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Eine Freundin von mir ritzt sich - was kann ich machen?

Max (m, 25) aus Bonn : Guten Tag,

folgendes Problem:

Eine Freundin von mir hat Kratzer an beiden Armen. ich habe sie darauf angesprochen wo sie die her hatt, sie sagte von ihren Katzen. Das habe ich ihr nicht geglaubt da es lange gerade Kratzer sind.

Ein paar Tage später habe ich gesehen wie sie ein Küchenmesser über ihren Arm gezogen hat, als ich sie darauf ansprach, meinte sie es sei ihr aus der Hand gerutscht und es wäre keine Absicht gewesen. Ich hab das nicht geglaubt und nicht verstanden, daher hab ich weiter gefragt ich war auch etwas ausser mir.

Sie meinte irgendwann es wäre doch nicht so schlimm, es würde ja nicht bluten. Es klang für mich so, als würde es nie bluten und das sie es schon öffter gemacht hat.

Meine frage:

Blutet es immer wenn Menschen sich ritzen also die sich selbst verletzen? Kann es sein das es nur eine Fase ist, sie macht es ja nicht so das es blutet, gut vielleicht weiß sie auch nicht wie es richtig geht. Ich hab da ja auch keine Ahnung von Vielleicht liegt es auch am Messer das es nicht scharf genug ist.
Was kann ich machen, wenn sie sich wirklich ritzt?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Max,
ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ihre Freundin scheint sich definitiv zu ritzen, da sie bereits Wunden/ Narben an beiden Armen hat. Das Ritzen baut innere Spannung ab und ermöglicht gleichzeitig, dass die Betroffenen sich wieder körperlich spüren können. Leider wird auch ein körpereigenes Endorphin freigesetzt, was meist in ein Suchtverhalten führt.

Ritzen ist eine Lösungsstrategie für seelische Konflikte, die nicht offen und offensiv ausgetragen werden, sondern unterdrückt. Oft geht es um Konflikte mit den Eltern.

Was für Ihre Freundin wichtig scheint, ist dass Sie es bemerken. Sie zeigt es quasi bewusst unbewusst, weil ihre Psyche sich Entlastung wünscht. Gleichzeitig verheimlicht sie es und verdrängt den Konflikt. Es ist also eine paradoxe Situation, der Sie begegnen.

Auf der Webite rotelinien.de finden Sie hilfreiche und nützliche Informationen rund um dieses Thema, auch als Angehöriger. Fragen Sie ihre Freundin, ob sie etwas bedrückt, ob Sie unter etwas leidet. Bieten Sie Ihre Aufmerksamkeit und Ihre Gesprächsbereitschaft an, bleiben Sie auf der emotionalen Ebene zugänglich und unterstützend. Ob sie dies annehmen kann, ist dann ihre Entscheidung.

Ich wünsche Ihnen alles Gute. Über ein kurzes Feedback würde ich mich freuen.

Viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychothrapie
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