Ich werde terrorisiert und brauche Hilfe

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Maila,

vielen Dank für Ihre ausführlichen Zeilen, die mich sehr berühren - aber auch sehr betroffen machen.

Ihre Nachbarin terrorisiert Sie und Sie erleben alle Zeichen, die auch jeder andere hätte, dem dies zugefügt würde:

- Sie isolieren sich
- Sie haben Schmerzen, Bauchschmerzen
- Ihre Lebensfreude ist nicht zugänglich
- Sie spüren vor allem Hilflosigkeit
- Sie erleben viele Konflikte
- Sie erleben sich als sensibel und überempfindlich

Jetzt schreiben Sie hier und fragen, wie Sie weniger emotional, sondern mehr rational sein können. Außerdem sehen Sie gerade keinen Ausweg.

Als erstes Bitte ich Sie, sofort bei der kostenlosen Telefonseelsorge anzurufen, wenn Sie mit 'keinen Ausweg sehen' meinen, dass Sie mit dem Gedanken spielen, sich das Leben zu nehmen 0800/111 0 111 Ihr Anruf ist kostenfrei.

Dann ist es wichtig, dass Sie jemanden einweihen in das was da geschieht. Sie brauchen jemanden, der Bescheid weiss, was diese Frau Ihnen antut. Auch hier kann der erste Schritt ein Anruf bei der Telefonseelsorge sein. Finden Sie jemanden, der Ihnen den Rücken stärkt. Jemand, der Ihnen absichtlich Schaden zufügt muss unbedingt in seine Schranken verwiesen werden. In einem anderen Kontext würde das was Ihnen zugefügt wird als Mobbing bezeichnet - und das besteht darin, dass der 'Täter' dem anderen absichtlich Schaden zufügt. Und das ist nicht in Ordnung.

Zweifeln Sie nicht an sich selbst, zweifeln Sie an dem was Ihnen zugefügt wird. Und wenn Sie sich momentan sich selbst nicht wieder erkennen - das liegt darin, dass sich Ihr Nervensystem in einem Ausnahmezustand befindet. Es ist im Kampfmodus und im Fluchtmodus - oder in der Schockstarre. Deshalb sind Sie 'emotional' und wünschen sich, 'rationaler' zu sein. Wenn Sie sich im Team nicht wohl fühlen hat das nichts mit Ihnen zu tun, sondern mit dem körperlichen Zustand, in den Sie aufgrund des Terrors geraten sind. Mit Ihnen stimmt alles - nur nicht mit dieser Person aus der Nachbarschaft.

Holen Sie sich so schnell wie möglich Hilfe - jemand, der Ihnen zur Seite steht und Sie stärkt - und jemanden, der mit dieser Person ein ernstes Wörtchen reden kann. Vielleicht weiss der Pfarrer vor Ort Rat? Oder ein anderer Nachbar? Wem können Sie sich anvertrauen? Wer kann Sie unterstützen? Wenn Ihnen hier niemand einfällt, rufen Sie auch hierfür die Telefonseelsorge an.

Tun Sie das für Ihre Tochter - damit Sie nicht nur funktionieren, um sie zu versorgen - sondern dass Sie nährend für sie da sein können und sie stärken können in den ganzen Momenten, in denen sie Sie braucht. Das braucht ein wenig Zeit, aber Sie können sich auch wieder stark erleben. Ihre Tochter braucht eine starke Mama - holen Sie sich Hilfe dafür und zwar sofort.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft dazu
Herzlicher Gruß
Shivani Vogt

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