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Ich fühle mich leer gefegt

besser-leben (w, 21) aus Leipzig:
Ich bin jetzt 21. Ich habe vor 2 1/2 Jahren mein Abitur gemacht und seitdem passiert nichts mehr.
Ich bin in eine andere Stadt gezogen und habe viel angefangen und wieder abgebrochen.

Ich kann nichts mehr machen und mich für nichts mehr begeistern, weil mir hinter allem der Sinn fehlt.
Ich übe keine Hobbys mehr aus, weil mir selbst der Antrieb für die Dinge fehlt die ich mal gern gemacht habe.

Ich habe das Gefühl ich komme aus diesem Kreislauf nicht mehr raus. Ich wandel durch die Stadt und ... keine Ahnung ..ich fühl mich leer gefegt und ich weiß nicht was ich tun kann? Ich weiß nicht woher ich Energie oder sonste was nehmen soll. Ich hab schon soviel versucht.

So läuft es auch in meinen Beziehungen. Ich bin seit über 4 Jahren Single..ich hab ständig wechselnde sexual Partner..und ich weiß gar nicht warum das so ist.

Ich bin unglücklich. So sehr.
Wenn Ihr mir irgendein Tipp geben könntet, wär ich dankbar!

grüße

Antwort vom Psychomeda Therapeuten-Team:

Liebe besser-leben,

ich danke Ihnen für Ihre Anfrage. Sie schreiben, Sie haben vor 2,5 Jahren Abitur gemacht und seitdem ist nichts mehr passiert.

Aus meiner Sicht scheint es so, als wäre sogar eine Menge passiert:
Sie sind in eine andere Stadt gezogen, haben vieles begonnen und wieder abgebrochen. Sie können sich für nichts mehr begeistern, weil Ihnen der Antrieb fehlt und Sie keinen Sinn mehr hinter allem sehen. Sie haben ständig wechselnde Sexualpartner, leben aber seit vielen Jahren als Single.

Es kann sehr belastend sein, in eine neue Stadt zu ziehen, in der man sich ein neues Leben aufbauen muss. Denn es erfordert, dass man sich neu orientiert, offen auf andere Menschen zugeht und geduldig Beziehungen und vertraute Infrastruktur wachsen lässt. Ihr Leben befindet sich gerade im Umbruch, Altbekanntes und Bewährtes funktioniert nicht mehr. Dadurch sind Sie sanft aufgefordert, sich der inneren Leere und Antriebslosigkeit zu stellen.

Ihre wechselnden Sexualpartner können die Leere vielleicht zeitweilig füllen. Doch da Sie sich weiterhin unglücklich fühlen, scheint das Gegenankämpfen gegen Traurigkeit und Sinnlosigkeit nicht mehr zu gelingen. Auch wenn Sie sich gerade sehr verzweifelt fühlen und ich das sehr gut nachempfinden kann - es ist gleichzeitig eine große Chance für Sie herauszufinden, was Sie wirklich wollen und wo es für Sie weiter lang gehen soll.

Dafür brauchen Sie Zeit und Unterstützung von außen. Und da Sie das Gefühl haben, aus dem Kreislauf nicht mehr allein heraus zu kommen, wäre es sinnvoll, wenn Sie sich therapeutische Begleitung suchen. Für eine kassenfinanzierte Therapie müssen Sie eventuell mit ein paar Monaten Wartezeit rechnen. Sie können die Zwischenzeit überbrücken, in dem Sie bei einem freien Therapeuten ein paar Stunden nehmen. Den müssten Sie selbst bezahlen, aber Sie bekommen meist schneller einen Termin.

Wichtig ist, dass Sie jetzt einen Schritt in Richtung Hilfesuche gehen. Vertrauen sie sich Freunden an, sprechen Sie darüber, wie es Ihnen geht, um Ihre innere Verzweiflung auch nach außen hin sichtbar werden zu lassen und sie mit anderen Menschen zu teilen.

Ich wünsche Ihnen dafür alles Gute, so dass sich Ihr Wunsch nach einem besseren Leben bald erfüllen kann.

Herzlicher Gruß

Anke Wagner
Heilpraktikerin für Psychotherapie

Bewertung durch den Fragensteller:

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