsein kann jedoch auch genutzt werden dazu, die gewünschte Veränderung zu unterstützen. Sie können es ja auch als Ressource sehen. Es kann einfach ein Zeichen dafür sein, dass Sie fähig sind, sich zu verlieben. Es gibt andere Menschen, die können das nicht.
Daß Sie Mut haben zeigen Sie ja dadurch dass Sie hier schreiben. Was ich Ihnen jetzt rate ist, dass Sie Ihren ganzen Mut zusammen nehmen und das was Sie hier schrieben und was Sie aus meinen Zeilen gelernt haben in der nächsten Sitzung Ihrem Therapeuten mitteilen. Nützen Sie die letzten Sitzungen dazu, Ihre bisherige Veränderung zu vertiefen und Ihr Vertrauen in sich zu stärken. Vielleicht bekommen Sie unter diesen Umständen ja auch noch die Verlängerung der Therapie?
Ich kann verstehen, wenn Sie von meiner Antwort überrascht sind und wünsche Ihnen, dass das Vertrauen in sich selbst stetig wachsen kann. Viel Erfolg dabei – Sie schaffen das!
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
da sind Sie ja in eine leidenschaftliche Situation mit vielen Gefühlen hineingeraten. Sie schreiben von Haß, Lachen und Verliebtsein. Es hat Sie vermutlich sehr tief verletzt, ein Nein von ihm zu hören? Sie haben sich getraut, sich ihm zu offenbaren und Sie spüren sicherlich einen tiefen Schmerz? Sie beschreiben mir Ihre verzweifelte Situation und stellen mir jedoch keine Frage dazu. Deshalb schreibe ich einfach was ich dazu denke.
Zunächst möchte ich auf das Verhalten meines Kollegen eingehen. Das „Werkzeug“ eines Therapeuten ist die therapeutische Beziehung. Diese ist die Grundlage für das Vertrauen, das der Patient aufbauen kann. In diesem Vertrauen können Veränderungen geschehen. Fehlt dieses Vertrauen wird sich wahrscheinlich beim Patienten nichts verändern. Zum Aufbau dieser therapeutischen Beziehung ist es wichtig, dass der Therapeut einen guten Kontakt zu Ihnen aufbaut. Dies macht er durch Blickkontakt und dass er auch mal was von sich erzählt. Eine lebendige Gestik kann ein Zeichen sein, dass er wahrscheinlich sehr authentisch mit Ihnen ist. Wenn Sie ihm eröffnen, dass Sie sich verliebt haben, dann hat er nur zwei Möglichkeiten. Wenn es eine zweiseitige Sache ist, dann darf er die Therapie nicht weiter führen. Wenn es eine einseitige Sache ist, dann kann es durchaus hilfreich für die Therapie sein oder es kann auch eine weitere Veränderung verhindern. Sie schreiben, er verhält sich kühl und zurückhaltend. Aus meiner Sicht muss er das ja auch machen, wenn das Interesse an einer persönlichen Beziehung einseitig ist.
Und jetzt zu Ihnen. Ich gehe darauf ein was Sie tun können, um von der Situation profitieren zu können. Sie beschreiben mir sehr ausführlich Ihre verzweifelte Situation, Ihren Schmerz und dass Sie ihn und sich hassen. Sie schreiben nicht, aus welchem Grund Sie in Therapie sind und was Sie beide in der Zeit erreicht haben seit sie dort sind. Und mir fallen ein paar Dinge auf, die ich Sie bitte genauer anzusehen.
Als erstes möchte ich Ihnen sagen, dass Körpersprache immer mehrdeutig sein kann. Lachen und Blickkontakt heißen nicht immer, dass sich jemand verliebt hat. Da ist es gut – und das haben Sie ja auch getan – nachzufragen und andere Signale miteinzubeziehen.
Dann gehören zum Verliebtsein immer zwei. Sie haben Ihren Standpunkt offen gelegt und er auch. Ihr Bedürfnis entspricht nicht seinem Bedürfnis. Und er hat klar gemacht, dass es auch keine Kompromisse gibt. Sie vertrauen ihm nicht und unterstellen ihm jetzt, dass er Sie absichtlich verliebt machte? Kann es sein, dass es auf Ihrer Seite eine Schwäche gibt, anderen zu vertrauen? Bitte sehen Sie da genau hin und überprüfen Sie (auch in anderen Situationen) wo Sie dieses fehlende Vertrauen auf andere projizieren und sich selber und dem anderen damit weh tun.
Der Haß, den Sie beschreiben ist vermutlich der Schmerz, den Sie spüren. Ich nehme an, dieser hat nichts mit dem Therapeuten und auch nichts mit der jetzigen Situation zu tun. Ich vermute, der Schmerz ist der Grund warum Sie in Therapie sind? Der Schmerz kommt vermutlich aus der Vergangenheit? Dieser Schmerz könnte Inhalt der Therapie sein, damit er sich verwandeln kann in tiefes Vertrauen in Sie selbst!
Und dann möchte ich noch sagen, dass es viele Möglichkeiten gibt, eine Veränderung in der Therapie zu verhindern. Eine davon kann sein, sich in den Therapeuten zu verlieben. Dieses Verliebtsein kann jedoch auch genutzt werden dazu, die gewünschte Veränderung zu unterstützen. Sie können es ja auch als Ressource sehen. Es kann einfach ein Zeichen dafür sein, dass Sie fähig sind, sich zu verlieben. Es gibt andere Menschen, die können das nicht.
Daß Sie Mut haben zeigen Sie ja dadurch dass Sie hier schreiben. Was ich Ihnen jetzt rate ist, dass Sie Ihren ganzen Mut zusammen nehmen und das was Sie hier schrieben und was Sie aus meinen Zeilen gelernt haben in der nächsten Sitzung Ihrem Therapeuten mitteilen. Nützen Sie die letzten Sitzungen dazu, Ihre bisherige Veränderung zu vertiefen und Ihr Vertrauen in sich zu stärken. Vielleicht bekommen Sie unter diesen Umständen ja auch noch die Verlängerung der Therapie?
Ich kann verstehen, wenn Sie von meiner Antwort überrascht sind und wünsche Ihnen, dass das Vertrauen in sich selbst stetig wachsen kann. Viel Erfolg dabei – Sie schaffen das!
Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
Bewertung durch den Fragensteller: 



Danke für die schnelle Antwort, werde mit meinem Therapeuten drüber reden.





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