Navigation Psychomeda.de
Das Psychologie-Portal

Selbstfürsorge und Abgrenzung bei familiären Konflikten

Kim (w, 26) aus Berlin: Seit Oktober 2017 lebe ich nicht mehr bei meiner Familie (Mutter, Vater, 2 Jahre jüngere Schwester). Für mein Studium bin ich ausgezogen. In meiner Kindheit und Jugend hatte ich viele Probleme mit meiner Mutter. Sie ist übergriffig, grenzüberschreitend und narzisstisch. Alle Versuche die Probleme zu lösen und eine Grundlage zu finden mit der wir trotzdem eine Familie sein können, in der ich so akzeptiert werde wie ich bin, funktionierten nicht. Letzten Endes kam es so, dass ich vor zwei Jahren den Kontakt abgebrochen habe. Mittlerweile habe ich zu niemandem aus meinem Elternhaus mehr Kontakt. Ich habe meine Familie bei alten Bekannten gefunden und fühle mich hier gesehen und geliebt. Nun fangen meine Eltern an, meine „Zufluchtsfamilie“ zu kontaktieren und der Mutter der Familie zu sagen, sie würden nicht alle Seiten von mir kennen und dass ich undankbar bin und ich frage mich wann vor allem meine Mutter, mich endlich in Ruhe lassen wird und aufhört mich so schlecht zu reden und in mein Leben einzugreifen..

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Kim,

vielen Dank für Ihr Vertrauen und dass Sie Ihre Situation hier auf der Plattform teilen. Es ist bewundernswert, wie mutig Sie Ihren Weg gegangen sind und sich ein unterstützendes Umfeld geschaffen haben, in dem Sie sich wertgeschätzt und respektiert fühlen. Es ist ein wichtiger Schritt, sich selbst zu schützen und Raum für persönliches Wachstum zu schaffen.

Es ist bedauerlich und sicherlich schmerzhaft, dass Ihre Mutter weiterhin versucht, in Ihr Leben einzugreifen und Ihre neuen Beziehungen zu beeinflussen. Solche Verhaltensweisen können tiefgreifende emotionale Verwirrungen auslösen, besonders wenn sie von einem Elternteil ausgehen.

Hier sind einige Tipps, die Ihnen helfen können, Ihre Situation besser zu managen:

Kommunikation mit Ihrer Zufluchtsfamilie:
Es könnte sehr hilfreich sein, wenn Sie mit Ihrer neuen Familie offen über Ihre Erfahrungen und die aktuelle Situation sprechen. Erklären Sie ihnen, dass die Kommunikation Ihrer Eltern möglicherweise Teil der von Ihnen erlebten übergriffigen Verhaltensmuster ist. Dadurch kann Ihre neue Familie besser verstehen, wie sie Sie unterstützen kann und wie sie auf Kontaktversuche Ihrer Mutter reagieren sollte.

Grenzen setzen und verteidigen:
Es ist wichtig, dass Sie klare Grenzen setzen, was den Umgang mit Ihrer Familie und deren Einmischungen angeht. Dies kann formal durch eine Mitteilung erfolgen, in der Sie den Wunsch nach keiner weiteren Kommunikation deutlich machen. Manchmal kann auch rechtliche Beratung sinnvoll sein, um zu verstehen, welche Optionen Sie zum Schutz Ihrer Privatsphäre haben.

Eigene Ressourcen stärken:
Arbeiten Sie weiterhin an Ihrer emotionalen Resilienz durch Selbstfürsorge und möglicherweise therapeutische Unterstützung. Techniken wie Achtsamkeitsübungen, regelmäßige körperliche Betätigung und ein stabiles soziales Umfeld können Ihre Widerstandsfähigkeit gegenüber Stress erhöhen und helfen, Ihre Gedanken zu klären.

Bitte bedenken Sie, dass Sie nicht allein sind und es Ressourcen und Menschen gibt, die Ihnen beistehen können. Ihre Entscheidung, sich selbst zu schützen und Ihr eigenes Wohlbefinden an erste Stelle zu setzen, ist mutig und richtig.

Mit freundlichen Grüßen und besten Wünschen für Ihre weitere Entwicklung,

Manja Biedermann
Heilpraktikerin für Psychotherapie





Online-Beratung

Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...


Therapeuten

Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...


Beliebt auf Psychomeda


TwitterSocial Feed



Folgen Sie uns auf Twitter


Qualität

Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter