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Ich benötige mehr therapeutische Unterstützung - was kann ich tun?

Johan (m, 25) aus Bonn:

Hallo liebes psychomeda Team,

Ich befinde mich derzeit in einer schwierigen Lebenssituation und hoffe dass Sie mir vielleicht ein wenig helfen können.

Ende 2020 habe ich mich nach einem heftigen Streit von meiner Frau getrennt. Wir hatten vor umzuziehen und hatten unsere Wohnung schon gekündigt. Ich musste innerhalb eines Monats eine Wohnung für mich finden und den Umzug planen und durchführen. Gleichzeitig hatte ich auf der Arbeit eine neue Vorgesetzte und habe mich sehr gestresst gefühlt.

Ich konnte nicht mehr zur Ruhe kommen und war unter ständiger Anspannung. Ich konnte seit Anfang März nicht mehr arbeiten, weil ich mich noch mehr konzentrieren konnte und einfach alles zu viel war. Ich wurde gekündigt und bin seit kurzem arbeitslos. Ich wollte in eine Tagesklinik, um mich zu stabilisieren. Leider ist die Wartezeit dort mehrere Monate.

Ich habe zum Glück eine Therapeutin gefunden, wo ich seit Januar einmal die Woche gehe. Dies hilft mir auch, aber ich habe das Gefühl, daß es zu wenig ist momentan. Ich nehme auch Antidepressiva, aber es ist das Gespräch und Struktur und Zeit für meine Heilung, die ich brauche. Einfach Mal Abstand zu allem. Wie kann ich die schwierige Situation meistern? Ich hab das Gefühl, es geht mir immer schlechter und dass ich mehr Hilfe benötige. Ich aber nicht weiß, was ich noch machen kann?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Johan,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Wenn Sie das Gefühl haben, dass die ambulante Psychotherapie momentan nicht mehr ausreicht, sollten Sie das mit Ihrer Therapeutin besprechen. Entweder kann sie die Frequenz erhöhen, z.B. auf 2x die Woche oder es wäre auch eine stationäre Behandlung angeraten.

Zudem kann es sein, dass Gesprächstherapie als Methode allein nicht ausreicht. Zu mir kommen bespielsweise sehr viele Klienten, die jahrelang Gesprächstherapie in jeglicher Form erfahren haben, aber merken, dass sie ihren Körper immer noch richtig spüren und wahrnehmen können. Sie machen dann ergänzend Körpertherapie.

Wenn Sie mögen, informieren Sie im Netz über die Methode Somatic Experiencing nach Dr. Peter Levine. Lassen Sie sich von dem Wort Traumabewältigung nicht abschrecken, denn es geht hier im weitesten Sinne darum, zu lernen, sich in Situationen von Stressbelastung selbst zu regulieren.

Selbstregulation ist die Grundlage für Resilienz, d.h. beschreibt unsere Kapazität und Fähigkeit, mit den Herausforderungen des Lebens umgehen zu können. Ihre Stressbelastung ist momentan sehr hoch, deshalb können Sie auch nicht 'funktionieren'.

Ich hoffe, ich konnte Ihnen einige hilfreiche Anregungen geben und wünsche Ihnen alles Gute.

Viele Grüße aus Berlin

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Danke, für Ihre Antwort. Diese hat mir schon einmal weitergeholfen!





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