Ich bin total fertig, weil meine Eltern nur noch schlecht über mich reden
Hanna (w, 40) aus Neumarkt : Hallo,
ich bin total fertig, weil meine Eltern nur noch schlecht reden über mich. Mein Bruder ist ein Pflegefall und wird von meiner Mutter gepflegt. Sie ist ständig überfordert. Einen Pflegedienst will sie aber nicht kommen lassen, weil es ihr keiner gut genug macht. Aber ich habe ein kleines Kind und bin damit (und mir selbst) mehr als genug beschäftigt.
Hinter meinem Rücken reden meine Eltern ständig darüber, dass ich faul bin und nie helfe. Es stimmt auch, dass ich meinen Bruder nicht pflegen will ( also selbst, wenn ich viel Zeit hätte). Das ich gar nicht helfe, stimmt jedoch nicht.
Als meine Mutter im Krankenhaus war, habe ich das 5 Wochen gemacht und war fix und fertig. Ich lange auch notfalls mal mit hin, aber bei den alltäglichen Pflegearbeiten nicht... Es ist mir auch zuviel, so angebunden zu sein.
Ich bin selbst seit Jahren in psychiatrischer Behandlung. Sie wollen nicht akzeptieren, dass ich mein eigenes Leben lebe und nicht arbeiten kann und will wie verrückt den ganzen Tag - sie selbst haben es so gemacht ihr Leben lang. Sie haben Wohnrecht bei mir im Haus im Erdgeschoss - aus dem Weg gehen geht also auch nicht.
Dazu kommt noch meine Angst, dass sie selbst auch pflegebedürftig werden ( sie sind Ende 70). Und ich kann und will das nicht alles stemmen müssen.
Wie kann ich damit umgehen, daß mich das so schlimm belastet dieses Gerede über mich bzw. was kann ich ändern?
Und meine Zukunftsängste rauben mir den Schlaf.
ich bin total fertig, weil meine Eltern nur noch schlecht reden über mich. Mein Bruder ist ein Pflegefall und wird von meiner Mutter gepflegt. Sie ist ständig überfordert. Einen Pflegedienst will sie aber nicht kommen lassen, weil es ihr keiner gut genug macht. Aber ich habe ein kleines Kind und bin damit (und mir selbst) mehr als genug beschäftigt.
Hinter meinem Rücken reden meine Eltern ständig darüber, dass ich faul bin und nie helfe. Es stimmt auch, dass ich meinen Bruder nicht pflegen will ( also selbst, wenn ich viel Zeit hätte). Das ich gar nicht helfe, stimmt jedoch nicht.
Als meine Mutter im Krankenhaus war, habe ich das 5 Wochen gemacht und war fix und fertig. Ich lange auch notfalls mal mit hin, aber bei den alltäglichen Pflegearbeiten nicht... Es ist mir auch zuviel, so angebunden zu sein.
Ich bin selbst seit Jahren in psychiatrischer Behandlung. Sie wollen nicht akzeptieren, dass ich mein eigenes Leben lebe und nicht arbeiten kann und will wie verrückt den ganzen Tag - sie selbst haben es so gemacht ihr Leben lang. Sie haben Wohnrecht bei mir im Haus im Erdgeschoss - aus dem Weg gehen geht also auch nicht.
Dazu kommt noch meine Angst, dass sie selbst auch pflegebedürftig werden ( sie sind Ende 70). Und ich kann und will das nicht alles stemmen müssen.
Wie kann ich damit umgehen, daß mich das so schlimm belastet dieses Gerede über mich bzw. was kann ich ändern?
Und meine Zukunftsängste rauben mir den Schlaf.
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Hallo Hanna,ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Ihre Eltern können nicht akzeptieren, dass Sie ihr eigenes Leben leben wollen und reden deshalb schlecht über Sie. Sie erwarten, dass Sie sich für die Familie und den Bruder aufopfern und dabei ständig über Ihre körperlichen und seelischen Grenzen gehen, genauso wie Ihre Mutter es selbst ihr Leben lang getan hat. Interessanterweise geraten Sie dadurch in eine Konkurrenzsituation mit Ihrer Mutter. Sie ignoriert ihre eigene Überforderung und kann deshalb auch nicht die Überforderung ihrer Tochter wahrnehmen oder gar verstehen.
Wenn Ihre Eltern schlecht über Sie reden, erzeugen Sie ein negatives Zuwendungsmuster, die Sie trotzdem emotional sehr stark bindet. Es übt sehr viel Macht über Sie aus und Sie fühlen sich hilflos.
Sie schreiben, Sie würden Ihren Bruder nicht pflegen wollen, selbst wenn Sie genügend Zeit hätten. Sie spüren also sehr deutlich, dass Sie mehr Abstand zu Ihrer Familie brauchen. Entscheidend ist jetzt, dass Sie den Mut finden, für die emotionale und räumliche Distanz zu sorgen. Es geht darum, dass Sie sich trauen, Ihr Leben zu leben und Ihre Grenzen zu vertreten.
Sie befinden sich seit Jahren in psychiatrischer Behandlung und ich nehme an, dass Sie sich schon viel mit dem Thema beschäftigt haben. So wie Sie Ihre Situation beschreiben, ist es derzeit nicht möglich, mit Ihren Eltern zu verhandeln. Sie haben ganz konkrete Vorstellungen. Doch Sie können diese Vorstellungen nicht erfüllen, ohne sich selbst aufzugeben.
Als Kind sind wir darauf angewiesen, dass unsere Eltern uns lieben, respektieren und wertschätzen. Später als Erwachsene können wir uns dies immer noch wünschen und es anstreben. Doch wenn die als Entwicklungsschritt notwendige Loslösung voneinander verhindert wird, bleibt uns keine andere Wahl, als zunächst rigoros Grenzen zu ziehen. Zu einem späteren Zeitpunkt kann man schauen, wie man sich dann wieder annähert.
Nehmen Sie Ihre Bedürfnisse ernst, folgen Sie Ihrem Lebensweg und scheuen Sie nicht die Auseinandersetzungen, die auf diesem Weg erforderlich sein mögen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute,
viele Grüße
Anke Wagner
Heilpraktikerin f. Psychotherapie
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