Ich bin so hin- und hergerissen zwischen meinem Freund und meinen Eltern...
anna_4u (w, 23) aus Bayreuth: Liebe Damen und Herren,
ich weiss nicht, womit ich anfangen soll.
Das ist das erste Mal, wo ich das Gefühl habe, ich benötige fremde Hilfe.
Ich versuche mein Problem kurz zusammenzufassen:
vor zwei Jahren habe ich einen wunderbaren Mann kennen gelernt. Mit der Zeit haben wir für einander sehr starke Gefühle entwickelt. Wir sind nicht nur ein Paar, sondern auch die besten Freunde.
Ich möchte mit diesem Mann für den Rest meines Lebens zusammenbleiben. Leider gibt es ein 'aber'.
Meine Eltern sind völlig dagegen. Und der Grund ist nicht die Persönlichkeit meines Freundes, sondern seine Abstammung: die Sache ist, dass er ein ausländischer Student ist und dementsprechend hier nur für eine relativ kurze Zeit bleibt. Falls wir uns heiraten, ist es höchstwahrscheinlich, dass ich mit ihm in sein Land umziehen muss. Die Eltern vermuten, dass es da keine Chancen für mich gibt, mich beruflich zu entwickeln. Sie befürchten auch mögliche Probleme, die mit dem Einleben in eine fremde Kultur kommen können.
Der Gedanke, meinen Eltern weh zu tun und die Angst, meinen Freund zu verlieren macht mich depressiv.
Ich bekomme Angstanfälle und Schlafstörungen.
Ich bin so verzweifelt. Ich habe noch nie etwas gegen den Willen meiner Eltern gemacht. Ich habe Angst vor den Tränen meiner Mutter. In der selben Zeit weiss ich, dass ich unglücklich sein werde, wenn ich nicht mindestens versuche, mit meinen Freund trotz möglicher Probleme zusammenzubleiben.
Was soll ich tun?
ich weiss nicht, womit ich anfangen soll.
Das ist das erste Mal, wo ich das Gefühl habe, ich benötige fremde Hilfe.
Ich versuche mein Problem kurz zusammenzufassen:
vor zwei Jahren habe ich einen wunderbaren Mann kennen gelernt. Mit der Zeit haben wir für einander sehr starke Gefühle entwickelt. Wir sind nicht nur ein Paar, sondern auch die besten Freunde.
Ich möchte mit diesem Mann für den Rest meines Lebens zusammenbleiben. Leider gibt es ein 'aber'.
Meine Eltern sind völlig dagegen. Und der Grund ist nicht die Persönlichkeit meines Freundes, sondern seine Abstammung: die Sache ist, dass er ein ausländischer Student ist und dementsprechend hier nur für eine relativ kurze Zeit bleibt. Falls wir uns heiraten, ist es höchstwahrscheinlich, dass ich mit ihm in sein Land umziehen muss. Die Eltern vermuten, dass es da keine Chancen für mich gibt, mich beruflich zu entwickeln. Sie befürchten auch mögliche Probleme, die mit dem Einleben in eine fremde Kultur kommen können.
Der Gedanke, meinen Eltern weh zu tun und die Angst, meinen Freund zu verlieren macht mich depressiv.
Ich bekomme Angstanfälle und Schlafstörungen.
Ich bin so verzweifelt. Ich habe noch nie etwas gegen den Willen meiner Eltern gemacht. Ich habe Angst vor den Tränen meiner Mutter. In der selben Zeit weiss ich, dass ich unglücklich sein werde, wenn ich nicht mindestens versuche, mit meinen Freund trotz möglicher Probleme zusammenzubleiben.
Was soll ich tun?
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe anna_4u,danke für Ihr Vertrauen. Sie fühlen sich gerade im Spagat und kein Ausweg in Sicht. Eine Situation, die ich sehr gut als verzweifelt und lähmend nachvollziehen kann.
