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Ich bin Berufsanfänger und fühle eine gewisse Überforderung, was soll ich tun?

Nori (m, 28) aus Langemberg: Hallo liebe Experten, ich habe ein Problem. Ich bin Junganwalt und arbeite als Berufsanfänger seit einem 3/4 Jahr in einer namhaften Kanzlei. Es gibt einen enormen Zeit- und qualitätsdruck. Oft werde ich kritisiert, dass ich nicht effektiv genug arbeite. In der Tat brauche ich für meine Tätigkeiten zu lange, was auch daran liegt, dass ich schon immer sehr langsam lese. Üblicherweise arbeite ich 9-10 Stunden pro Wochentag. Seit geraumer Zeit fühle ich mich sehr niedergeschlagen und traurig. Morgens komme ich total schlecht raus. Hinzu kommt dass ich mit meiner langjährigen Lebensgefährtin eine Fernbedienung führen muss. Ich war immer der Auffassung, dass mit das lange arbeiten nichts weiter ausmacht, aber jetzt überlege ich, den Job hinzuwerfen, weil es mir an Bestätigung fehlt und ich mich überfordert fühle. Aufgrund der ganzen Situation häufen sich auch schusselfehler. Insofern scheine ich ernsthafte konzentrationsschwierigkeiten zu haben. Ich stelle mitlerweile auch meine fähigkeiten in Frage, obwohl ich einen ordentlichen abschluss habe. mein selbstbewusstsein ist total im eimer. Können Sie mir irgendwie helfen und einen Rat erteilen? Vielen Dank im Voraus

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Lieber Nori,

danke für Ihre Anfrage und die Schilderung von dem, was Sie gerade umtreibt. Und ich kann es gut nachvollziehen, dass Sie sich derzeit überfordert fühlen.

Zum einen machen Sie die ersten Schritte in einem neuen Beruf, zum andern bringt einem auf der Uni meistens niemandem etwas zum Thema 'Selbst- und Zeitmanagement' bei und zum dritten kann der Druck der Außenwelt groß sein, wenn man selbst etwas langsamer ist als seine Umwelt.

Und gerade bei der Geschwindigkeit: Sie sind nicht schlechter als Ihre Kollegen, Sie brauchen nur etwas mehr Zeit. Jeder Mensch hat eine persönliche Geschwindigkeit und die hat auch Ihren Grund und ihre Daseinsberechtigung.

Vielleicht drei Tipps, da Sie auch konkret gefragt haben: Manchmal hilft ein Seminar, sich selbst besser zu organisieren. Das wäre eine konkrete Maßnahme. Eine zweite Frage ist, ob die renommierte Kanzlei nicht 'eine Nummer zu groß' für den Berufseinstieg ist und vielleicht ein Wechsel in eine Kanzlei mit etwas weniger Druck besser wäre. Und das dann vielleicht auch in der Nähe Ihrer Freundin, so dass Sie hier zusammen ein stabiles Nest und Rückzugsrefugium aufbauen können?

Und wie gesagt: An Ihnen ist nichts falsch - Sie haben Ihre Geschwindigkeit und die ist gut so, um es mit den Worten des Berliner Bürgermeisters auszudrücken. Vielleicht passt Ihr Umfeld nicht?

Ich drück Ihnen die Daumen und wir stehen natürlich für weitere Fragen gerne zur Verfügung.

Grüße vom Ammersee,
Volker Hepp
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