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Ich will glücklich sein und bin in mir selbst gefangen - wie komme ich da raus?

reddy (m, 20) aus Augsburg:

Sehr geehrtes Psychomedia-Team,

Ich bin 20 und Student. Ich bin völlig verwirrt und das nicht erst seit gestern. Seit Ewigkeiten steht die Frage in mir welcher der richtige Weg für mich ist. Das blockiert mich. Ich mache mir viel zu viele Gedanken über alles. Ich bin unzufrieden geworden, weniger motiviert. Ich sitze zu viel und lebe zu wenig. Ich bin verschlossener geworden. Kontakt mit Menschen aufzunehmen ist zunehmend schwieriger geworden, was noch bis vor einem Jahr ganz anders war.

Das Studium wechseln? Wird es dann besser? Ich weiß nicht, ob ich unglücklich bin, des falschen Studiums und der falschen Leute wegen, oder ob mir das Studium und die Leute nicht passen, weil ich unglücklich bin. Und so dreh ich mich im Kreis und weiß nicht weiter.

Ich sitze hier und suche Wege das Richtige zu finden, aber es wird nur schlimmer. Dieser ganze Klotz an Gedanken verdeckt mir 24 Stunden am Tag die Sicht auf die wirklichen Dinge und ich komm da nicht raus, sondern werde immer unzufriedener, obwohl ich selbst eigentlich mal jemand war, der anderen auf die Sprünge geholfen hat, wenns ums Glücklichsein ging.

Ich habe die Befürchtung, unzufrieden zu sein, egal was ich tue.

Wie kann ich diesem irrsinnigen Wirrwar denn entkommen und wieder Klarheit haben? Ich will glücklich sein und voran kommen. Mich selbst entwickeln und der sein, der ich sein will. Ein offener, fröhlicher, sportlicher und zielstrebiger junger Mann. Und nicht blockiert sein.


Herzlichen Dank fürs Lesen

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Reddy,

Deine Zeilen berühren mich sehr. Du hast ein Ziel - willst so leben wie Du es bereits kennst. Ebenso hast Du viele Kompetenzen, andere bereits darin unterstützen zu können. Nun sitzt Du selbst in der Zwickmühle - egal welchen Zug Du im Leben unternimmst - Du bist und bleibst in Dir selbst gefangen. Nun fragst Du hier, wie Du diese Blockade überwinden kannst.

Als erstes möchte ich Dir sagen, dass es nicht an Dir liegt wo Du gerade gelandet bist - es ist Dein Nervensystem, das in einem ganz bestimmten Modus ist. Wenn uns in einer Situation Vertrauen oder Sicherheit verloren geht, dann schält das Nervensystem in den Kampf- oder Fluchtmodus. In diesem ist vieles rein körperlich gar nicht zugänglich: Die Wahrnehmung ist verändert (Tunnelblick), keine Intuition, kein Selbstvertrauen, keine Empathie, keine Kraft, keine Lebensfreude. Stattdessen ist alles auf das Kampf- oder Fluchtziel ausgerichtet.

Deswegen meine Frage: Wo kämpfst Du? Oder wovor flüchtest Du? Damit solltest Du Dich jedoch nicht beschäftigen, um aus dem Käfig herauszukommen - Du solltest Dich fragen: Was gibt mir Sicherheit? Wie kann ich Vertrauen wieder aufbauen? Wo sind Dir diese abhanden gekommen?

Wenn Du das wieder finden kannst, dann ist Deine Klarheit, Deine Lebensfreude, Deine Kraft und Deine Zufriedenheit wieder verfügbar und zugänglich.

Ich bin ganz neugierig, wo Du das wiederfinden wirst. Und ich wünsche Dir viel Kraft dazu, es erneut zu entdecken und Deinem Leben wieder den Saft zu geben, der es lebenswert macht.

Herzlicher Gruß
Shivani Vogt





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