Der Schlüsselsatz in Ihrem Anliegen ist: 'Ich habe noch nie etwas gegen den Willen meiner Eltern gemacht.' Völlig verständlich, dass im Normalfall niemand seine Mutter weinen sehen will, noch dazu, wenn der Eindruck erweckt wird, Sie wären daran schuld.
Und trotzdem ist es die Verantwortung Ihrer Mutter, zu weinen oder eben nicht.
Eltern wollen in der Regel das Beste für Ihre Kinder und vergessen im Eifer oftmals, dass Kinder erwachsen werden und ihre eigenen Wege gehen. Kinder sind nicht zuständig für das Glück oder Unglück der Eltern. Natürlich haben gesunde Bedenken eine Daseinsberechtigung, eine fremde Kultur, andere Sitten, Arbeitsplatzchancen sind wichtige Dinge, die es gut zu überlegen gilt.
Auf der anderen Seite stehen die Möglichkeiten, die eine Beziehung mit einem ausländischen Bürger mit sich bringt: Erweiterung des Horizonts, Erlernen einer weiteren Sprache, neue Erfahrungen.
Aus dem Verhalten Ihrer Eltern spricht Angst und auch die Erwartung, dass Sie weiterhin tun, was sie möchten. Das geht jedoch nicht, Sie sind 23 Jahre alt und haben ein Recht auf Ihr eigenes Leben und auch auf Ihre eigenen Fehler. Ihre Eltern können Sie vermutlich schlecht los lassen, was die Gründe dafür sind, kann ich von hier nicht sagen. Trotzdem, Erpressung gilt nicht und unbewußt können Tränen auch eine Erpressung sein, eine Möglichkeit, Sie nach dem Willen Ihrer Eltern zu manipulieren. Klingt jetzt nicht nett, aber denken Sie mal darüber nach.
Ich würde Ihnen raten, sich einige Therapiestunden zu nehmen, um den Abnabelungsprozess von Ihren Eltern zu bewältigen und Tränen und Vorwürfe da zu lassen, wo sie hingehören, zu Ihren Eltern. Und auch die Fähigkeit zu entwickeln, diese Gefühle bei den anderen aushalten zu können, ohne schlechtes Gewissen und mit dem Recht, frei und selbstbestimmt zu leben. Das wird mit Sicherheit einige Hürden geben, weil die Umwelt in der Regel den neuen Selbstbestimmungswillen von Menschen, die immer so brav waren, skeptisch beäugt. Aber Sie können das schaffen und Sie dürfen sich freuen auf ein Leben mit Ihrem Freund, auch im Ausland.
Sollte es funktionieren, was ich Ihnen sehr wünsche, dann werden die anderen sich vermutlich auch freuen und wenn es nicht funktioniert, dann haben Sie es wenigstens versucht, sind daran gewachsen und schaffen es, den Sprüchen wie 'wir haben es Dir ja gleich gesagt' ein Lächeln entgegen zu setzen.
Liebe anna_4u, ich wünsche Ihnen eine Riesenportion Mut und Kraft und eine glückliche, selbstbestimmte Zukunft!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
Bitte bewerten Sie meine Antwort, danke!
Bewertung durch den Fragensteller: 



Die Antwort war zutreffend: ich habe auch schon früher bemerkt, dass meine Mutter ihre Tränen manchmal wie eine Waffe gegen Vater einsetzt. .





Die Antwort war zutreffend: ich habe auch schon früher bemerkt, dass meine Mutter ihre Tränen manchmal wie eine Waffe gegen Vater einsetzt. .
Online-Beratung
Auf Psychomeda beantworten Psychologen und Therapeuten Ihre Fragen unentgeltlich. Jetzt online Ihre Frage stellen...
Therapeuten
Zuletzt aufgerufene Therapeuten-Seiten. Therapeut, Coach, Berater? Eintragen...
Beliebt auf Psychomeda
Social Feed
Folgen Sie uns auf Twitter
Qualität
Psychomeda ist ein unabhängiges psychologisches Informations- und Beratungsportal von Psychologen und Therapeuten. Wir informieren evidenzbasiert und auf wissenschaftlicher Grundlage. Weiter