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Ich weiß nicht was ich will - wie komme ich aus dem Loch heraus?

priscylla (w, 23) aus Zeitz:

Hallo,
ich leide seit 4 Jahren an Depression und Angsstörungen und nehme auch Medikamente dagegen (Citalopram,Mirtazarpin). Ich war schon 2 mal in stationärer Behandlung.

Das erste Mal währen der ersten schulischen Ausbildung (gestaltungst. Assistent), welche ich nach Wiederholung aber erfolgreich abschließen konnte. Das zweite mal währen der anschließenden Fachhochschule, welche ich darauf hin abgebrochen habe.

Aktuell habe ich im August eine 2. Ausbildung als Bürokauffrau begonnen. Seit etwa 2 Wochen stecke ich nun wieder in einen großem Tief und bin krank geschrieben.
Ich weiß nicht ob die Ausbildung das Richtige für mich ist, da ich noch immer nur einfache Aufgaben wie sortieren und abheften erledigen darf oder manchmal auch gar nix zu tun habe. Das Arbeitsklima ist auch sehr belastend, da die Kollegen alle gar keine Lust zum Arbeiten zu haben scheinen und nur übereinander lästern.
Da ich ein ehrlicher, schüchterner Mensch bin komme ich mit dieser Situation nicht klar.

Durch einen Autounfall vor kurzen, ist nun auch die Fahrt zur Arbeit mit Angst verbunden. Während der Arbeit fühle ich mich die ganze Zeit unwohl und will nur noch weg und daheim bin ich so depremiert das ich nur auf der Couch liege und auf den nächsten Tag warte.
Ich weiß nicht ob ich das so weiter machen will aber einfach aufgeben?

Im Moment weiß ich überhaupt nicht was ich will. Ich habe kein Ziel mehr vor Augen. Mir ist alles egal und ich will nur noch meine Ruhe haben.

Was soll ich tun um aus diesem Loch heraus zu kommen?

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe Priscylla,

das sind ja aussichtslose Zustände, die Sie da schildern. Ich kann mir vorstellen, dass Sie das hilflos macht. Sie haben schon sehr viel unternommen - und immer noch sitzen Sie im Loch!

Bei dem Arbeitsklima, das Sie schildern hätte ich auch keine Lust, dorthin zu gehen. Was Sie beschreiben ist eine feindselige Grundhaltung. Das ist für Sie mit Angst und Depression genau das falsche Umfeld um eine Ausbildung zu machen. Und zudem sind Sie durch den Unfall wahrscheinlich einer neuen Angst ausgesetzt. Was Sie machen müssen ist, sich den ganzen Ängsten zu stellen. Aber Sie müssen nicht diese Zustände bei der Arbeit aushalten. Sie sitzen sonst immer tiefer im Loch.

Jetzt möchten Sie gerne heraus. Und das ist wahrscheinlich Ihre größte Ressource?

Sie haben schon einiges geschafft: eine Berufsausbildung trotz Erkrankung und eine zweite begonnen. Sie hatten zwei Klinikaufenthalte. Auch das braucht Mut. Was Sie nicht schreiben ist, ob Sie dort auch psychotherapeutisch begleitet wurden? Oder haben Sie nur medikamentöse Therapie erhalten? Psychotherapie ist für Sie jetzt wichtig!

Bitte gehen Sie zum Arzt und schildern Ihre Situation. Er soll Sie krank schreiben. Bitten Sie ihn, dass er Ihnen hilft, einen Therapeuten zu finden. Wenn Sie kurzfristig (innerhalb von zwei Wochen) keinen finden, dann soll er Sie in eine psychosomatische Klinik einweisen. Gehen Sie es an, sich Ihrer Angst zu stellen. Dann können Sie auch ihre Depression überwinden. Nur Mut - Sie schaffen das!

Viel Kraft auf Ihrem Weg und
herzlicher Gruß
Shivani Allgaier
Bewertung durch den Fragensteller:
Die Antwort hat mir etwas Mut gemacht und vedeutlicht mir das ich wirklich Hilfe brauche und unter diesen Umständen nicht weitermachen kann, Danke!





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