Ich schäme mich dafür, dass ich so dünnhäutig geworden bin!
Dagmar (w, 51) aus Gransee:
Sehr geehrtes Team,
ich habe das Gefühl, nicht normal zu sein. Ich fühle mich unter normalen Alltagsbedingungen gestresst und überfordert, sobald ein Termin ansteht oder jemand ein Anliegen an mich hat.
Ich lasse mir das nicht anmerken und bin nach außen sehr ausgeglichen, aber mittlerweile muss ich meine Tochter - wenn sie mit ihrer Familie zu Besuch kommt, was mich immer freut - bitten, spätestens 19 Uhr zu gehen. Der Grund ist, dass ich partout nicht schlafen kann, wenn ich abends mit etwas wenig Entspanntem beschäftigt bin (z. B. Küchenarbeit oder am PC sitzen) oder Besuch habe.
Es ist sehr peinlich, das zuzugeben und ich leide darunter sehr - schließlich habe ich drei Kinder großgezogen und stehe im Leben. Ich kann mich nicht erinnern, dass das früher auch so war. Nehme ich mich zu wichtig? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort - viele Grüße
Sehr geehrtes Team,
ich habe das Gefühl, nicht normal zu sein. Ich fühle mich unter normalen Alltagsbedingungen gestresst und überfordert, sobald ein Termin ansteht oder jemand ein Anliegen an mich hat.
Ich lasse mir das nicht anmerken und bin nach außen sehr ausgeglichen, aber mittlerweile muss ich meine Tochter - wenn sie mit ihrer Familie zu Besuch kommt, was mich immer freut - bitten, spätestens 19 Uhr zu gehen. Der Grund ist, dass ich partout nicht schlafen kann, wenn ich abends mit etwas wenig Entspanntem beschäftigt bin (z. B. Küchenarbeit oder am PC sitzen) oder Besuch habe.
Es ist sehr peinlich, das zuzugeben und ich leide darunter sehr - schließlich habe ich drei Kinder großgezogen und stehe im Leben. Ich kann mich nicht erinnern, dass das früher auch so war. Nehme ich mich zu wichtig? Ich danke Ihnen für Ihre Antwort - viele Grüße
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Vielen Dank, liebe Frau Dagmar,
daß Sie uns hier so vertrauensvoll Ihr Herz ausschütten. Ich kann gut verstehen, daß Sie von sich selbst enttäuscht sind, weil Sie mittlerweile sogar schon den lieben Besuch der Familie Ihrer Tochter begrenzen müssen, um Ihr Nervenkostüm zu schonen, da Sie sonst erfahrungsgemäß Ihren Nachtschlaf gefährden würden.
Aber andererseits ist es ja doch eine normale Entwicklung, daß man mit den Jahren deutlich dünnhäutiger wird. Ein Problem wird es meist erst dann, wann man sich dazu nicht mutig bekennt, oder sich sogar dafür schämt!
Diese Besorgnis ist völlig unbegründet, denn gerade mit Kindern ist es oft für alle Beteiligten günstiger, wenn der Besuch nicht allzu lange ausgedehnt wird, auch weil die Kindern dann oft von einem Moment zum anderen anfangen zu überdrehen und die Gefahr besteht, daß der Besuch im Chaos endet. Außerdem sagt ja auch das Sprichwort: „Wenn's am schönsten ist sollte man aufhören!“
Liebe Dagmar, ich kann Sie also vollkommen beruhigen: Sie nehmen sich nicht zu wichtig, sondern ehern im Gegenteil, Sie nehmen sich und Ihre Leistungsfähigkeit nicht ernst genug und sollten sich von jetzt ab ganz offen und aufrichtig zu Ihren körperlichen und seelischen Grenzen bekennen!
Sie werden dann auch bald merken, daß Sie dann auch viel mehr respektiert und geachtet werden, als wenn Sie mit letzter Kraft etwas leisten wollten, wovon Sie fälschlicher Weise glaubten, daß man dies von Ihnen erwarten würde!
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