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Mein bester Freund erwidert meine Gefühle nicht

Speedo33 (w, 28) aus Gießen: Hallo, meine jetzigen Probleme haben vor vier Wochen angefangen, als meine Gefühle zu meinem besten Freund nicht erwidert wurden. Seitdem gehts mir sehr schlecht, da ich dadurch meinen besten Freund verloren habe, aber laut meinen übrigem Freundeskreis hätte ich mich sehr verändert. Ich bin sehr emotional geworden, sehr verletzlich, kann keinerlei Kritik mehr vertragen und wenn jemand irgendwas gegen mich sagt, denke ich immer gleich er will mir was Böses. Besondes schlimm wurde es am Wochenende bei einem gemeinsamen Spieleabend, wo ich mir sicher war, dass der Abend dazu diente, dass alle Leute nur gegen mich sind und mir nur schaden wollen, ich bin daraufhin verbal ziemlich ausgerastet.. Solche Gedanken sind irgendwie abstrakt, vor allen Dingen wenn ich das über meine Freunde denke, aber sind da fast beinahe täglich. Es gibt nur noch wenige Leute, denen ich vertrauen kann und auch mit sehr guten Freunden von mir kam es zum Bruch, alles bedingt durch mich oder mein überschäumendes Verhalten, für das ich im Nachhinein keierlei Erklärungen habe...
Momentan ziehe ich mich sehr zurück und leide, weiss keinen Rat. Ich habe teilweise sehr beängstigende Gedanken, zum Beispiel dass es besser wäre, wenn ich nicht mehr da wäre. Dabei mag ich eigentlich mein Leben und fühlte mich wohl. Könnte ich eine Persönlichkeitsstörung (z.B. Borderline?) haben, die durch das Erlebnis mit meinem besten Freund ausgelöst wurde?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Speedo33,

Sie haben etwas Schlimmes erlebt, das Gefühl, abgewiesen zu werden, Ihre Gefühle nicht erwidert zu sehen.

War das ein Freund, mit dem Sie vorher platonisch umgegangen sind und haben sich dann bei Ihnen Liebesgefühle eingestellt? Sie haben es ihm wohl gesagt und er hat sich daraufhin zurückgezogen. So etwas nagt natürlich am Selbstwert, so dass es kein Wunder ist, wenn Sie momentan gleich immer denken, alle wären gegen Sie und wollten Sie z.B. wie bei dem Spieleabend nur ärgern. Kann es sein, dass Sie sich weniger wert fühlen durch diese Zurückweisung? Sie sind verletzt und fragen sich, was Sie noch hier sollen. Ich kann von hier aus keine Diagnose stellen, tippe aber nicht auf eine Borderlinestörung, eher auf eine Belastung in Richtung reaktiver Depression. Gefühle lassen sich nicht so leicht beeinflussen, sie sind da und nehmen sich Raum, daher kommt es zu Ausbrüchen Ihrerseits aufgrund von Kleinigkeiten, die Sie sich hernach nicht mehr erklären können.

Ich schlage Ihnen vor, eine psychologische Beratung in Erwägung zu ziehen, damit Sie sich mit Ihrem Selbstbild und der erlittenen von Ihnen wohl so empfundenen Niederlage und dem Verlust des Freundes auseinandersetzen und einen Weg aus dem Gefühlschaos finden können. Freunde sind damit überfordert, es braucht hierzu einen neutralen Blickwinkel. Geben Sie sich auch Zeit zu trauern, das ist notwendig, um diese Erfahrung verarbeiten zu können.

Ich wünsche Ihnen gute Helfer und eine Besserung Ihrer Gefühlslage sowie einen positiven Blick in die Zukunft!

Viele Grüße

Claudia Schmitt

Heilpraktikerin für Psychotherapie

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