Der Kontakt zu meiner Mutter macht mich krank
Stone50 (w, 32) aus Bergkamen: Ich (32) habe ein Problem mit meiner Mutter. Mein Vater hat uns verlassen, als ich 14 war, seitdem bin ich Partnerersatz.
Ich habe schon früh gemerkt, dass ietwas nicht stimmt, aber das war eben so. Durch Gespräche mit Angehörigen habe ich erfahren, dass das Problem schon lange da war. Sie ist hypochondrisch, ist depressiv und ist völlig unselbstständig.
Sie hat im Alter (67) Osteoporose, diese hat zu drei Wirbelfrakturen geführt. Schmerzmittel nimmt sie nicht, aus Angst, Allergie zu haben. Zudem hat sie Angst zu fallen, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verläßt. Ich habe erst gedacht, dass das wieder wird und sie sich stabilisiert (sie ist bei einem Psy. in Behandlung). Ich bin 1x /Woche hin und habe ihr u.a. beim Einkaufen geholfen.
Ich merke, dass mich der Kontakt zu ihr krank macht. Ich kann sie nicht ertragen und sehe kein Ende. Sie jammert nur, sieht sich als Opfer und klammert. Ich war selber wegen einer Angststörung in Behandlung, habe es gut überstanden und mir geschworen, dass mir das nie mehr passiert. Ich merke, dass ich immer, wenn ich zu ihr muss oder mit ihr telefoniere, innerlich zusammenfalle und auch körperliche Beschwerden habe.
Ich habe einen Vollzeitjob, bin verheiratet und habe mein Leben. Sie erhält 3x/ Woche Hilfe von einem Pflegedienst. Ihrer Meinung nach ist das immer noch zu wenig, in eine Klinik will sie nicht.
Ich bin hin und hergerissen, am liebsten würde ich den Kontakt reduzieren, aber das würde ihr den Rest geben. Was soll ich tun? Weiter meine Gesundheit und mein Leben riskieren oder egoistisch sein?
Ich habe schon früh gemerkt, dass ietwas nicht stimmt, aber das war eben so. Durch Gespräche mit Angehörigen habe ich erfahren, dass das Problem schon lange da war. Sie ist hypochondrisch, ist depressiv und ist völlig unselbstständig.
Sie hat im Alter (67) Osteoporose, diese hat zu drei Wirbelfrakturen geführt. Schmerzmittel nimmt sie nicht, aus Angst, Allergie zu haben. Zudem hat sie Angst zu fallen, dass sie ihre Wohnung nicht mehr verläßt. Ich habe erst gedacht, dass das wieder wird und sie sich stabilisiert (sie ist bei einem Psy. in Behandlung). Ich bin 1x /Woche hin und habe ihr u.a. beim Einkaufen geholfen.
Ich merke, dass mich der Kontakt zu ihr krank macht. Ich kann sie nicht ertragen und sehe kein Ende. Sie jammert nur, sieht sich als Opfer und klammert. Ich war selber wegen einer Angststörung in Behandlung, habe es gut überstanden und mir geschworen, dass mir das nie mehr passiert. Ich merke, dass ich immer, wenn ich zu ihr muss oder mit ihr telefoniere, innerlich zusammenfalle und auch körperliche Beschwerden habe.
Ich habe einen Vollzeitjob, bin verheiratet und habe mein Leben. Sie erhält 3x/ Woche Hilfe von einem Pflegedienst. Ihrer Meinung nach ist das immer noch zu wenig, in eine Klinik will sie nicht.
Ich bin hin und hergerissen, am liebsten würde ich den Kontakt reduzieren, aber das würde ihr den Rest geben. Was soll ich tun? Weiter meine Gesundheit und mein Leben riskieren oder egoistisch sein?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Stone50,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Was wie eine äußere Entscheidung zwischen 'egoistisch sein' oder 'Ihre Gesundheit riskieren' wirkt, ist zunächst eine innere.
Sie waren seit Ihrem 14.Lebensjahr Partnerersatz für Ihre Mutter. Obwohl Sie all die Jahre für sie da waren und sie unterstützt haben, hat sich an ihrer psychischen Struktur scheinbar wenig geändert. Sie bleibt in ihrer Opferrolle und ihren Ängsten gefangen und projiziert ihre Probleme nach außen auf andere Menschen, von denen sie erwartet, sich mehr um sie zu kümmern.
Sie haben bereits Therapie gemacht und hatten sich geschworen, sich nie wieder in eine Angststörung hinein zu manövrieren. Und doch existiert weiterhin eine Art Nabelschnur zwischen ihnen, die Sie so sehr belastet, dass Sie auch körperliche Symptome entwickeln, wenn Sie Kontakt zu ihrer Mutter haben. Die Somatisierung ist der einzige Ausweg, Distanz zu Ihrer Mutter zu schaffen und zu verdeutlichen, dass Sie Ihre Rolle als Partnerersatz nicht mehr erfüllen können und wollen.
Ihre Mutter ist trotz ihrer Einschränkungen und ihres Alters ein eigenständiger Mensch. Sie hat sich auf einer unbewussten Ebene dazu entschieden, so zu leben und lässt keine Veränderungen in Richtung mehr Selbständigkeit zu. Wenn Sie anfangen, Ihrer Mutter ihre Verantwortlichkeit für ihr eigenes Leben zurückzugeben, kann sich auch in Ihnen etwas wandeln. Doch zuvor müssen Sie sich von Ihren potentiellen Schuldgefühlen verabschieden.
Dies ist zunächst der innere Prozess, der ansteht. Und weil dies vermutlich nicht ganz leicht wird, empfehle ich Ihnen, nochmals therapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Lassen Sie sich dabei unterstützen, denn es geht auch darum, dass Sie Ihr Leben ganz für sich zurückgewinnen dürfen, dass Sie sich lösen aus einer Abhängigkeitsbeziehung, die schon lange existiert und nun zu einem Ende gebracht werden darf.
Es kann gut sein, dass Ihre Mutter dies nicht verstehen wird. Ich weiß nicht, inwieweit es möglich ist, mit ihr darüber zumindest ansatzweise zu sprechen. Doch ich würde Ihnen raten, dies erst zu tun, wenn Sie sich schon ein wenig aus der Umklammerung gelöst haben. Auch dafür könnte die therapeutische Begleitung hilfreich sein - Ihnen seelisch den Rücken zu stärken, wenn Sie den inneren Prozess in eine äußere Abgrenzung umsetzen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute dafür -
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
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