Ehemann verliebt sich in Schwester
Nane (w, 50) aus Flensburg: Guten Tag!
Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren verheiratet.
Durch einen Trauerfall hat er seine Verwandten kennengelernt. Er ist ein uneheliches Kind.
Und seit dem Treffen im vergangenen Jahr ist er in eine seiner Schwestern verliebt.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Können Sie mir einen Rat geben?
Wir sind beide mittleren Alters.
Es grüßt Sie Nane
Mein Mann und ich sind seit 10 Jahren verheiratet.
Durch einen Trauerfall hat er seine Verwandten kennengelernt. Er ist ein uneheliches Kind.
Und seit dem Treffen im vergangenen Jahr ist er in eine seiner Schwestern verliebt.
Ich weiß nicht, was ich tun soll. Können Sie mir einen Rat geben?
Wir sind beide mittleren Alters.
Es grüßt Sie Nane
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe Nane,Sie sind offensichtlich verwirrt über das Verhalten Ihres Mannes, und auch auf mich macht diese Geschichte einen 'verblüffenden' Eindruck!
Sind Sie sicher, daß Ihr Mann in seine Schwester 'verliebt' ist? Sie schreiben, daß Ihr Mann bei dem Trauerfall seine Familie überhaupt erst kennengelernt hat. Viele Menschen, die ohne eigene oder 'richtige' Familie aufgewachsen sind, verspüren ein Defizit, eine Sehnsucht danach, 'Blutsverwandte' zu haben. Da Sie beide 'mittleren Alters' sind, kann dieser Wunsch also auch schon Jahrzehnte alt und entsprechend intensiv sein. Vielleicht ist Ihr Mann also gar nicht im erotischen Sinne verliebt, sondern ist einfach überwältigt von der Erfahrung, 'echte' Verwandte zu haben und hat große Angst, diese wieder zu verlieren.
Wenn Ihr Mann tatsächlich auf erotische Weise verliebt ist, ist der Umstand der Verwandtschaft im Grunde sekundär. Dann geht es darum, daß Sie mit der Tatsache konfrontiert sind, von Ihrem Mann betrogen zu werden. Das verletzt und verunsichert Sie sehr.
Haben Sie mit Ihrem Mann schon einmal intensiv über diese Geschichte gesprochen? Bitte nehmen Sie sich die Zeit, ein ausführliches Gespräch mit ihm über Ihre Ängste, Enttäuschungen und Befürchtungen zu führen. Vermeiden Sie bitte Anklagen oder Forderungen, sondern formulieren Sie in der 'Ich-Form', wovor Sie sich fürchten und wodurch Sie sich verletzt fühlen. Berücksichtigen Sie aber bitte auch, daß Ihr Mann (siehe oben) vielleicht selbst sehr verwirrt über diese Neuerungen in seinem Leben ist und vielleicht auch große Angst hat, etwas zu verlieren.
Sollte ein solches Gespräch nicht zustandekommen können oder erfolglos bleiben, könnten Sie beide gemeinsam auch eine Paartherapie beginnen. Unter fachkundiger Moderation kann es Paaren gelingen, auch bei schweren Konfrontationen 'mit den Augen des anderen zu sehen' und das Gespräch wiederzubeleben.
Bitte denken Sie also daran, daß auch Ihr Mann vielleicht verwirrt und verunsichert ist und sogar Sie diejenige sein könnten, die durch verantwortliches Handeln eine Vorbildfunktion für ihn übernehmen könnte.
Mit herzlichen Grüßen
Ihr
Holger Nikolai
Bewertung durch den Fragensteller: 



Ich danke Ihnen sehr für Ihre schnelle Antwort und die wertvollen Denkanstösse .Ihre Seite ist sehr zu empfehlen. Gruß Nane .





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