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Mutter-Tochter-Beziehung: Meine Mutter behandelt mich respektlos

Sternschnuppe (w, 41) aus Bayern: Konfliktgeladene Mutter-Tochter-Beziehung:

Seit vielen Jahren werde ich (41) von meiner Mutter völlig ungerecht und respektlos behandelt! Schlimmer geworden ist diese schon immer konfliktreiche Mutter-Tochter-Beziehung durch den Schlaganfall meines Vaters vor drei J.

Meine Mutter ist eine sehr dominante, ungerechte und fordernde Person und behauptet von sich selbst, ununterbrochen zu arbeiten und zu rackern! Wenn ich einmal unangemeldet zu Besuch kam, waren ihre Worte: 'Was willst du denn hier?' Mehrfach hat sie mir das gleiche Schicksal gewünscht,das sie selbst zu tragen hat (Pflegefall des Mannes)!

Was ist das für eine Mutter ??? Sie ist auch gegenüber ihren Enkelkindern völlig ungerecht!

Seit einem Jahr habe ich fast keinen Kontakt mehr mit ihr! Auch von einer neuen schweren Erkrankung meines Vaters habe ich nur durch meine jüngere Schwester erfahren! Meine Mutter beklagt sich bei Telefongesprächen mit ihrer Verwandtschaft über mein taktloses Verhalten?

Sie hat sich auch früher nur telefonisch gemeldet, wenn sie von mir etwas wollte! Ein normales Gespräch ist mit ihr ebenso nicht möglich: Sie ist absolut beratungsresistent und unnachgiebig (starrsinnig). Sie bevormundet mich heute noch ('sei du doch ruhig, du kennst dich nicht aus!').

Meine Fragen nun: Wie kann ich dieses Thema endlich abschließen (will mich mit diesen Thema endlich nicht mehr beschäftigen müssen)? Wie kann ich es schaffen, dass meine Mutter keine Unwahrheiten mehr über mich verbreitet? Was kann ich machen, damit ich ein sinnvolles Gespräch mit ihr führen kann?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Fragenstellerin,

zur Wahrung der Anonymität haben wir einige Informationen aus Ihrer Frage entfernt.

Dominante Mütter, die ihre Kinder (und andere) respektlos behandeln, sich im Mittelpunkt sehen und in erster Linie an sich selbst denken, sind eine häufige Konstellation. Sie unterdrücken und belasten damit oft die ganze Familie.

Das Thema vollständig abzuschließen gelingt oft nicht. Die Mutter ist Teil der eigenen Lebensgeschichte und Identität. Man kann jedoch versuchen, sie aus dem Zentrum zu rücken und in einen Nebenraum zu stellen. Das kann man sich auch visuell vorstellen. Schieben Sie ihre Mutter auch gedanklich in einen Nebenraum und verschließen sie die Tür. Trennen Sie sie von ihrem Hauptleben, dass in Ihrem Wohnzimmer stattfindet. Wann Sie zu ihrer Mutter in den Nebenraum gehen, entscheiden nur sie. Oft hilft bereits diese Imagination, um mit der realen Person besser umzugehen.

Ihre Mutter wird sich nicht mehr ändern - jedenfalls wäre das sehr unwahrscheinlich. Sie können das akzeptieren und Ihrer Mutter vergeben. Durch den Akt der Vergebung lösen Sie sich zugleich emotional, was den Umgang oft deutlich erleichtert.

Zugleich können Sie Ihrer Mutter Grenzen setzen (nicht nur imaginativ). Legen Sie dazu Regeln fest, wie z.B. 'Ich gehe nur ans Telefon, wenn sie vor 18:00 anruft'; 'Ich rede nur über Alltägliches mit ihr', 'Sie muss sich mind. eine Woche vorher anmelden, wenn sie mich besuchen will.'

Wahrscheinlich ist Ihre Mutter nicht in der Lage, ein vernünftiges Gespräch mit Ihnen zu führen. Und wahrscheinlich hat sie daran auc gar kein Interesse. Die Frage lautet daher, warum wollen Sie überhaupt mit Ihr sprechen? Weil Sie Ihr helfen wollen? Weil Sie sich wünschen, von Ihrer Mutter respektiert zu werden? Manchmal kommen solche Momente, in denen Menschen plötzlich offen sind für ein richtiges Gespräch. In der Regel kann man das jedoch nicht erzwingen. Hilfreich zur Verarbeitung der Situation sind Briefe, die Sie an ihre Mutter schreiben können. Sie sollten die Briefe für sich schreiben, um Ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen, und nicht unbedingt wirklich abschicken.

Mein Rat lautet daher, nutzen Sie imaginative Bilder, Vergebung und Regeln, um sich vor der dominanten Mutter zu schützen. Befreien Sie sich emotional aus ihrem Bannkreis! Dabei kann oft auch ein Psychotherapeut und ein therapeutisches Gespräch hilfreich sein...

Viel Erfolg!
Bewertung durch den Fragensteller:
Es wurden mir sehr viele neue Denkanstöße gegeben ! Vielen Dank !





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