Wie kann ich meiner Mutter Grenzen setzen?
Mima (w, 30) aus Ulm: Guten Tag,
Ich bin Tochter einer alleinerziehenden Mutter. Wir waren immer ein eingeschweißtes Team!
Meine Mutter ist in einer Großfamilie aufgewachsen unter Herrschaft eines tyrannischen Vaters. Mit 20 Jahren bekam sie mich und fortan war ich immer ihr Mittelpunkt der Erde.
In meiner Pubertät bekamen wir einige Probleme,da sie mir viel nach telefonierte,nach fuhr,meine Freunde kontaktierte wenn sie mich nicht auf Anhieb erreichte usw.
Heute bin ich 30 Jahre alt und selbst Mutter einer 1,5 jährigen Tochter.
In Konfliktsituationen heute geht es meist um Dinge,die wie sie sagt als 'guter Ratschlag' gemeint sind. Jedoch frage ich sie dabei nicht um Rat und empfinde dies dann als Kritik. Wenn ich sie bitte dies zu lassen, kommt es zum Streit. Meiner Meinung nach bestünde das Problem nicht,wenn sie mich einfach machen ließe und mir vertrauen würde und ihrer Meinung nach bestünde es nicht,wenn ich 'einfach' aufhören würde ihre Worte als Kritik anzusehen.
Dazu kommt,dass mein Mann nun einen Groll gegen meine Mutter hegt. Ihm stört vor allem,dass ich in seinen Augen nicht konsequent sein kann und meiner Mutter bspw. die Tür weise,wenn sie einer meiner Grenzen überschritten hat. Ich dagegen bringe eine solche Konsequenz nicht übers Herz.
Wie kann ich meiner Mutter meine Grenzen zeigen? Oder liegt es vielleicht wirklich an mir meine Ansichtsweise zu ändern? Und sollte ich damit aufhören meinem Mann von solchen Konfliktsituationen zu erzählen?
Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antwort!
Ich bin Tochter einer alleinerziehenden Mutter. Wir waren immer ein eingeschweißtes Team!
Meine Mutter ist in einer Großfamilie aufgewachsen unter Herrschaft eines tyrannischen Vaters. Mit 20 Jahren bekam sie mich und fortan war ich immer ihr Mittelpunkt der Erde.
In meiner Pubertät bekamen wir einige Probleme,da sie mir viel nach telefonierte,nach fuhr,meine Freunde kontaktierte wenn sie mich nicht auf Anhieb erreichte usw.
Heute bin ich 30 Jahre alt und selbst Mutter einer 1,5 jährigen Tochter.
In Konfliktsituationen heute geht es meist um Dinge,die wie sie sagt als 'guter Ratschlag' gemeint sind. Jedoch frage ich sie dabei nicht um Rat und empfinde dies dann als Kritik. Wenn ich sie bitte dies zu lassen, kommt es zum Streit. Meiner Meinung nach bestünde das Problem nicht,wenn sie mich einfach machen ließe und mir vertrauen würde und ihrer Meinung nach bestünde es nicht,wenn ich 'einfach' aufhören würde ihre Worte als Kritik anzusehen.
Dazu kommt,dass mein Mann nun einen Groll gegen meine Mutter hegt. Ihm stört vor allem,dass ich in seinen Augen nicht konsequent sein kann und meiner Mutter bspw. die Tür weise,wenn sie einer meiner Grenzen überschritten hat. Ich dagegen bringe eine solche Konsequenz nicht übers Herz.
Wie kann ich meiner Mutter meine Grenzen zeigen? Oder liegt es vielleicht wirklich an mir meine Ansichtsweise zu ändern? Und sollte ich damit aufhören meinem Mann von solchen Konfliktsituationen zu erzählen?
Im Voraus herzlichen Dank für Ihre Zeit und Ihre Antwort!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo Mima, vielen Dank für Ihr Vertrauen in das Psychomeda-Therapeuten-Team.Sie schreiben, dass Ihre Mutter sich immer mit einem „guten Rat“ einmischt, obwohl Sie sie nicht gefragt haben. Das führt immer wieder zum Streit, da Sie diesen „guten Rat“ Ihrer Mutter als Kritik empfinden.
Ihre Mutter ist so, wie sie ist - mit all ihren Ecken und Kanten und mit all dem, was sie geprägt hat. Da kann vieles bei ihr unbewusst ablaufen und manchmal auch bewusst. Aber auch sie hat die Kraft und die Fähigkeit, sich zu verändern, wenn sie das möchte. Sich selbst auf die Spur kommen und sich dann zu verändern. Das ist der Teil, der bei Ihrer Mutter ist und wo Sie persönlich kaum oder gar keinen Einfluss darauf haben.
