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Ich habe Schulden und mich um vieles jahrelang nicht gekümmert - jetzt brauche ich Hilfe

John (m, 29) aus Konstanz: Hallo liebes Psychomeda Team!

Ich glaube, ich brauche einen Therapeuten, leider ist eins meiner Probleme, dass ich keine volle Krankenversicherung habe, da ich seit Jahren meine Beiträge nicht gezahlt habe. Deswegen ist meine erste Frage, was für Möglichkeiten es da gibt, ich habe einmal gehört, dass die erste Beratung sowieso immer kostenlos ist, stimmt das?

Zu mir: ich bin vor 7 Jahren nach Konstanz zum studieren gekommen, und anfangs lief noch alles ganz gut. Nach 3, 4 Semestern habe ich aber immer weniger fürs Studium gemacht, und als ich dann schließlich nach 8 Semestern mich nicht darum gekümmert hatte, den Semesterbeitrag zu zahlen, wurde ich Zwangsexmatrukuliert.

Ich bin dadurch in eine Art Schockstarre gefallen und habe nur noch den Kopf in den Sand gesteckt, niemandem etwas davon erzählt und so getan, als würde ich immer noch studieren.

Das ist jetzt zweieinhalb her, in denen ich mich mit Nebenjobs über Wasser gehalten habe und nix Sinnvolles gemacht habe. Stattdessen habe ich zwischenzeitlich extrem viel gekifft (2-3 Joints täglich, inzwischen immerhin nur noch einen ungefähr alle 2 Wochen) und die meiste Zeit mit zocken/glotzen versucht, mich abzulenken.

Ich habe mich auch um viele andere Dinge nicht gekümmert, sodass ich inzwischen auch mehrere tausend Euro Schulden habe.

Mir ist eigentlich schon lange klar, dass ich Hilfe brauche, ich konnte mich bloß nie überwinden und habe wie oben erwähnt, zusätzlich noch Probleme mit der Krankenkasse. Für ein paar Tipps wie ich am besten vorgehen kann, wäre ich Ihnen sehr dankbar.

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber John,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Soweit ich informiert bin, können Sie psychotherapeutische Leistungen nur in Anspruch nehmen, wenn Sie ausreichend krankenversichert sind. Die Frage wäre also, wie Sie - trotz Ihrer Schulden bei der Kasse - Ihren umfassenden Versicherungsschutz zurückgewinnen können. Dazu müsste Ihre Krankenkasse Sie entsprechend beraten können.

Auch die erste Beratung beim Psychotherapeuten wird über die Krankenkasse abgerechnet. Sie sind zwar für den Patienten kostenfrei, aber der Psychotherapeut erhält trotzdem sein Honorar von der Kasse.

Was Sie zunächst machen können, ist, eine kostenfreie psychosoziale Beratungstelle (AWO, Caritas, Pro Familia etc.) an Ihrem Wohnort aufsuchen und Ihre Situation schildern. Man wird Sie dort sozialrechtlich beraten können und die nächsten Schritte mit Ihnen planen. Falls Sie noch nicht bei einer Schuldnerberatung waren, wäre auch dies erstmal empfehlenswert.

Parallel dazu ist es notwendig, Ihren Drogenkonsum komplett einzustellen. Falls Sie das nicht allein schaffen, lassen Sie sich dabei von einer ambulanten Drogenberatungsstelle unterstützen und begleiten.

Es ist gut, dass Sie sich bereit fühlen, externe Hilfe in Anspruch zu nehmen. Sie müssen sich jedoch motivieren, die verschiedenen Stellen aufzusuchen und in der Zusammenarbeit zuverlässig mitwirken. Denn Sie brauchen die gleichzeitige Unterstützung auf verschiedenen Ebenen.

Ich weiß nicht, welche Leistungen Ihr Versicherungsschutz beinhaltet, doch falls möglich, könnten Sie zu einem Facharzt für Psychiatrie und Psychosomatik gehen und ihm von Ihrer Problematik berichten. Eventuell kann er ein paar Gespräche mit Ihnen führen, die Ihnen Rückhalt geben und Sie weiterführend motivieren.

Ich wünsche Ihnen alles Gute -
viele Grüße

Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie


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