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Was kann ich tun, um aus der psychosomatischen Krankheitsspirale herauszukommen?

0815 (w, 44) aus München: Hallo,

ich bin seit 2,1/5 Jahren mit psychosomatischen Problemen in psychologischer Behandlung (mit Medikamenten), war vor gut 2 Jahren für 6 Wochen zur psychosomatischen Reha und bin seit 2 Jahren in Therapie.

Trotz weiterer medikamentösen Versorgung mit Venlafaxin (225) und regelmäßiger Psychotherapie falle ich seit 2 bzw 3 Monaten von einem Tief ins nächste, jedes Tief ist etwas krasser als das vorherige.

Letztens hat meine Therapeutin versucht, mich von einem Krankenhausaufenthalt zu überzeugen. Seit dem hab ich schlimmste Alpträume (über Suizid, nicht erreichbare Therapeutin uä.) und komme nicht zur Ruhe, denke über Krankenhaus, Zwangseinweisung und Alpträume nach.

Ist es sinnvoll das Medikament zu wechseln?
Sollte ich mit meiner Therapeutin darüber sprechen?
Was kann ich tun, um aus der Spirale rauszukommen?

Vielen Dank,
Mit freundlichen Grüßen
0815

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe 0815,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Wenn Medikamente in Verbindung mit Psychotherapie keinen Erfolg zeigen, sondern Ihre Beschwerden sich tendenziell noch zyklisch verschlimmern, stimmt etwas mit der Behandlung nicht.

Das Problem ist, dass man als Patient dies nur schwer durchschauen und erkennen kann, da viele Faktoren zusammenspielen. Da ich Ihre lebensgeschichtlichen Hintergründe, die zu Ihrer Erkrankung führten, nicht kenne, kann ich Ihnen zunächst nur allgemeine Leitfragen geben, die Ihnen weiterhelfen könnten:

1) ja, es könnte sein, dass Venlafaxin nicht das richtige Antidepressivum für Sie ist, denn es hemmt nicht nur die Serotoninwiederaufnahme, sondern auch die von Noradrenalin und Dopamin. Sprechen Sie mit dem behandelnden Arzt darüber.

2) Ist die psychotherapeutische Methode die richtige für Sie? Wird zu wenig oder zu viel auf vergangene Erfahrungen Bezug genommen?

3) Können sie Ihrer Therapeutin vertrauen? Haben Sie den Eindruck, dass die vertrauenvolle Beziehung zu Ihrer Therapeutin massgeblich zum Gelingen der Therapie beitragen kann?

4) Psychosomatische Beschwerden unterliegen einer kognitiven und somatischen Wechselwirkung; ein Muster, dass sich oft über Jahre entwickelt. Wird Ihr Körper auch entsprechend in die Therapie miteinbezogen und mit dieser Wechselwirkung gearbeitet? Wenn nicht, empfiehlt sich vielleicht eher eine Körperpsychotherapie.

5) Gibt es traumatische Erfahrungen in Ihrem Leben, die Sie erinnern oder vermuten? Sollte das der Fall sein, wäre es gut, wenn Sie eine traumaspezifische Therapie machen würden.

So, ich hoffe, ich konnte Ihnen ein paar Anregungen geben, mit denen Sie sich selbst auf die Spur begeben können. Wenn Sie anfangen heraus zu finden, was Sie wirklich brauchen, um wieder in eine seelische Balance zu kommen, können Sie Ihren Heilungsprozess wieder mehr aktiv selbst in die Hand nehmen. Falls Sie noch Fragen haben oder eine weitere Beratung wünschen, bin ich gerne für Sie da.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Dankeschön, werd sehen, was ich tun kann. 👍😊





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