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Wie kann ich meine Vergangenheit bewältigen?

Lilapink (w, 16) aus Straelen: Hallo,

vor einem Jahr hat sich mein Vater umgebracht.Nach zwei Monaten dann auch seine Lebensgefährtin. Meine Eltern waren geschieden und er hatte eine neue Freundin und hat weit weg von uns gewohnt. Er hatte schon lange Depressionen und hat oft gelogen um Geldprobleme zu vertuschen. Er war aber immer wenn er bei uns war total lieb und man merkte ihm seine psychische Störung gar nicht an!

Meine Eltern haben sich auch nach der Scheidung immer noch gut verstanden! Wir mussten nach dem Tod meines Vaters unser neues Haus verkaufen. Nun lebe ich mit meiner älteren Schwester und meiner Mutter in einer Wohnung. Wir haben des öfteren Geldprobleme. Ich hab früh lernen müssen meine Mutter zu unterstützen. Das Verhältnis zu meinen Großeltern väterlicherseits ist komplett abgebrochen und verhasst. Sie geben meiner Mutter die Schuld an dem Tod meines Vaters.

Ich komme mit meiner Vergangenheit nicht klar und weine seit Monaten jeden Abend. Dieses Unterdrücken meiner Gefühle hat mich total kaputt gemacht. Ich hab nur noch schlechte Laune, bin traurig und lasse niemanden als meinen Freund teilweise an mich ran.

Was kann ich machen um mit meiner Vergangenheit klar zukommen und nicht mehr jeden Tag zu weinen?
Vielen Dank dass Sie sich die Zeit nehmen, meine Frage zu beantworten.
Liebe Grüße

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Lilapink,

du hast schon sehr viel Leid in deinen jungen Jahren erleben müssen. Den eigenen Vater durch Selbstmord zu verlieren und zu erleben, wie auch seine Freundin ihm zwei Monate später folgt, ist eine sehr schmerzliche Erfahrung.

Hinzu kommt, dass du schon früh lernen musstest, deine Mutter zu unterstützen. Du hast dann mehr Verantwortung übernommen, als du vielleicht tätsächlich konntest. Du schaffst das, aber deine Seele meldet dir auch, dass du dich überfordert und traurig fühlst, weil sich niemand um dich kümmern kann und auch dich entlastet.

Was du brauchst, ist Unterstützung von außen. Wenn es die Großeltern nicht sein können, gibt es vielleicht einen anderen Verwandten z.B. Onkel, Tante, dem du dich anvertrauen könntest. Falls nicht, sprich mit einem Lehrer, den du magst oder einem Schulpsychologen. Du kannst auch zu deinem Hausarzt gehen.

Wichtig ist, dass du dich mit deinen Sorgen anvertrauen kannst und Unterstützung bekommst. Sei es durch regelmäßige Gespräche oder auch durch eine Psychotherapie, die dir dabei helfen wird, die traumatischen Erfahrungen zu verarbeiten, um dich wieder unbeschwerter zu fühlen.

Eine andere Empfehlung ist die 'Nummer gegen Kummer' 0800 -111 0 333, die du anonym und kostenfrei anrufen kannst, um dich einfach mal zu entlasten und auch beraten zu lassen.

Ich wünsche dir alles Gute und dass es dir bald wieder besser geht,

mit herzlichem Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Antwort wurde nur halb richtig verstanden. Ist aber auch klar, da man nicht das ganze Leben erklären kann. Hat aber trotzdem geholfen!





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