Meiner Mutter kann ich einfach nichts recht machen und das raubt mir alle Kraft!
Ka (w, 44) aus Jena:
Liebes Psychologen-Team,
ich habe schon lange ein großes Problem mit meiner Mutter, denn ich fühle mich von ihr einfach nicht verstanden und dauernd abgewertet!
Sie sagt mir immer wieder, wie ich alles besser und richtiger machen solle. Dazu kommt noch, dass ich seit 25 Jahren MS, also Multiple-Sklerose und schwere Depressionen habe. Meine Mutter meint aber, dass ich nicht genug tun würde, doch dabei habe ich ein Ehrenamt, nehme Gitarrenunterricht, beschäftige mich viel mit Handarbeit und mache Ergo- und Physiotherapie.
Aber all das reicht ihr immer noch nicht, obwohl ich durch meine Erkrankung gewisse Einschränkungen z.B. beim Laufen habe und trotzdem gibt sie mir die Schuld an meiner Krankheit, weil ich angeblich nicht genug tue!
Meine Mutter hat in ihrem Leben schon viele Fehler gemacht, aber bei ihr fehlt es absolut an der Selbstreflexion und wenn man sie kritisiert ist sie gleich beleidigt, sagt aber zu mir, ich sei zu empfindlich. Meinen Bruder behandelt sie genau so schlecht.
Diese ständige Mißstimmung raubt mir viel Kraft und frisst mich regelrecht auf. Es ist schon so weit, dass ich mir nicht mehr getraue, mutig für mich selbst einzustehen und auch mal meine Mutter zu kritisieren! Wie könnte ich nur aus diesem krankmachenden Teufelskreis ausbrechen? Vielen Dank und liebe Grüße von Ka aus Jena
Liebes Psychologen-Team,
ich habe schon lange ein großes Problem mit meiner Mutter, denn ich fühle mich von ihr einfach nicht verstanden und dauernd abgewertet!
Sie sagt mir immer wieder, wie ich alles besser und richtiger machen solle. Dazu kommt noch, dass ich seit 25 Jahren MS, also Multiple-Sklerose und schwere Depressionen habe. Meine Mutter meint aber, dass ich nicht genug tun würde, doch dabei habe ich ein Ehrenamt, nehme Gitarrenunterricht, beschäftige mich viel mit Handarbeit und mache Ergo- und Physiotherapie.
Aber all das reicht ihr immer noch nicht, obwohl ich durch meine Erkrankung gewisse Einschränkungen z.B. beim Laufen habe und trotzdem gibt sie mir die Schuld an meiner Krankheit, weil ich angeblich nicht genug tue!
Meine Mutter hat in ihrem Leben schon viele Fehler gemacht, aber bei ihr fehlt es absolut an der Selbstreflexion und wenn man sie kritisiert ist sie gleich beleidigt, sagt aber zu mir, ich sei zu empfindlich. Meinen Bruder behandelt sie genau so schlecht.
Diese ständige Mißstimmung raubt mir viel Kraft und frisst mich regelrecht auf. Es ist schon so weit, dass ich mir nicht mehr getraue, mutig für mich selbst einzustehen und auch mal meine Mutter zu kritisieren! Wie könnte ich nur aus diesem krankmachenden Teufelskreis ausbrechen? Vielen Dank und liebe Grüße von Ka aus Jena
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
01.02.24 - Vielen Dank, liebe Frau K.,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll ihr so schwer bedrücktes Herz ausschütten!
Sie haben vollkommen recht, daß es so nicht weiter gehen kann und es höchste Zeit ist, daß Sie sich aus dieser so schrecklich ungesunden, ja zerstörerischen Verstrickung mit Ihrer Mutter umgehend lösen sollten, um endlich aus Ihrer Depression heraus zu finden und wieder neue Kraft und Lebensmut schöpfen zu können!
Ich vermute, daß Sie immer noch oder auch schon lange wieder mit Ihrer Mutter zusammen wohnen und deshalb auch ihren ständigen Nörgelei schlecht ausweichen können, weshalb Sie alles daran setzten sollten, möglichst bald selbständig zu wohnen und zu leben, was mit Hilfe der angebotenen Fördermöglichkeiten und eines aktiven Freundeskreises schon viele MS-Kranke geschafft haben.
Da dies aber nicht so schnell geht und eine gute Vorbereitung erfordert, so gäbe es für Sie als Sofortlösung die Möglichkeit der inneren Distanz, der inneren Kündigung aus dem krankmachenden Teufelskreis mit ihrer Frau Mutter!
Ihrer so lebensnahen und schon von lesen höchst bedrückenden Schilderung entnehme ich, daß Sie in einem fortwährenden Kampf-Dialog mit ihrer Mutter stehen und sich dauernd von ihr geschulriegelt und gedemütigt fühlen, aber es nicht gelernt haben, bzw. jetzt keine Kraft mehr haben, dieses krankhafte Verstrickung zu unterbrechen, sondern sich die 'unpassenden Schuhe', die Ihnen Ihre Mutter dauernd überstülpt, leider auch immer wieder anziehen, also viel zu sehr zu Herzen und viel zu ernst nehmen und wahrscheinlich sogar darauf eingehen, was das Ganze nur verschlimmert.
Dadurch verlieren Ihre Lebensfreude und Selbstachtung, dessen verständliche Folge eine reaktive Depression ist. Leider erwähnen Sie nichts von einer psychologischen Beratung, oder einem Klinikaufenthalt in einer psychosomatischen Klinik, was als erste Hilfe sicherlich eine gute Wahl wäre!
Bei so einer negativen Verstrickung kommt es darauf an, daß Sie möglichst umgehend aus dieser krankmachenden Bindung aussteigen, indem Sie sich nicht weiter diesen negativen Zuschreibungen aussetzen, sondern sich dem systematisch verweigern, wenn Ihre Mutter wieder damit anfangen sollte!
Erst einmal wäre eine grundsätzlichen Klarstellung nötig, vielleicht in der Form: 'Mutter wir können gute Freunde bleiben, wenn Du dieses Thema nie mehr ansprichst!' Und sobald, sie wieder damit wieder anfängt, müßten Sie sofort den Schauplatz der sich wieder anbahnenden Demütigung verlassen, dürften in keiner Weise darauf reagieren und müßten das Gespräch sofort beenden und sich am besten in ihr Zimmer zurück ziehen oder die Wohnung für einen Spaziergang verlassen!
Doch das sind nur wenige flüchtige Andeutungen, die in einem tiefer gehenden Beratungskontakt, oder einer therapeutischen Begleitung besprochen und eingeübt werden müßten, wobei das so wichtige Ziel eines selbständigen, unabhängigen Lebens im Vordergrund stehen und systematische angestrebt werden sollte!
Ich hoffe - liebe Frau K. - Ihnen mit dieser Ersteinschätzung wieder neue Hoffnung auf ein entspanntes, frohes und möglichst glückliches Leben gemacht zu haben. Für Rückfragen, oder eine vertiefende Beratung stehe ich Ihnen jederzeit gerne auch weiterhin zur Verfügung. - Im Gegenzug würde ich mich über eine umgehende Bewertung und kurze Kommentierung dieser meiner kostenlosen Antwort sehr freuen!
Für heute verbleibe ich mit allen guten Wünschen und lieben Grüßen als Ihr mitfühlender Psychomeda-Berater
Bewertung durch den Fragensteller: 



Vielen herzlichen Dank, dass Sie sich Zeit genommen haben mir so ausführlich und informativ zu antworten.





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