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Meine Familie gibt mir das Gefühl, wenig wert zu sein

Sunny (w, 44) aus Augsburg: Sehr geehrte Damen und Herren,

am 24.12.2014 hat mir mein Mann mitgeteilt, dass er die Trennung von mir möchte. Da ich keine Hilfe von meinen Eltern bekam, musste ich drei Monate im Gästezimmer in der gemeinsamen Wohnung zubringen. Denn meinen Job hatte ich im Dezember 2014 ebenfalls verloren.

Diese ganzen Umstände hatten einen Nervenzusammenbruch zur Folge, der mich von Januar 2015 - Juni 2015 arbeitsunfähig machte. Ich habe dann eine psychologische Behandlung (10 Sitzungen) von der Kasse bewilligt bekommen. Bin aber nur zwei mal hingegangen, was ich mittlerweile sehr bereue. Der Grund war, dass mich meine Familie ausgelacht hat und mir wiederholt zu verstehen gab, dass das bei mir sowieso nichts hilft, da ich ja eh nichts auf die Reihe bekomme. Außerdem was soll die Familie denken.....

Bis heute geben Sie mir zu verstehen, dass ich wenig Wert bin, denn ich arbeite als Industriekauffrau in einer Fabrik. Ich mache Schulungen und Lehrgänge um meine Position zu verbessern, aber das nehmen meine Eltern gar nicht wahr.

Mein Bruder hingegen ist selbstständiger Steuerberater mit zwei Kindern und hat als Belohnung für seine tolle Laufbahn das Haus meiner Großeltern geschenkt bekommen.

Ich nehme mir immer vor, mir das nicht so zu herzen zu nehmen und einfach cool zu bleiben. Klappt aber meistens nicht. Meine Schlafstörungen werden immer schlimmer und ich bekomme hin und wieder Weinkrämpfe. Auf meine Arbeit wirkt sich meine nervliche Verfassung auch aus. Viel Kraft habe ich nicht mehr. Was soll ich tun?



Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Sunny,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Es ist sehr wichtig, dass Sie anfangen, Ihren eigenen Lebensweg zu gehen. Solange Sie immer noch die Anerkennung der Eltern bzw. der Familie benötigen, werden Sie in dem Gefühl der tiefen Wertlosigkeit verhaftet bleiben.

Es ist nicht Ihre Aufgabe, Ihre Familie zufrieden zu stellen, sondern sich selbst. Finden Sie heraus, was Sie wollen und was Sie glücklich macht und lassen Sie sich dabei psychotherapeutisch begleiten. Sie brauchen seelischen Rückhalt von professioneller Seite, um sich aus dem abwertenden, destruktiven Familiensystem zu lösen.

Was nicht bedeutet, dass Sie den Kontakt zu Ihrer Familie abbrechen müssen, sondern, dass Sie sich behutsam emotional abnabeln. Sonst bleiben Sie ewig in der hilflosen Opferrolle gefangen, in der Sie anderen Menschen zu viel Macht über sich selbst geben. Trauen Sie sich, wirklich selbstbestimmt zu leben.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
herzlicher Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
Bewertung durch den Fragensteller:
Die Antwort hat mir sehr weitergeholfen und ich fange gleich mit den Verbesserungsvorschlägen an, diese in die Tat umzusetzen.





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