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Mein Schwägerin verhindert den Kontakt zu meinem Neffen!

Ichwillpositiv (w, 47) aus Düsseldorf:

Liebes Team,
es geht um meinen Bruder. Wir hatten immer eine sehr enge Beziehung. Im September wurde mein 2. Neffe geboren. Dreimal wurde der „Baby-Guck-Termin“ schon wegen angeblicher Unpäßlichkeit meiner Schwägerin verschoben und seit dem ist absolute Funkstille.

Wenn ich ihn nach dem Grund frage, warum er so handelt, schiebt mein Bruder immer seine Frau vor. Dann kommen so Aussagen wie, am 75.Geburtstag meiner Mutter hätten wir ja kein Geschenk für seinen Sohn gehabt und wir hätten ja wohl auch kein Interesse! Aber meine Mutter und ich hatten sehr wohl etwas besorgt, doch erst kamen sie eine Stunde zu spät ins Lokal und dann fiel meiner Schwägerin plötzlich ein, dass sie am Sonntag noch was arbeiten müsse.

Mittlerweile ist es so, dass meine Mutter panische Angst vor der Frau meines Bruders hat und ich leide seit dem an Schlafstörungen. Ich wache jeden Tag gegen 2-3 Uhr auf und kann dann mein Gedankenkarussell nicht abstellen. Ich grübele darüber nach, was ich wohl für ein furchtbarer Mensch sein muss, dass ich meine Neffen nicht sehen darf!

Ich überlege einen Brief zu schreiben, weiß aber nicht, ob mein Bruder ihn überhaupt bekommt. Es zerreißt mir das Herz, denn ich wäre so gerne Tante! Als ich erfuhr, dass mein Bruder mit der Schwester der Frau und deren Eltern in den Urlaub fährt, schmerzte mich die Sache natürlich noch mehr. Ich könnte nur noch heulen, weil dies alles nicht in meinen Kopf will! Vielen Dank für Ihre Hilfe! Paula

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:


Hallo liebe, verhinderte Tante Paula!
Ihr Hilferuf hat mich erreicht und ich danke Ihnen für Ihr Vertrauen! Es spricht sehr für Sie, daß Sie sich gerne als Tante betätigen würden und ich will gerne versuchen Ihnen einen Weg dazu aufzuzeigen.

Was sich in Ihrer Familie momentan so dramatisch abspielt, ist gar nicht so selten, denn immer, wenn jemand in eine Familie einheiratet, treffen zwei verschiedene Welten aufeinander und es gibt Reibungen bis hin zur Totalblockade, des bisher so gewohnten harmonischen Miteinanders.

Es entscheidet sich oft schon in der ersten Begegnung, ob man die neue Schwieger (Schwägerin, bzw. Schwiegertochter) gut riechen kann, oder eben nicht. Besonders wenn unterschiedliche Kommunikationskulturen, wie Stadt versus Land, Bäuerlich-Handwerklich versus Akademiker, Bodenständig versus Weltläufig, oder ähnlich Gegensätzliches zusammen kommt.

Schnell werden dann kleinliche, äußere Dinge vorgeschützt, weil man das eigentliche Problem nicht benennen kann oder will! Und wenn Ihr Bruder auf Ihre Frage in Richtung der Schwägerin weist, dann kommt er der Sache schon sehr nahe und es ist beileibe kein vorgeschobener Grund. Er sitzt ja sehr unbequeme zwischen zwei Stühlen, aber er mußt verständlicher Weise zu seiner Frau halten, wenn er den Haussegen nicht gefährden will!

Doch was könnten Sie, liebe Paula zur Verbesserung dieser unglücklichen Lage tun? Vorwürfe und Schuldzuweisungen machen hier ganz sicher alles nur noch schlimmer, aber ein Entschuldigung ins Blaue könnte helfen! Ich meine damit, daß Sie Ihre Schwägerin anrufen, Ihr Schreiben, oder über den Bruder ausrichten lassen, dass es Ihnen sehr leid täte, wenn Sie sie unabsichtlich verletzt, oder beleidigt haben sollten und das Sie alles tun wollten, um ein harmonische Miteinander möglich zu machen!

Für Ihr Schwägerin sieht die Sache nämlich umgekehrt, ganz ähnlich aus, wie für Sie. Wahrscheinlich ging ihr irgend eine Bemerkung, ein Tonfall oder ein Handlung gegen den Strich! Sie kommt ja - wie gesagt - aus einer anderen Kommunikationswelt und manches, was Sie als selbstverständlich ansehen und vielleicht lustig gemeint haben, war für sie möglicher Weise ungewohnt, oder verletzend!

Dies im Einzelnen zu klären wäre jetzt müßig und kontraproduktiv. Dies bleibt einer späteren Rückschau vorbehalten, wenn man sich zusammengerauft und hoffentlich zu einem herzlichen und liebevollem Umgangsstil gefunden hat!

Aber bis dahin ist es sicherlich noch ein gutes Stück des Weges, doch ich möchte Ihnen, liebe Paula, Mut machen, ganz bewußt, demütig und liebevoll die Hand zur Versöhnung auszustrecken, zum Wohle aller Beteiligten, besondern ihres lieben, kleinen Neffens!

Ich hoffe, daß ich Ihnen mit meinen Worten eine neue Richtung weisen konnte, die Sie mit gutem Gefühl bejahen können! Vor allem aber wünsche Ihnen nun von ganzem Herzen viel Kraft und Zuversicht, bei der jetzt so notwendigen Neugestaltung Ihrer festgefahrenen Familiensituation, damit der Lebenskompaß aller Beteiligten recht bald in Richtung echter, unbeschwerter Freude und vor allem eines harmonischen und frohen Miteinanders zeigt! Auf Wunsch stehe ich Ihnen dabei auch weiterhin gerne mit Rat und Tat zur Seite.

Für heute grüße ich Sie sehr herzlich als Ihr Lebensberater

Rainer J. G. Schmidt
Dipl. Sozialpädagoge mit positiver Psychotherapie
* Rainerjg@T-Online.de * WWW.Rainer-JGS.de *
D-94360 Mitterfels – Burgstr. 7 – Tel. 09961/7255

P.S.: Wenn Sie noch Fragen haben, oder eine regelmäßige Online-Beratung wünschen, so können Sie sich gerne auch direkt an mich wenden.

W i c h t i g: Vergessen Sie bitte nicht, diese kostenlose Antwort zu bewerten und wenn möglich, auch kurz zu kommentieren - herzlichen Dank und alles Gute!
Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank, da ist etwas wahres dran.





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