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Ich fühle mich abhängig von meinem Therapeuten und habe Angst, es anzusprechen

AnnaElla (w, 61) aus Frankfurt:
Ich bin seit mehr als 10 Jahren in Abständen in psychoth. Behandlung. Immer wieder nahm ich den gleichen Therapeuten, weil er anfangs auch half. Nun wurde ich aber derart bedrängt, für ihn private Aufgaben zu übernehmen und die Therapie hilft mir nicht. Ich bin glaube ich nur eine Zahlende und das Schwierige ist, dass ich mich nicht abgrenzen kann und mich total abhängig fühle.

Wenn ich die Behandlung jetzt abbreche, kann ich dann die restlichen Sitzungen für mich retten und bei einem anderen Therapeuten anrechnen lassen? Vor einem Gespräch mit dem Therapeuten darüber habe ich ehrlich gesagt Angst.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe AnnaElla,

du hast dir Hilfe geholt und bist seit über 10 Jahren in Psychotherapie. Ich bin jetzt einfach mal so frech, zu duzen und hoffe, es ist ok? Nun bemerkst du, dass du abhängig bist vom Therapeuten. Gerne würdest du wechseln, bist dir aber unsicher, ob dir dann die Sitzungen verfallen und zudem hast du Angst, es anzusprechen.

Als erstes merke ich, dass ganz viel Druck und Unsicherheit hinter deinen Worten steckt. Erstmal vielen Dank, dass du das hier ansprichst. Das finde ich mutig.

Deine Erkenntnis, dass es sich um eine Abhängigkeit handelt, finde ich wertvoll. Ehrlich gesagt glaube ich, dass du nicht nur in der Beziehung zum Therapeuten die Tendenz hast, eine Abhängigkeit zu entwickeln. Kann es sein, dass du generell zu emotionaler Abhängigkeit neigst? Das wäre eine tolle Arbeitshypothese, um weiter zu arbeiten. Und Therapeuten wissen ja darum, dass sich das generelle Beziehungsmuster auch in der therapeutischen Beziehung widerspiegelt.

Deshalb möchte ich dir Mut zusprechen, es dort anzusprechen. Damit könnt ihr super arbeiten. Du kannst dich auch mal zum Thema emotionale Abhängigkeit schlau machen.

Wenn du dann merkst, dass ihr nicht weiter kommt, dann kannst du immer noch sagen, dass du gerne wechseln möchtest. Und ja, die Stunden kannst du bei einem anderen Therapeuten anrechnen lassen. Die Schwierigkeit wird nur sein, dass du ohne Wartezeit einen Platz findest. Deshalb würde ich den Weg erstmal mit dem jetzigen Therapeuten weiter gehen.

Super, dass dir auffällt, wo deine Grenze gerade ist und ich wünsche dir viel Kraft, deinen Weg weiter zu gehen.

Herzlicher Gruß
Shivani Vogt
Bewertung durch den Fragensteller:
Ich möchte nicht mehr...





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