Eine neue Herausforderung mit Zweifel und Unsicherheit

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Annalena,

zunächst vielen Dank für Ihr Vertrauen und dem Schildern Ihres Anliegens. Gerne werde ich versuchen, Sie dabei zu unterstützen, wie sie wohlmöglich einen differenzierten Blick auf Ihre Situation bekommen können.
Sie stehen jetzt vor einem neuen Weg in Ihrem Leben, der mit Veränderungen verbunden ist, die Sie in dieser Form wahrscheinlich noch nicht hatten. Ein Einstieg ins Berufs- / Ausbildungsleben und dann auch noch vier Tage in der Woche ganz weg von zu Hause. Das ist in der Tat ein mutiger Weg. Und jetzt, wo der Termin immer näher rückt, scheint sich da etwas in Ihnen bemerkbar zu machen und Sie beginnen zu zweifeln, ob Ihre Entscheidung die richtige war. Freunde, Familie rücken für vier Tage jede Woche in die Ferne und Sie wissen nicht genau, was Sie an dem anderen Ort erwartet. Wen werden Sie kennenlernen, wie sind die Abläufe, welche Schwierigkeiten könnte es geben usw. Das sind viele unbekannte Komponenten, die niemand voraussehen kann. Ich kann demnach Ihre Unsicherheit sehr gut verstehen.
Sie schreiben, dass Sie sich anfangs darauf gefreut haben und diesen Ausbildungsplatz auch unbedingt wollten. Ich könnte mir vorstellen, dass das im Grunde immer noch der Fall ist. Nur, dass jetzt so etwas wie ein Countdown läuft und Sie etwas nervös werden lässt. Denn jetzt wird das, was zunächst noch in der Ferne war, Wirklichkeit und rückt immer näher. Es ist total in Ordnung, wenn Sie jetzt ein Gefühl von Unsicherheit oder vielleicht auch Angst überkommt. Sie dürfen ängstlich oder unsicher sein.
Können Sie sich noch an sich selbst erinnern, wie es war, als Sie die Zusage für den Ausbildungsplatz erhalten haben? Wie haben Sie sich damals gefühlt? Wie sehr haben Sie sich gewünscht, diesen Ausbildungsplatz zu bekommen? Und vor allem, haben Sie vielleicht auch schon Vorstellungen gehabt, wie es sein wird, wenn Sie diese Ausbildung abgeschlossen haben?

Vielleicht helfen Ihnen folgende Fragen, die Sie gerne für sich schriftlich beantworten können, wenn Sie mögen:
- Was wäre die Alternative?
- Was wäre, wenn ich mich dagegen entscheide?
- Was könnte mir jetzt helfen?
- Wie sieht mein Leben in sechs Monaten aus?
- Welche Chancen und Möglichkeiten erwarten mich dort?

Und zum Schluss; Stellen Sie sich vor, wie es sein wird, wenn Sie nach der ersten Ausbildungswoche freitags wieder nach Hause fahren. Was erwartet Sie daheim, bei Familie und Freunden? Was werden Sie unternehmen? Wer freut sich alles auf Ihre Heimkehr? Was können Sie berichten? Welche Vorfreude wächst in Ihnen jeden Donnerstag, wenn Sie daran denken, dass Sie bald wieder nach Hause kommen?

Ich hoffe, Ihnen ein wenig Mut gemacht und geholfen zu haben.

Für Ihre Zukunft wünsche ich Ihnen alles Gute.

Alles Liebe

Christa Özcan

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