Neues Leben nach Trennung läuft schief
Momo (w, 39) aus Neubrandenburg: Hallo,
2009 wurde ich nach knapp 20 Jahren von meinem Ehemann verlassen. 2010 wurden wir geschieden, ich habe gedacht, damit fängt mein neues Leben an, aber nein. Bei mir läuft seitdem alles schief. Ich bekomme einfach keinen Arbeitsplatz und finz. geht es mir immer schlechter. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich muss auch ständig an meinen Ex denken und meine inzwischen neue Beziehung leidet darunter.
2009 wurde ich nach knapp 20 Jahren von meinem Ehemann verlassen. 2010 wurden wir geschieden, ich habe gedacht, damit fängt mein neues Leben an, aber nein. Bei mir läuft seitdem alles schief. Ich bekomme einfach keinen Arbeitsplatz und finz. geht es mir immer schlechter. Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Ich muss auch ständig an meinen Ex denken und meine inzwischen neue Beziehung leidet darunter.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Momo,danke für Ihre Frage! Es hört sich so an, als hätte sich Ihr ganzes Leben regelrecht 'umgekrempelt'. Sie haben praktisch Ihr halbes Leben mit Ihrem Ex-Mann verbracht, das ist eine lange Zeit, auch wenn Sie bei der Eheschließung noch sehr jung waren (und es jetzt auch noch sind). In einer solchen Zeit gibt es unzählige 'Wechselwirkungen' zwischen den Partnern, ob nun bewußt, gewollt oder unbemerkt. Kommt es nach einer so langen Zeit zu einer Trennung, ist vielleicht vordergründig erst einmal eine 'Erleichterung' zu spüren, schließlich geht man sich nach so langer Zeit auch manchmal auf die Nerven. Dennoch fehlt etwas, was Sie lange Zeit gewohnt waren, und Ihre Seele braucht Zeit, um sich neu zu 'sortieren'. Wie lange das dauert, läßt sich unmöglich sagen, das hängt ganz von der Disposition eines Einzelnen ab. In Ihrem Fall dauert der Prozeß offensichtlich länger, als Sie es geplant hatten, denn Sie berichten von 'Streß an allen Fronten'.
Sie können Ihre Gedanken (an Ihren Ex) nicht unterdrücken, das macht sie nur noch bestimmender. Sinnvoll wäre es, wenn Sie eine Möglichkeit finden, Ihren Gedanken völlig freien Lauf zu lassen und herauszufinden, womit Ihre Seele nocht nicht fertiggeworden ist. Therapeutische Hilfe kann hier - wegen der Distanz - sehr sinnvoll sein, Freunde und Familie haben oft einen zu 'engen' Blick.
Ihrem Partner gegenüber kann ich nur zu Offenheit raten. Erzählen Sie ihm von Ihren Gedanken und Ihren Ängsten. Spüren wird er die Belastung ohnehin, und bei einer tragfähigen Beziehung wirken geteilte Sorgen verbindend, d. h. der andere Partner bietet Hilfe und Unterstützung.
Ich vermute, daß es gar nicht 'viele einzelne Probleme' sind, die Sie plagen, sondern daß es um einen 'großen Schwenk' im Leben geht, der einfach alle Bereiche umfaßt. Die therapeutische Frage lautet: Wohin geht die Reise? Welchen Sinn und Zweck haben diese Veränderungen? Die Ängste, die bei diesen Fragen in Ihnen auftauchen, sind höchstwahrscheinlich die Wegweiser in die Zukunft und in ruhigere Fahrwasser.
Herzliche Grüße
Ihr
Holger Nikolai
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