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Die Macht der Worte: Wenn negative Überzeugungen von anderen übernommen werden und unser Selbstbild prägen

Ava (w, 63) aus VeveyCH: Guten Tag,

Seit meiner Kindheit hat mir meine Mutter vermehrt eingetrichtert, dass mit mir etwas nicht stimme bis Ich es geglaubt habe. Das hat sich durch mein ganzes bisheriges Leben gezogen bis ins Erwachsenen-Alter. Die Symtome waren das ich mich oft als Aussenseiter, nicht dazugehörend, als eine Last wahrgenommen habe.
In meiner langjährigen Ehe hat sich dieses Schéma wiederholt. Mein Mann hatte nicht viel Verständnis für dièse emotionale Seite, fand auch meinen Beruf(Krankenpflegerin) als völlig absurd.. Nach 23 Jahren Ehe hab Ich mich dann mit viel Angst und Schmerz getrennt, habe aber bis heute ein korrektes Verhältnis miteinander.
Vor 3 Jahren bin Ich dann in einer Erschöpfungsdepression gelandet mit Angst und Panikattacken mit Folge einer Einweisung in eine psychiatrische Klinik war dann während 7 Monaten krank geschrieben und bis heute sporadisch bei einer Psychologin in Behandlung.

Mit meinen Söhnen habe ich ein gutes Verhältnis und besonders vom zweitgeborenen eine grosse Unterstützung.
Mein eigentliches Problème ist, dass ich jetzt das Gefühl habe, mein Leben rückwärts gelebt zu haben, das mich meine Selbstzweifel fast zermahlt haben, immer im Fokus, dass die andern sicher Recht hatten mit ihrer Tatsache dass ich nicht richtig ticke. In der Klinik wurde diagnostiziert, dass eine Hyperemotionalität vorliegt, aber keine weiteren psychischen Krankheiten. Was könnte ich noch tun um diese zermürbenden Zweifel abzulegen?

Vielen Dank für Ihren Rat

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Ava,

es tut mir leid zu hören, dass Sie seit Ihrer Kindheit das Gefühl hatten, nicht emotional wahrgenommen zu werden und sich als Außenseiter zu fühlen. Dieses Muster hat sich bis ins Erwachsenenalter fortgesetzt und Ihre Selbstzweifel haben Ihr Leben geprägt. Ich möchte Sie darin bestärken, dass Sie bereits den ersten Schritt in die richtige Richtung unternommen haben, indem Sie professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Zeit, die Sie in der Klinik verbracht haben, hat Ihnen bereits geholfen, an diesen Themen zu arbeiten.

Auch wenn Ihnen in der Klinik keine Diagnose mit Krankheitswert gestellt wurde, ist es wichtig anzuerkennen, dass Sie Leidensdruck verspüren und dass Ihre emotionalen Herausforderungen einen Einfluss auf Ihr Wohlbefinden haben. Es ist mutig und wichtig, dass Sie weiterhin an Ihrer inneren Arbeit arbeiten möchten.

Das Gefühl, rückwärts gelebt zu haben und von Selbstzweifeln zermürbt zu werden, ist belastend. Es ist jedoch nie zu spät, Veränderungen vorzunehmen und ein erfüllteres Leben zu führen. Hier sind einige Schritte, die Sie weiterhin unternehmen können:

Fortsetzung der Therapie: Bleiben Sie bei Ihrer Psychologin in Behandlung und nutzen Sie diesen Raum, um Ihre Selbstzweifel zu erforschen und daran zu arbeiten. Eine professionelle Begleitung kann Ihnen helfen, neue Perspektiven zu gewinnen und Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Selbstfürsorge: Widmen Sie sich bewusst Ihrer eigenen Selbstfürsorge. Nehmen Sie sich Zeit für Aktivitäten, die Ihnen Freude bereiten und Ihr Wohlbefinden steigern. Achten Sie auf Ihre Bedürfnisse und setzen Sie klare Grenzen, um Ihre emotionalen Reserven aufzuladen. Lernen Sie, Ihr Nervensystem zu regulieren, damit es aus dem Kampf-Flucht-Modus herausfindet in den Verbundenheitsmodus.

Unterstützung im sozialen Umfeld: Stärken Sie Ihre Beziehungen zu Ihren Söhnen und anderen unterstützenden Menschen in Ihrem Leben. Der Austausch mit Menschen, die Sie verstehen und unterstützen, kann eine wertvolle Ressource sein.

Selbstreflexion und Akzeptanz: Erkennen Sie Ihre eigenen Stärken und Leistungen an. Reflektieren Sie über Ihre Erfahrungen und die erlangten Erkenntnisse. Akzeptieren Sie, dass Sie einzigartig sind und dass Ihr Wert nicht von der Meinung anderer abhängt.

Geduld und Mitgefühl: Seien Sie geduldig mit sich selbst während dieses Prozesses. Veränderungen brauchen Zeit und es ist normal, dass es Rückschläge gibt. Üben Sie Mitgefühl mit sich selbst und ermutigen Sie sich immer wieder, den Weg der Heilung fortzusetzen.

Falls Sie gerade keine weitere Therapie mehr bezahlt bekommen, schauen Sie doch mal bei Instahelp vorbei oder suchen Sie hier im Therapeutenverzeichnis.

Ich wünsche Ihnen von Herzen alles Gute auf Ihrem Weg der Heilung und des persönlichen Wachstums. Bleiben Sie stark und behalten Sie Ihren Mut bei, sich weiterhin mit Ihren Emotionen auseinanderzusetzen, um ein erfüllteres und authentisches Leben zu führen.

Mit herzlichen Grüßen
Shivani Vogt





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