Ich habe Angst, dass mein Sohn sich mit Schlaftabletten ums Leben bringt.
Frauw (w, 53) aus Selm: Hallo,
Mein Sohn ist 21 Jahre alt und hat gerade ein Entzug (illegale Drogen) hinter sich. Zunächst lief auch alles soweit gut, wir konnten wieder Gespräche führen und haben auch gemeinsam etwas unternommen. In der Entzugsklinik bekam er abends zum runterkommen und einschlafen Dominal Forte. Nach dem Entzug ließ er sich dieses Präparat weiter verschreiben.
Bei der abendlichen Einnahme blieb es aber nicht. Es ist mittlerweile so, dass es dieses Medikament rund um die Uhr einnimmt und nur noch schläft. Er reagiert auf keine Anrufe von mir und verweigert Besuche. Ich habe Angst, dass er irgendwann nicht mehr aufwacht.
Ich selbst kann nachts nicht mehr schlafen, habe ständig den Blick aufs Handy und Panikattacken.
Wie kann ich meinen Sohn helfen oder wieder erreichen, dass er Hilfe braucht?
Er möchte keine Gespräche mit mir.
Mein Sohn ist 21 Jahre alt und hat gerade ein Entzug (illegale Drogen) hinter sich. Zunächst lief auch alles soweit gut, wir konnten wieder Gespräche führen und haben auch gemeinsam etwas unternommen. In der Entzugsklinik bekam er abends zum runterkommen und einschlafen Dominal Forte. Nach dem Entzug ließ er sich dieses Präparat weiter verschreiben.
Bei der abendlichen Einnahme blieb es aber nicht. Es ist mittlerweile so, dass es dieses Medikament rund um die Uhr einnimmt und nur noch schläft. Er reagiert auf keine Anrufe von mir und verweigert Besuche. Ich habe Angst, dass er irgendwann nicht mehr aufwacht.
Ich selbst kann nachts nicht mehr schlafen, habe ständig den Blick aufs Handy und Panikattacken.
Wie kann ich meinen Sohn helfen oder wieder erreichen, dass er Hilfe braucht?
Er möchte keine Gespräche mit mir.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Frau W,
vielen Dank für Ihre Schilderung – Ihre Sorge ist absolut nachvollziehbar. Das, was Sie beschreiben, weist tatsächlich auf eine ernstzunehmende Selbstgefährdung hin. Wenn Ihr Sohn ein Beruhigungs- oder Schlafmittel nicht mehr bestimmungsgemäß einnimmt, sondern rund um die Uhr konsumiert und sich sozial zurückzieht, ist das ein Warnsignal, das Sie nicht allein tragen sollten.
Wesentlich ist jetzt zweierlei: medizinische Abklärung und eine fachliche Einschätzung der Gefahr.
Kontaktieren Sie den behandelnden Arzt oder – falls es keinen gibt – den ärztlichen Bereitschaftsdienst, um das Gefährdungspotenzial von Dominal Forte bei hoher Dosierung einzuschätzen.
Wenn eine akute Selbstgefährdung vorliegt, kann eine vorübergehende stationäre Aufnahme notwendig sein, um ihn medizinisch zu stabilisieren.
Ihr Sohn braucht – neben dem körperlichen Entzug – psychologische oder psychosoziale Unterstützung. Die Substanz scheint für ihn gerade ein Mittel zu sein, um ein inneres Problem zu „lösen“. Genau dort braucht er Hilfe: Strategien zu entwickeln, wie er Belastung, Druck oder familiäre Nähe-Distanz-Konflikte anders bewältigen kann.
Für Sie gilt: Sie müssen ihn im Moment nicht „überzeugen“. Dass er Gespräche ablehnt, ist in solchen Phasen nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, dass Sie die fachlichen Stellen einbeziehen, die jetzt entscheiden können, ob Gefahr besteht.
Sie selbst brauchen ebenfalls Unterstützung. Panikattacken, Schlaflosigkeit und ständige Alarmbereitschaft sind Zeichen dafür, dass die Situation Ihre Grenzen überschreitet. Scheuen Sie sich nicht, für sich selbst psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen – Sie müssen das nicht allein tragen.
Manchmal besteht die wichtigste Hilfe eines Elternteils darin, den Ernst der Lage zu erkennen und professionelle Schritte einzuleiten – auch wenn das Kind im Moment keinen Kontakt möchte. Damit sorgen Sie dafür, dass er überhaupt eine Chance hat, wieder klar zu werden und ansprechbar zu sein.
Alles Gute für Sie und Ihren Sohn.
Herzlicher Gruß
Shivani Vogt
P.S. Die kostenlose Telefonseelsorge ist rund um die Uhr für Sie da - ein erster Anlaufpunkt am Telefon: 0800 1110111 / 0800 1110222 oder 116 123
vielen Dank für Ihre Schilderung – Ihre Sorge ist absolut nachvollziehbar. Das, was Sie beschreiben, weist tatsächlich auf eine ernstzunehmende Selbstgefährdung hin. Wenn Ihr Sohn ein Beruhigungs- oder Schlafmittel nicht mehr bestimmungsgemäß einnimmt, sondern rund um die Uhr konsumiert und sich sozial zurückzieht, ist das ein Warnsignal, das Sie nicht allein tragen sollten.
Wesentlich ist jetzt zweierlei: medizinische Abklärung und eine fachliche Einschätzung der Gefahr.
Kontaktieren Sie den behandelnden Arzt oder – falls es keinen gibt – den ärztlichen Bereitschaftsdienst, um das Gefährdungspotenzial von Dominal Forte bei hoher Dosierung einzuschätzen.
Wenn eine akute Selbstgefährdung vorliegt, kann eine vorübergehende stationäre Aufnahme notwendig sein, um ihn medizinisch zu stabilisieren.
Ihr Sohn braucht – neben dem körperlichen Entzug – psychologische oder psychosoziale Unterstützung. Die Substanz scheint für ihn gerade ein Mittel zu sein, um ein inneres Problem zu „lösen“. Genau dort braucht er Hilfe: Strategien zu entwickeln, wie er Belastung, Druck oder familiäre Nähe-Distanz-Konflikte anders bewältigen kann.
Für Sie gilt: Sie müssen ihn im Moment nicht „überzeugen“. Dass er Gespräche ablehnt, ist in solchen Phasen nicht ungewöhnlich. Wichtig ist, dass Sie die fachlichen Stellen einbeziehen, die jetzt entscheiden können, ob Gefahr besteht.
Sie selbst brauchen ebenfalls Unterstützung. Panikattacken, Schlaflosigkeit und ständige Alarmbereitschaft sind Zeichen dafür, dass die Situation Ihre Grenzen überschreitet. Scheuen Sie sich nicht, für sich selbst psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen – Sie müssen das nicht allein tragen.
Manchmal besteht die wichtigste Hilfe eines Elternteils darin, den Ernst der Lage zu erkennen und professionelle Schritte einzuleiten – auch wenn das Kind im Moment keinen Kontakt möchte. Damit sorgen Sie dafür, dass er überhaupt eine Chance hat, wieder klar zu werden und ansprechbar zu sein.
Alles Gute für Sie und Ihren Sohn.
Herzlicher Gruß
Shivani Vogt
P.S. Die kostenlose Telefonseelsorge ist rund um die Uhr für Sie da - ein erster Anlaufpunkt am Telefon: 0800 1110111 / 0800 1110222 oder 116 123
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