Mein Freund hat mich betrogen, ich bin total ausser mir
Doris (w, 29) aus 83435: Ich bin seit 4 Jahren in einer festen Beziehung (beide 29). Mein Partner ist ein liebevoller Mensch. Jedoch ist er vor 4 Monaten fremdgegangen (2 Wochen lang). Wir haben viel geredet und der Grund lag darin, dass wir schlimme Probleme hatten. Die Andere gab ihm das Gefühl, begehrt und toll zu sein. Er war verwirrt sagt er, weiß jetzt aber, dass es ihm nur um dieses Gefühl des Begehrt-Werdens ging. Er hat das beendet, will nun die Beziehung retten. Wir sind in Paartherapie, er bemüht sich sehr.
Ich komme jedoch einfach nicht über den Vertrauensbruch hinweg. Der Schock sitzt so tief. Ich fühle mich wertlos. Ich habe eine lähmende Angst, dass es wieder passiert oder er mich verlässt, obwohl er mir versichert dass das alles nicht so ist. Ich fühle mich so hilflos, habe Angst alles zu verlieren. Es ist so ein Gefühl als wäre mir etwas Wertvolles gestohlen worden, als hätte mir jemand jegliche Sicherheit genommen. Ich habe Angst, dass es ein Fehler ist, wenn ich bei ihm bleibe. Ich möchte ihm so gerne glauben können. Man sagt ja: Wer es einmal tut tuts immer wieder. Auf der anderen Seite bereut er es wirklich sehr.
Ich kann nicht aufhören ihm schlimme Vorwürfe zu machen, ihm ständig zu sagen, dass er mein Leben zerstört hat.
Ich habe Angst, dass ich nie wieder richtig glücklich werden kann mit ihm, dass diese Affäre immer alles überschattet.
Ich möchte Hoffnung finden, mich wieder wertvoll fühlen, die Beziehung retten, mit den Vorwürfen aufhören können und aus den Depressionen rauskommen?
Vielen Dank!
Ich komme jedoch einfach nicht über den Vertrauensbruch hinweg. Der Schock sitzt so tief. Ich fühle mich wertlos. Ich habe eine lähmende Angst, dass es wieder passiert oder er mich verlässt, obwohl er mir versichert dass das alles nicht so ist. Ich fühle mich so hilflos, habe Angst alles zu verlieren. Es ist so ein Gefühl als wäre mir etwas Wertvolles gestohlen worden, als hätte mir jemand jegliche Sicherheit genommen. Ich habe Angst, dass es ein Fehler ist, wenn ich bei ihm bleibe. Ich möchte ihm so gerne glauben können. Man sagt ja: Wer es einmal tut tuts immer wieder. Auf der anderen Seite bereut er es wirklich sehr.
Ich kann nicht aufhören ihm schlimme Vorwürfe zu machen, ihm ständig zu sagen, dass er mein Leben zerstört hat.
Ich habe Angst, dass ich nie wieder richtig glücklich werden kann mit ihm, dass diese Affäre immer alles überschattet.
Ich möchte Hoffnung finden, mich wieder wertvoll fühlen, die Beziehung retten, mit den Vorwürfen aufhören können und aus den Depressionen rauskommen?
Vielen Dank!
Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:
Liebe unglückliche Doris,das kann ich gut nachvollziehen, dass es Ihnen den Boden unter den Füssen weggerissen hat. Dass Sie an sich und Ihrem Partner, an der Welt in Ihrer Glaub- oder Unglaubwürdigkeit schlechthin zweifeln, alles in Frage stellen.
Sie haben schon einen richtigen Schritt unternommen, sich in Paarberatung begeben. Und doch erleben Sie, dass es nicht einfach ist, etwas zu verzeihen, mit den Vorwürfen aufzuhören und den anderen nicht alleine verantwortlich zu machen für das, was geschah.
Mir scheint, Ihr Selbstbild ist grundsätzlich nicht besonders gut, Sie fühlen sich wertlos, hilflos, ausgeliefert, unfähig, etwas zu tun und so ergehen Sie sich in Diskussionen und Schuldzuweisungen, die Sie beide aber nicht weiterbringen. Ihre große Angst vor Verlust und die Fassungslosigkeit, scheinbar wieder nicht gut genug gewesen zu sein, das wirft Sie ebenfalls so herum, dass Sie, so erscheint es mir, nicht mehr klar denken können.
Wichtig zu wissen ist, dass nie einer 'schuld' ist an solchen Situationen. Schuld ist meiner Meinung nach eh das falsche Wort. Paarbeziehungen sind eine ganz eigene Welt, die von unbewußten Mustern und Handlungen dominiert wird. All das, was wir als Kinder erlebt haben, wie Männer und Frauen scheinbar sind, das leben uns Eltern vor. Und auch unser Selbstbild wird von den ersten Bezugspersonen, u.a. auch Großeltern, Erzieher, Lehrer usw. entscheidend geprägt. Ich weiß nun nichts von Ihrer Kindheit, ich kann mir aber vorstellen, dass Sie vielleicht unter einem großen Druck stehen, immer gut sein zu müssen, Sie strengen sich an und es wird nicht gewürdigt, Ihr Partner geht fremd.
Sich selbst wertzuschätzen heißt auch, von anderen geschätzt zu werden und andere schätzen zu können.
Indem Sie Ihren Partner nun dauernd verantwortlich machen, an Ihrem Leid schuld zu sein, nehmen Sie sich selbst aus der Verantwortung für die Beziehung. Was ich sagen will und was ein Buch von Jürg Willi sehr verdeutlicht:'Die Zweierbeziehung' ist, dass ich mir vorstellen kann, dass Sie für sich auch eine Therapie in Anspruch nehmen, um zu verstehen, dass auch Sie zur Situation gehören. Dann können Sie vielleicht verzeihen und die Vorwürfe sein lassen.
Ihr Freund, so schreiben Sie, bemüht sich sehr, er hat einen Fehler gemacht. Sie wünschen sich absolute Sicherheit in einer Partnerschaft und ich muss Ihnen sagen, die wird es nie geben. Liebe macht auch immer angreifbar und verletzlich, das nicht zu wollen, heißt, auf Begegnung und Kontakt zu verzichten und ein freudloses, gefühlsarmes Leben zu führen.
Ich glaube, es ist sehr wichtig, dass Sie ein Gefühl bekommen, selbst handeln zu können, sich nicht ausgeliefert und gelähmt vorzukommen, dann kann auch Ihre Bereitschaft steigen, in Ihre Tiefen zu sehen und zu spüren, was da alles ist. Das ist Voraussetzung, dass Sie sich entweder wieder auf Ihre Beziehung vorwurfsfrei einlassen und Vertrauen haben oder auch eine Trennung herbeiführen sowie die Verantwortung für sich selbst übernehmen können. Dazu gehört auch, Fehler zu machen und dazu zu stehen. Ist es das, was Sie womöglich auch fürchten, selbst Fehler zu machen und die Folgen ausbaden zu müssen? Durften und dürfen Sie keine Fehler machen?
Ich wünsche Ihnen ganz viel Mut und Kraft sowie Klarheit und eine positive Entwicklung!
Herzliche Grüße
Claudia Schmitt
Heilpraktikerin für Psychotherapie
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