Was Sie für sich tun können. Denken Sie doch einmal darüber nach, was Ihnen gut tut und was nicht in Bezug auf Ihre Mutter. Und vielleicht die Dinge lassen, die Ihnen und auch Ihrer kleinen Tochter nicht gut tun. So schwer es manchmal auch fällt, weil es eben die eigene Mutter ist und man ja auch seine Mutter liebt. Seien Sie sich bei diesen Schritten auch immer bewusst, dass Ihre Mutter nicht nur liebenswerte Seiten an sich hat, sondern auch Seiten, die Ihnen als Erwachsene nicht gut tun.
Seien Sie konsequent und setzen Sie Ihrer Mutter auch mal Grenzen. Bisher wurde das wahrscheinlich von Ihnen nicht gemacht, weil Sie es vielleicht nicht als notwendig erachtet haben und Sie vielleicht auch einen Streit aus dem Wege gehen wollten. Auch sind Sie es von Ihrer Mutter ja irgendwo gewöhnt, dass Sie sich ständig in Ihr Leben einmischt, denn Sie schreiben, als junges Mädchen, hätte Ihre Mutter sie ständig kontrolliert und damals schon kein Vertrauen zu Ihnen gehabt. Doch solange Sie Ihr erlauben, dass Sie sich wieder einmischt, kontrolliert und Ihnen jetzt als Erwachsene nicht vertraut, und sie nicht als erwachsene Tochter sieht, wird es immer so weiter gehen. Erst wenn Sie sich beharrlich weigern und Ihrer Mutter auch ganz deutlich zu verstehen geben, dass es keinen Grund gibt, Ihnen nicht zu vertrauen und Sie auch einmal selber machen lässt, weil Sie erwachsen und nicht mehr die kleine Tochter Ihrer Mutter sind, kann es eine Veränderung geben.
Es ist wichtig, dass Sie klare Grenzen Ihrer Mutter gegenüber ziehen und auch durchsetzen. Sagen Sie Ihr ganz klar und deutlich, dass Sie sehr gut selbst entscheiden können und sagen Sie Ihr auch, falls Sie Hilfe oder eine Meinung benötigen, diese dann gerne fragen und sich Hilfe holen. Aber nur, wenn Sie diese wollen. Ansonsten sollte sich Ihre Mutter raushalten, denn Sie sind erwachsen und leben Ihr eigenes Leben.
Ich kann natürlich auch gut verstehen, dass Ihr Mann einen Groll gegen Ihre Mutter hegt, da er mitbekommt, dass es ständig zum Streit kommt und Sie auch darunter leiden, sich ständig mit Ihrer Mutter zu streiten und nicht das Gefühl übermittelt zu bekommen, das was Du machst ist in Ordnung und Deine Entscheidung, aber ich stehe hinter Dir.
Und manchmal hilft auch ein wenig Mutter-Fasten, d. h. den Kontakt auf ein Maß zu minimieren, das Ihnen gut tut und dies dann aber auch direkt so sagen, warum Sie das tun. Damit hat dann Ihre Mutter die Chance der Veränderung und Sie schützen sich.
Denn denken Sie daran, Sie haben genauso wie jeder Mensch auch ein Recht darauf, ein glückliches und selbstbestimmtes Leben zu führen.
Ich bitte Sie auch zu bedenken, dass Ihre Mutter ihre eigene Geschichte hat und es manchmal an uns ist, zu erkennen, das ist nun so, ich habe mich bemüht, aber ohne Erfolg. Nichts in der Welt kann andere dazu bringen, außer der eigenen Einsicht, etwas an Situationen zu ändern oder sich anders zu verhalten. So handeln Sie nun für sich, auch wenn es vielleicht anfangs schwer auszuhalten ist. Doch wenn es Ihnen dann besser geht, ist das völlig in Ordnung. Denn Sie sind der wichtigste Mensch in Ihrem Leben, denken Sie immer daran!
Ich wünsche Ihnen viel Kraft und alles Gute
Mit herzlichen Grüßen
Silvia Exner
Heilpraktikerin für Psychotherapie
www.therapie-exner.de – info@therapie-exner.de
PS. Ich würde mich freuen, wenn Sie diese kostenlose Antwort bewerten und
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Zu wenig Wörter zur Verfügung gehabt. Antwort finde ich gut! Mein Mann fasst sie jedoch anders auf als ich....





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