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Das innere Kind

Nina (w, 45) aus Frankfurt am Main: Hallo,
ich habe wegen Beziehungsproblemen systemische Beratung in Anspruch genommen. Dort wurde mit dem 'inneren Kind' gearbeitet. Ich meine, damit gar kein Problem zu haben. Jedenfalls habe ich in meiner Kindheit und Jugend viel Liebe und Zuwendung erhalten und sicher kein Problem mit Selbstachtung und Selbstbewusstsein.
Ohne dass ich meine Beziehungsprobleme lösen konnte, werde ich nun diese Vorstellung von der 'kleinen Nina' nicht mehr los. Das Problem ist, sie ist nicht klein, verletzlich und beschützenswürdig. Vielmehr ist sie groß, stark, frech, lacht hämisch, wirkt gefühlskalt und ein wenig bösartig. So habe ich sicher nicht als Kind empfunden.
Ich empfinde eher mich, also die erwachsene Person, als beschützenswürdig. Aber ich habe das Gefühl, dieses Kind sitzt in meinem Körper, breitet sich aus, ist fordernd, will Aufmerksamkeit und drängt mich, also meine Gefühlswelt, immer weiter an den Körperaußenrand. Ich fühle mich quasi selbst verdrängt.
Um es mal weniger esotherisch auszudrücken, eine Gefühlskälte macht sich in mir breit. Das ist unangenehm, verfolgt mich bis in die Träume und ich will nicht so sein, wie ich empfinde, dass dieses 'Kind' es 'fordert'. So ein Problem hatte ich vorher nicht, ich bin sonst eher sehr gefühlsstark und extrovertiert.
Wissen Sie eine Methode, wie ich diese eigenartige Vorstellung wieder loswerden kann?
Für Ihre Mühe bedanke ich mich im Voraus.
Herzliche Grüße
Nina

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Hallo Nina,

Natürlich ist es für Sie gut, dass Sie sich wegen Ihrer Beziehungsprobleme Hilfe geholt haben, manchmal hilft es auch alleine daran zu arbeiten, vor allen Dingen endlich darüber sprechen zu können. Häufig hilft jedoch eine Paarberatung oder Paartherapie mehr, sprechen Sie doch mit Ihrem Partner darüber, ob sie zusammen etwas für die Beziehung tuen.
Die Arbeit mit dem inneren Kind, ist sehr verbreitet unter den Psychotherapeuten, ich habe jedoch bisher noch nicht gehört, dass so gegen das Empfinden eines Patienten, Bilder in der Therapie entstehen. Ich halte es für sinnvoll, dass Sie ihre Behandlerin erneuert aufsuchen und mit ihr über ihr jetziges Empfinden sprechen, am Besten läßt sich die Situation sicher klären, wenn Sie dabei ist, da Sie ja auch den Proseß begleitet hat, aus der Ferne ist dies schwierig zu beurteilen.
Ansonsten rate ich Ihnen, sich im Moment viel Gutes zu tuen, Spazieren zu gehen, zu Lesen, Entspannungstraining durchzuführen oder andere Aktivitäten zu starten, die Ihnen gut tuen und Sie zur Ruhe kommen lassen. Nicht alles was bei einer Psychotherapie rauskommt, kann eins zu eins übertragen werden, wenn Sie sich heute anders empfinden und sich so auch gut fühlen,ist es für Sie auch gut so, versuchen Sie diesen Geschichten nicht so eine Bedeutung beizumessen, richten Sie den Fokus wieder auf ihr Leben und das was Ihnen Spaß macht und gut klappt!
Liebe Grüße
M. Drecker





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