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Ich träume so oft diesen Traum - was könnte er bedeuten?

Traumfrau (w, 70) aus BAYERN:

Ich träume schon seit Jahren den gleichen Traum. Ich habe vergessen, irgend welche Tabletten zu nehmen und muss deshalb sterben. Ich wache auf und die Angst zu sterben ist real. Ich werde panisch, mein Blutdruck steigt auf über 200 und ich finde mich im Zimmer nicht mehr zurecht. Ich bin orientierungslos und so in Panik, dass mir nicht mehr einfällt, welche Tablette es denn betrifft. Es dauert verhältnismäßig lange, bis ich den Lichtschalter finde und mich dann durch das Licht auch wieder besser orientieren kann. Die Frage nach der Tablette bleibt aber lange - ehe ich begreife, dass es die gar nicht gibt.
Welche Ursache könnte denn den Traum, der wöchentlich mindestens 5 x auftaucht, haben? Welche Erklärung haben Sie?
Danke

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Traumfrau,

Sie träumen mindestens fünf Mal die Woche einen Traum, in dem Sie sterben weil Sie vergaßen, Tabletten zu nehmen. Diese Angst ist in diesen Momenten jeweils so real, dass Sie diese bisher auch beim Wachwerden nicht abstreifen konnten. Nun fragen Sie, was dieser Traum bedeuten könnte.

Ich versuche mich mal in einer Interpretation, bitte Sie jedoch, für sich zu prüfen, in wieweit dies für Sie zutrifft.

Ich könnte mir vorstellen, dass Ihr Unterbewusstsein Ihnen mitteilen möchte, dass Sie tatsächlich Angst vor dem Sterben haben. Eine Tablette würde Sie im Traum davor bewahren können - diese existiert jedoch nicht. Könnte es sein, dass Sie Angst vor einem nahenden Tod haben? Im Leben sind wir es gewohnt, dass wir sehr viele Möglichkeiten haben, Einfluß zu nehmen auf unsere Lebensumstände. Das ist auch gut so und hilft, ein gutes Selbstwertgefühl aufzubauen. Wenn es jedoch um den Tod geht können wir keinen Einfluß nehmen. Wir alle müssen sterben. Vor diesem nahenden Ereignis haben viele Menschen Angst. In unserer Gesellschaft wird leider der Tod und der Umgang mit dem Thema tabuisiert.

Wenn Sie ganz ehrlich mit sich sind - wie geht es Ihnen wenn Sie daran denken, dass Sie sterblich sind?
Wie geht es Ihnen, wenn Sie daran denken, dass Sie die Zeit, die Ihnen bleibt, nicht selbst bestimmen können?

Wenn ich recht habe - gibt es jemanden, mit dem Sie sich über Ihre Angst unterhalten können? Viel wichtiger jedoch finde ich, dass Sie sich damit beschäftigen, welche Sehnsüchte und Wünsche in Ihnen noch schlummern?

Gibt es jemanden, mit dem Sie darüber sprechen können?

Wofür sind Sie in Ihrem Leben dankbar? Wofür sind Sie glücklich? Worüber sind Sie traurig? Was bereitet Ihnen heute noch Schmerz? Wo gibt es mit jemandem etwas zu klären? Welche Sehnsüchte haben Sie? Welche Wünsche möchten Sie für sich umsetzen? Vielleicht ist es ja sogar stimmig für Sie, sich darüber zu unterhalten wie Sie gerne sterben möchten? Wo soll das sein - im Hospiz oder zu Hause? Was sollen die Menschen, die dann über Sie sprechen über Sie sagen?

Leben Sie auch entsprechend? Das ist Ihre Chance, genauso zu leben und jeden Tag entsprechend zu planen. Und dafür wünsche ich Ihnen viel Kraft.

Herzlicher Gruß
Shivani Allgaier

Bewertung durch den Fragensteller:
Vielen Dank für die Denkanstöße und das Aufzeigen von Lösungsansätzen. Weiterhin viel Erfolg bei Ihrer Arbeit.





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