Was kann ich noch tun? Meine Tochter wird in der Schule gemobbt...
Robert (m, 39) aus Suhl: Ich wende mich als verzweifelter Vater einer 12-jährigen Tochter an Sie. Sara besucht die 5. Klasse eines Gymnasiums, mit guten schulischen Leistungen. Allerdings leitet sie unter ständigen Mobbing-Attacken ihrer Mitschüler. In der Grundschule war sie sehr beliebt und hatte viele Freunde. Irgendwann kam es in der 4. Klasse zu Gruppenbildungen der 'Freundinnen' und seitdem war Sara nur noch das 5. Rad am Wagen. Warum es sie traf ist mir bis heute ein Rätsel. Sie wurde seitdem ausgegrenzt. Ein Gespräch mit der Grundschullehrerin war erfolglos, da sie die Situation nicht ernst nahm. Meine Hoffnungen der Wechsel ins Gym. verbessert es, sollte sich aber nicht bewahrheiten, da einige der mobbenden Mädchen mit in die 5. Klasse des Gymnasiums wechselten. Jetzt wurde es noch schlimmer, seid fast einem Jahr wird sie von den Mädchen ausgegrenzt und schikaniert. Auch die Jungen haben das Opfer bereitwillig angenommen und greifen Sara nicht nur mit Schimpfwörtern, sondern auch körperlich an. Sachen wegnehmen, Treten, Stoßen usw. sind auf der Tagesordnung. Ich habe den Fehler gemacht mich mit diversen Eltern der Täter zu unterhalten. Deren Verständnis war gleich Null. Sara`s Klassenlehrerin ist sehr nett, aber sie scheint das Ausmaß der Situation nicht zu erkennen. Wir haben seit Wochen kein normales Familienleben mehr, es geht nur noch um den Schulstress. Unsere Tochter hat nun leider keine Kontakte zu gleichaltrigen Freunden mehr und versteckt sich mehr und mehr in der Wohnung.
Wir sind absolut ratlos und mit den Nerven am Ende!
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Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Lieber Robert,danke für Ihr Vertrauen, es ist eine ganz schlimme Sache, gemobbt zu werden und scheinbar ausweglos in dieser Situation gefangen zu sein. Warum es jemanden trifft, ist tatsächlich nicht in ein Schema zu pressen.
Ihre Tochter hat das Glück, engagierte Eltern zu haben, die zu ihr halten und sie unterstützen. Tun Sie das bitte weiterhin rückhaltlos, zeigen sie ihr Ihre Zuneigung und dass Sie uneingeschränkt Ihrer Hilfe sicher sein kann.
Mobbing ist immer auch ein Zeichen, dass die Täter einzeln für sich oft unsicher sind und nur in der Gruppe scheinbar stark auftreten. Opfer sind oft Menschen, die vielleicht eher ruhig sind oder auch durch gute Leistungen auffallen, so den Neid der anderen erregen.
Bitte sprechen Sie mit der Direktion und dem Psychologen der Schule und schildern Sie das Anliegen. Lassen Sie sich nicht abwimmeln und bleiben Sie hartnäckig. Die Schule hat eine Fürsorgepflicht und muss dem Mobbing nachgehen bzw. es abstellen, gerade auch, weil es zusätzlich schon körperliche Attacken gibt. Es gibt eine sehr gute Methode, 'No Blame Approach', ich schicke Ihnen zur Info den Link mit:
http://www.no-blame-approach.de/noblameapproach.html
Damit könnte die Schule arbeiten. Ein weiteres Mittel wäre, strafrechtlich vorzugehen und einen Anwalt zu konsultieren. Parallel dazu sollten Sie mit Ihrer Tochter einen Kinder- und Jugendpsychologen aufsuchen. Ein Selbstsicherheitstrining wäre sehr hilfreich, um das Selbstwertgefühl Ihrer Tochter zu stärken und Ihr die Möglichkeit an die Hand zu geben, danach stark und mutig auftreten zu können. Sie soll erfahren und erkennen, dass es nicht an ihr liegt und sie keine Schuld daran hat. Auch ein Schulwechsel sollte in Betracht gezogen werden, manchmal hilft keine einzige Intervention, ausser eine Veränderung der äusseren Umstände.
Ich wünsche Ihrer Tochter schnelle und effektive Hilfe und lassen Sie sich auf keinen Fall unterkriegen!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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Danke, für Ihre schnelle Hilfe!
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