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Mein 15-jähriger Sohn nimmt Drogen und versagt in der Schule!

Gisela (w, 52) aus Trier:

Hallo, liebes Beratungsteam!
Mein Sohn ist 15 Jahre alt und geht in die 9. Klasse eines Gymnasiums, doch leider ist momentan sein Versetzung gefährdet.

Beim Elternsprechtag habe ich von mehreren Lehrern gehört, dass er im Unterricht oft rote, glasige Augen hat und ganz apathisch dasitze, was den Verdacht auf Drogenkonsum begründe. Außerdem machten seine Klassenkameraden schon Witze über ihn, wenn im Unterricht mal das Thema Drogen behandelt werde, nach dem Motto: 'dazu sollten Sie mal den M. fragen, denn der kennt sich aus!'

Ich würde würde meinen Sohn deshalb gerne zu einer psychiatrischen Untersuchung bringen, aber er weigert sich. Ich habe große Angst, dass er regelmäßig Drogen nimmt und das dann auch noch vor oder in der Schule.

Dazu kommt, dass in seinem Freundeskreis leider regelmäßig Cannabis konsumiert wird, doch wie soll ich ihn von diesem schlechten Einfluss fernhalten?

Ich bin ratlos und deshalb meine Frage, was kann ich tun könnte, um ihm aus dieser bedrückenden Situation heraus zu helfen und wieder auf den rechten Weg zu bringen? Vielen Dank für Ihre Hilfe! G.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Vielen Dank, liebe Frau G.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr sehr zu recht besorgtes Mutterherz ausschütten, denn nach der Beobachtung seiner Lehrer scheint Ihr Sohn schon seit längerer Zeit regelmäßig Drogen zu nehmen und dafür sogar auch schon in seinem Freundeskreis einen besonderen Ruf weg zu haben!

Mich erstaunt nur, daß die Lehrerschaft dies – bei so klaren Anzeichen - so einfach toleriert und Ihren Sohn in einem solchen Zustand nicht aus dem Klassenzimmer entfernt und zwangsweise einem Drogentest zuführt? Darüber Hinaus wären regelmäßigen Gesprächen mit dem Schul-Sozialarbeiter oder -Psychologen eigentlich das mindeste, was man von der Schule erwarten könnte!

Dies wäre umso wichtiger, als die gefährliche Ansteckungs- und Vorbildfunktion eines „Coolen-Kiffers“ gerade im schulischen Bereich, ja hinlänglich bekannt ist und darüber hinaus sollte unbedingt in Zusammenarbeit mit der Drogenpolizei der Handelsweg des Drogenbezuges geklärt und verhindert werden!

Des weiteren wäre zu klären, woher Ihr Sohn das Geld für seinen regelmäßigen Konsum hat und wie er es sich verschafft, da dies leider nur allzuoft zu weiteren kriminellen Handlungen, wie Beschaffungskriminalität im Sinne von Drogenhandel oder Diebstahl führt!

Sie fragen sehr zu recht, was Sie jetzt am besten tun könnten, wobei Sie schon auf dem richtigen Wege sind, denn Sie haben bereits mit der Lehrerschaft gesprochen und auch hier bei uns um Rat und Hilfe angefragt.

Den Kontakte mit der Schule sollten Sie unbedingt weiter führen und auch wie oben ausgeführt eine deutliche Reaktion der Schule einfordern, wobei ja auch noch zu klären wäre, ob Ihr Sohn nicht besser gleich von der Schule abgehen und sich um eine Handwerker-Lehre oder andere Ausbildung bemühen sollte, denn als Sitzenbleiber wird er erfahrungsgemäß noch weniger Motivation für die Schule haben.

Außerdem käme eine Ausbildung mit körperlicher Betätigung seinen persönlichen Interessen vielleicht deutlich näher und wenn nicht könnte dies eine wertvolle Therapie und Lebensschulung für ihn sein.

Ihre Aufgabe wäre es jetzt, zusammen mit dem Vater des Jungen, nochmals konsequent das ernste Gespräch mit Ihrem Sohn zu suchen und Ihn auf die Konsequenzen seines Handelns hinzuweisen!

Falls er sich uneinsichtig zeigen, oder nur leere Sprüche machen sollte, so wäre es jetzt dringend erforderlich klare Zeichen zu setzen, die bei der Einschränkung des Taschengeldes, des Medienkonsumes, der Beschränkung der Ausgehzeiten und der verpflichtenden Mitarbeit im Haushalt anfangen könnten. Der nächste Schritt wäre dann die Übersiedelung in ein Lehrlingswohnheim mit Ausbildungseinrichtung - oder wenn er dazu nicht bereit sein sollte - die Einweisung in ein therapeutische Jugendwohnheim oder Wohngruppe.

Ganz wichtig bei all dem ist, daß Sie sich auf keinerlei Spielchen einlassen, sondern alle angekündigten Maßnahmen dann auch konsequent durchführen, um auf eine Wirkung hoffen und Ihre Glaubwürdigkeit und Selbstachtung bewahren zu können!

Aber bitte bedenken Sie – liebe Frau G. - daß ich Ihnen hier nur allgemeine Hinweise geben kann, die Sie am besten noch in Absprache mit und Rückendeckung durch den Schulpsychologen, oder einem staatliche geprüften Familien- und Lebensberater an Ihre persönliche Situation anpassen sollten!

Außerdem dem könnten Sie bei den freien Wohlfahrtsverbänden, wie AWO, Diakonie und insbesondere der katholischen Jugendfürsorge kostenlose fachkundige Beratung und Hilfe bekommen!

Aber natürlich stehe auch ich Ihnen für Rückfragen und eine weiterführende Beratung gerne schriftlich, oder telefonisch zur Verfügung, bitte Sie aber im Gegenzug um eine möglichst umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort!

Abschließend wünsche ich Ihnen nun viel Kraft, Konsequenz und Zuversicht bei dem jetzt so dringend notwendigen Kurswechsel im Umgang mit Ihrem Sohne, damit sich Ihre Familiensituation - nach einigen wichtigen Entwicklungsschritten – möglichst bald wieder zum Guten wenden kann!

In diesem Sinne verbleibe ich für heute mit allen guten Wünschen und freundlichen Grüßen, als Ihre Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller:

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