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Wie aussagekräftig sind IQ-Tests?

Anon (m, 16) aus Niedersachsen: Hallo liebe Psychomeda-Com,
ich habe heute einen IQ-Test gemacht und hatte für mich,ein schockierendes Ergebniss.Ich hatte einen IQ von 130 und kann mich nicht so hoch einschätzen,ich fühle mich sehr dumm, das liegt wohl daran das ich auf eine Hauptschule ging (zurzeit Gymnasium).Ich würde gerne von euch eine Antwort hören wie aussagekräftig der Test ist und vielleicht warum ich nichtmal die leichtesten Sachen im Leben hinbekomme trotz meines hohen IQ's.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Anon,

es gibt viele Intelligenztests. Die Aussagekraft bezieht sich dabei immer auf eine Grundgesamtheit, mit der ihr individueller Test als Referenz abgeglichen wird. 16-Jährige müssen sich in einer Gruppe 16-Jähriger vergleichen. Aber von welchen 16-Jährigen sprechen wir da? Von denen mit dem Wissenstand und der üblichen Schulbildung von 1962 oder 2012? Das kann schon einen Riesenunterschied machen. Dann stellt sich die Frage danach, ob der Test unter normierten Bedingungen mit entsprechend geschultem Personal abgelaufen ist. Online-Tests sind zwar schnell erledigt, haben jedoch deutliche Einschränkungen was die Prüfung manueller Fähigkeiten angeht (sogenannter Handlungstest). Davon abgesehen gibt es neben „der Intelligenz“ beispielsweise eine emotional Intelligenz. Sie finden dazu hier bei Psychomeda Informationen unter Online-Tests.

Sie könnten den Eindruck gewinnen, Intelligenztests seien sinnlos und die Ergebnisse zu verwerfen. Das geht wieder zu weit, und Ihre Beobachtung, dass eine überdurchschnittliche Intelligenz mit einer mangelnden Alltagskompetenz, d.h. praktischen Intelligenz einhergeht, hört man immer wieder. Tatsächlich geht es für jeden Menschen darum, eine angemessene Förderung der individuellen Talente zu bekommen. Da sind Hochbegabte leider manchmal im Nachteil und zeigen zuweilen unnötige Defizite an anderen Stellen. Vielleicht ist das eine ganz natürliche Reaktion, ein gewisser Trotz gegen die mangelhafte Unterstützung, nach dem Motto: wenn ich nicht in meinen Stärken wachsen darf, will ich meine schwachen Seiten auch nicht mehr entwickeln. Wer auch immer den Anfang macht: Wenn es Lehrern und Schülern gelingt, aus dieser Falle zu entkommen, kann für alle eine wundervolle Bereicherung des Unterrichts resultieren. Ich wünsche Ihnen dazu gutes Gelingen.

Liebe Grüße
Kai Pinnow

P.S. Eine längerfristige Perspektive möchte ich Ihnen auch noch mit auf den Weg geben. Im Laufe des Lebens verlagert sich bei Vielen der Schwerpunkt. So kann anfangs der Geist im Vordergrund stehen, dann das Tun und schließlich der zwischenmenschliche Kontakt. In all diesen Gebieten kann man Kompetenzen erwerben und ausbauen. Spannend!
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